GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor
Kopfschmerzen«, sagte sie. »Außerdem müssen wir noch die Trennung des Zimmers arrangieren. Und morgen mußt du früh aufstehen und mir Kleidung kaufen und zum Markt gehen. Anschließend gilt es Arbeit zu finden.«
»Ja, Beverly«, sagte ich und folgte ihr in die Schänke.
11
»Ich nehme die da mit in die Nische«, sagte ich zu Tasdron und warf einen kleinen Tarsk auf den fleckigen Tresen.
»Sie gehört dir«, erwiderte der Wirt und wischte mit einem weichen, großen Tuch einen Pagakelch aus.
Ich marschierte durch Tasdrons Taverne und betrat die Nische. Das blonde Mädchen erwartete mich bereits.
»Herr?« fragte sie.
»Erinnerst du dich an mich?« fragte ich. »Erinnerst du dich, daß ich in dieser Taverne verschiedene Herausforderungen zum Kampf ausgesprochen habe und dann von dem Piraten Kliomenes bedroht wurde? Woraufhin dann Callimachus zu meiner Rettung einschritt?«
»Ja, Herr«, erwiderte sie. »Ich war hier. Ich erinnere mich. Callimachus aus Port Cos.«
»Er gehörte einmal der Kriegerkaste an?«
»Ich nahm es an«, meinte sie. »Die Mädchen erzählen es.«
»Hattest du mich vorher schon einmal gesehen?« fragte ich.
»Das erscheint mir kaum möglich, Herr. Ich bin doch nur eine unbedeutende Sklavin.«
»Ich hatte bei meinem letzten Besuch in der Taverne den Eindruck«, sagte ich, »als reagiertest du wie auf jemanden, den du schon einmal gesehen hattest, der dir irgendwie vertraut wäre.«
»Das stimmt«, sagte sie. »Ich hatte irgendwie den Eindruck.«
»Wie heißt du?«
»Peggy«, antwortete sie, »wenn es dem Herrn recht ist.«
»Das ist ein Erdenname«, stellte ich fest. »Kommst du vom Planeten Erde?«
»Ja, Herr.«
»Erdenmädchen geben ausgezeichnete Sklavinnen ab.«
»Danke, Herr.«
»Sprichst du die Erdensprache Englisch?«
»Ja, Herr.«
»Ich beherrsche diese Sprache ebenfalls«, sagte ich. »Unterhalten wir uns darin.«
»Ja, Herr«, sagte sie auf Englisch.
»Wie lautete dein Name auf der Erde?«
»Peggy. Peggy Baxter.«
»Und wo hast du gearbeitet?«
»In einer Stadt namens New York«, antwortete sie, »als Garderobiere in einem Restaurant.«
»Ja!« rief ich. »Das ist es.«
»Herr?« fragte sie erschrocken.
»Ich hatte ebenfalls den Eindruck, dich schon einmal gesehen zu haben. Dort muß es gewesen sein.«
»Dort?«
»Du trugst schwarze Pumps, schwarze Netzstrümpfe, einen schwarzen Minirock und eine langärmelige weiße Seidenbluse. Und im Haar ein schwarzes Band.« Ich nickte. »Anscheinend war ich nicht der einzige, dem du auffielst«, fuhr ich fort. »Du wurdest jedenfalls ausgewählt, als Sklavin nach Gor gebracht zu werden.«
»Ja, Herr«, sagte sie.
»Soviel Geschmack ist zu loben«, sagte ich.
»Vielen Dank, Herr.«
»Wie lief deine Entführung ab?« wollte ich wissen.
»Ich verließ das Restaurant spät in der Nacht, nach der Arbeit«, berichtete sie. »In der Nähe wartete ein Taxi, das sich als speziell konstruiertes Entführungsfahrzeug entpuppte. Gas wurde in die Kabine geleitet. Ich verlor das Bewußtsein. Ich kam erst wieder zu mir, als ich bereits in einem Verlies auf Gor angekettet lag. Sehr schnell mußte ich erfahren, was es bedeutete, Sklavin zu sein.«
»Ich glaube, ich und eine Bekannte«, sage ich, »wurden in demselben Taxi entführt, auf dieselbe Weise.« Mir fiel ein, daß der Taxifahrer in der Garage davon gesprochen hatte, ein weiteres Opfer aufnehmen zu müssen. Zweifellos hatte es sich dabei um die liebliche, langbeinige Miß Baxter gehandelt.
»Mein Herr beherrscht das Englische sehr gut«, sagte das Mädchen nervös. Unsicher bewegten sich ihre Hände.
»Wurdest du in das Haus des Andronicus nach Vonda gebracht?« fragte ich.
»Ja, und dort erhielt ich meine erste Ausbildung als Sklavin und lernte die Anfangsgründe der goreanischen Sprache. Ich wurde schließlich an einen Wirt in Tancreds Furt verkauft. Tasdron sah mich dort, und ich gefiel ihm. Er kaufte mich und brachte mich hierher, wo ich nun seinen Kragen trage.« Ihr Blick richtete sich auf mein Gesicht. »Bist du Sklavenhändler?«
»Nein.«
»Wie kommt es dann, daß der Herr Englisch spricht?«
»Es ist meine Muttersprache«, antwortete ich. »Ich wurde mehr oder weniger zufällig nach Gor gebracht, als Sklave. Später erhielt ich die Freiheit.«
»Es ist grausam von meinem Herrn, eine elende Sklavin zu verspotten«, sagte das Mädchen.
»Inwiefern verspotte ich dich?«
Sie lachte. »Du darfst nicht erwarten, daß ich dem Herrn glaube, ein
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