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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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ich ins Haus zurück. In der Taverne des Cleanthes hatte ich ein wenig geschlafen. In Victoria besuchte ich verschiedene Tavernen, von denen es in der Stadt mehrere gab. Gewissermaßen hatte jede ihre Reize. Alles in allem war ich aber am liebsten bei Tasdron zu Gast, bei dem die frühere Peggy Baxter ihre Sklavendienste verrichtete.
    Ich entzündete eine kleine Tharlarionöl-Lampe im Flur und holte das Mädchen aus dem Käfig.
    »Ich friere und habe Hunger«, sagte sie.
    »In der Küche gibt es zu essen – Brot und Trockenfleisch. Auch liegt dort Geld. Du könntest heute auf den Markt gehen. Hast du geschlafen?«
    »Nein«, sagte sie.
    »Ich muß zum Anheuern in den Hafen«, sagte ich.
    »Du stinkst nach Paga-Taverne«, sagte sie.
    Ich wandte mich ab und legte meinen Geldbeutel fort. Normalerweise nahm ich ihn nicht mit zum Hafen.
    »Waren die Mädchen hübsch?« fragte sie.
    »Ja.«
    »So hübsch wie ich?«
    »Ich nehme es an«, erwiderte ich. »Einige jedenfalls.«
    »Hast du dich gut amüsiert?«
    »Ja.« Ich ging zu einem Wassereimer in der Ecke des Zimmers, nahm den Deckel ab, schöpfte mit einer Kelle Wasser und wusch mir Hände und Gesicht.
    »Ist in der Taverne etwas Ungewöhnliches vorgefallen?« wollte sie wissen.
    »Es sind Wächter aus Ar-Station in Victoria«, sagte ich.
    »Und was wollen sie hier?«
    »Hast du schon von dem Topas erzählen hören?« fragte ich.
    »Ja, Leute auf dem Markt sprachen davon.«
    »Es ist ein Symbol der Verpflichtung, das anscheinend unter Flußpiraten üblich ist, wenn sie sich für massive Aktionen zusammenfinden.«
    »Die Männer aus Ar-Station suchen nach dem Topas?« fragte sie.
    »Ja.«
    »Sie fürchten, daß ihr Posten angegriffen wird.«
    »Ja«, bestätigte ich und trocknete mir das Gesicht mit einem Handtuch. »Und sollte Ar-Station vernichtet werden, wäre der östliche Teil des Flusses zwischen Tafa und Lara den Piraten mehr oder weniger hilflos ausgeliefert.«
    »Und als nächstes käme Port Cos an die Reihe?« fragte sie.
    »So etwas vermutet man.«
    »Haben die Wächter aus Ar-Station den Topas denn nun gefunden?« fragte sie.
    »Meines Wissens nicht«, sagte ich. »Ich und andere wurden vor der Taverne des Cleanthes angehalten. Später wurden alle Gäste der Taverne durchsucht, mit Ausnahme derjenigen, die sich die Wächter vor kurzer Zeit schon draußen vorgenommen hatten.«
    »Du wurdest also kein zweitesmal durchsucht?« fragte sie.
    »Nein. Es waren dieselben Männer, die die Kontrolle in der Schänke durchführten.«
    »Sollte der Topas die Festung des Policrates erreichen«, sagte sie, »wäre der Weg frei für die Vereinigung der Piratenstreitkräfte aus Ost und West.«
    »Vielleicht ist der Stein längst in der Festung des Policrates«, sagte ich.
    »Bestimmt werden alle Zufahrtsstraßen zu einer solchen Zitadelle überwacht.«
    »Wirkungsvoll läßt sich so etwas nur durchführen«, meinte ich, »wenn man eine große Zahl von Leuten einsetzt. Ich glaube, ein umsichtiger Kurier hätte keine Mühe, die Zitadelle zu erreichen.«
    »Welche Hoffnung besteht dann für jene, die den Topas von Policrates fernhalten wollen?«
    »Man macht sich Hoffnung, den Kurier abzufangen, ehe er in die Zitadelle gelangt.«
    »Eine Hoffnung, die auf schwachen Beinen steht.«
    »Da bin ich ganz deiner Meinung.«
    »Ich möchte nicht im Besitz des Steines sein«, sagte sie.
    »Ich auch nicht«, erwiderte ich lächelnd.
    »Du hast mich letzte Nacht in den Käfig gesteckt«, sagte sie.
    »Das ist mir nicht fremd.«
    »Ich werde die Tür zwischen uns nicht mehr verschließen.«
    »Das würde ich dir auch raten.«
    Sie trat dicht vor mich hin. Ich mußte mich beherrschen, um sie nicht an mich zu reißen.
    »Jason«, sagte sie.
    »Ja?«
    Sie zog ihre Robe herab, bis ein Stück Schulter frei war. »Ich bin bereit, meinen Unterhalt zu verdienen«, sagte sie.
    »Du sprichst wie eine Sklavin«, sagte ich tadelnd.
    »Sklavinnen verdienen sich nicht ihren Unterhalt«, sagte sie. »Sie tun, was ihnen befohlen wird.«
    »Ich frage mich, ob du eine gute Sklavin abgeben würdest.«
    »Versklave mich!« sagte sie. »Dann siehst du es.«
    »Du bist eine Frau der Erde.«
    »Auf dieser Welt werden viele Erdenfrauen als absolute Sklavinnen gehalten.«
    Ich blickte sie an.
    Plötzlich kniete sie vor mir nieder. »Versklave mich!« flehte sie. »Ich werde dir eine gute Dienerin sein!«
    »Steh auf!« forderte ich verwirrt. »Du bist eine Erdenfrau. Muß ich ausgerechnet dir, einer kleinen

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