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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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gelassen und damit weitere Gegner auf die Matte gelockt, doch ich wollte zum Bietungsbeginn im Markt von Lysander sein. Und ich war nicht gerade unglücklich über die Erträge, hatte ich doch zwei Silber-Tarsks und sechzehn Kupfer-Tarsks zusammenbekommen. Und ich war zuversichtlich, daß ich in Victoria keinen Wächtern begegnen würde, die mich im Interesse ehrlicher Bürger aus der Stadt weisen wollten.
    »Keine weiteren Herausforderer?« fragte ich.
    Es war still im Raum. Ich beugte mich zu einem kleinen Tisch nahe der Sandarena, um meine Gewinne an mich zu nehmen.
    »Ein Silber-Tarsk«, sagte eine unangenehme Stimme.
    Ich richtete mich auf.
    Auf der anderen Seite des Schankraums, etwa fünfzig Fuß entfernt, war ein Mann aufgestanden. Der Tisch war mir schon früher aufgefallen; sieben oder acht Mann hatten daran gesessen, unrasiert, narbig, mürrisch. Zwei trugen Ohrringe, einige hatten Taschentücher um die Köpfe gebunden, nach Art von Ruderern, die sich vor der Sonne schützen wollten. Alle waren bewaffnet.
    »Ihr Herren, nein!« rief Tasdron, der Wirt.
    Und plötzlich ertönte ein Geräusch, das Scharren einer kurzen Metallklinge, die aus der Scheide glitt.
    »Ein Silber-Tarsk«, wiederholte der Bursche, die blanke Klinge in der Hand. Goreaner ziehen selten ihre Waffe, wenn sie sie nicht benutzen wollen.
    Ich mußte trocken herunterschlucken.
    »Mit Stahl kenne ich mich nicht aus«, sagte ich so freundlich ich konnte.
    »Dann solltest du keine Klinge bei dir haben«, erwiderte der Mann. Einige seiner Begleiter lachten.
    »Hier finden nur waffenlose Kämpfe statt, das haben wir klar gesagt!« rief Tasdron mit zitternder Stimme.
    »Nimm deine Klinge!« forderte mich der Mann auf. Die Spitze seiner Waffe machte eine unmerkliche Bewegung. Er deutete auf meine Kleidung, die samt Geldbeutel und Klinge neben der Arena lag.
    »Ich kann nicht mit dem Schwert gegen dich kämpfen«, sagte ich. »Ich kenne mich damit nicht aus.«
    »Flieh!« flüsterte mir Tasdron zu.
    »Besetzt die Ausgänge!« rief der Mann seinen Freunden zu. Vier standen auf; einer ging zur Seitentür, einer zur Küche, und die beiden anderen besetzten den Hauptausgang. Sie hatten ebenfalls blank gezogen. Zwei Männer waren am Tisch sitzengeblieben. Einer der beiden schien der Anführer der Gruppe zu sein. Er beobachtete mich und trank Paga.
    »Nimm deine Klinge!« forderte mich der Mann auf.
    »Nein.«
    »Na schön«, sagte er. »Es liegt ganz bei dir.« Er ging um seinen Tisch herum und kam Schritt für Schritt näher, wobei er mich nicht aus den Augen ließ. Plötzlich trat er gegen einen Tisch, der vor ihm stand, und bahnte sich damit einen Weg zu mir. Zwei Männer, die an dem Tisch gesessen hatten, ergriffen die Flucht. Eine Paga-Sklavin, die im Hintergrund kauerte, begann zu schreien.
    »Ich bin nicht bewaffnet«, sagte ich.
    Er machte einen weiteren Schritt in meine Richtung. Ich verfolgte die Bewegungen der Klingenspitze.
    »Er ist neu in Victoria«, sagte Tasdron verzweifelt. »Nimm seine Kleidung, sein Geld, seine Sachen. Laß ihn leben!«
    Der Mann schaute nicht einmal in Tasdrons Richtung. Wieder trat er einen Schritt vor.
    Ich wich zurück und spürte eine Tischkante in den Kniekehlen.
    »Ich bin unbewaffnet«, sagte ich.
    Der Bursche grinste und hob erneut das Bein.
    »Gestatte mir, meine Waffe aufzunehmen«, sagte ich.
    Wieder grinste er und rückte weiter vor. Ich wußte, ich hatte nicht die Zeit, mich umzudrehen und die Waffe aufzugreifen, die in der Scheide steckte; und selbst wenn ich dazu in der Lage gewesen wäre, hätte es wohl nichts genützt. Ich sah, wie der Mann mit dem Stahl umging und daß die Klinge recht mitgenommen aussah. Sie hatte schon so manchen Kampf erlebt. Selbst mit Schwert wäre ich gegenüber diesem Mann so gut wie wehrlos gewesen.
    »Ich bin nicht bewaffnet«, sagte ich. »Ist es deine Absicht, mich kaltblütig umzubringen?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Es wird mir Spaß machen«, sagte er. Ich sah, wie er die Klinge zurückzog.
    »Halt!« meldete sich da eine Stimme.
    Der Mann trat zurück und schaute an mir vorbei. Ich drehte mich um. Etwa zwanzig Fuß entfernt stand ein großgewachsener, unrasierter Mann in einer schmutzigen Wolltunika. Obwohl er ziemlich heruntergekommen wirkte, stand er in diesem Moment sehr aufrecht da.
    »Du Bursche«, wandte er sich an mich, »möchtest du einen Champion für dich kämpfen lassen?«
    Der Mann trug Waffen. Über seiner linken Schulter hing eine Lederscheide. Allerdings

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