GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor
schön.«
»Und doch kniet sie an deinem Lager und nicht ich.«
Ich knirschte mit den Zähnen und verdrängte hastig die Vorstellung, Miß Henderson könnte nackt in meinen Fellen liegen. Sie war die attraktivste Frau, die ich je gekannt hatte.
»Du bist eine freie Frau«, sagte ich.
»Vielleicht gäbe ich eine gute Sklavin ab.«
»Ich habe dir Respekt gezollt, ich habe dir die Freiheit gegeben. Und Geld. Nichts habe ich dir verweigert. Trotzdem bist du unzufrieden.«
»Eins hast du mir verweigert.«
»Und das wäre?«
»Den Sklavenkragen.«
»Geh auf dein Zimmer«, sagte ich.
»Natürlich«, sagte sie, »ich möchte dich auch nicht länger von deiner Dirne fernhalten.«
Ich folgte ihr die Treppe hinauf und betrat mein Zimmer. Die Tür verriegelte ich hinter mir.
Lola kniete nackt vor der Couch. »Ich bin bereit, dir Vergnügen zu schenken, Herr«, sagte sie lächelnd.
15
Die Tür stand offen.
Ich war früh aus dem Hafen zurückgekehrt. Es hatte nur wenig Arbeit gegeben.
Daß die Tür offen war, machte mir Sorgen.
»Lola!« rief ich und trat über die Schwelle. »Lola!«
Ich hörte ein leises Jammern, gedämpft, beinahe unhörbar.
Ich lief zum Sklavenkäfig, der links im Vorflur stand. Lola hockte gefesselt und geknebelt darin.
Der Schlüssel lag in der Nähe. Ich öffnete den Käfig, hob das Mädchen heraus und befreite es von dem dicken Knebel.
»Die Herrin«, sagte sie. »Sie ist oben.«
Ich sah mich um. Im Haus herrschte ein unbeschreibliches Durcheinander, alles war durchwühlt worden. Kreuz und quer lag die Einrichtung herum. Mein Geldbeutel, den ich zu Hause gelassen hatte, war auf dem Boden ausgeleert worden.
»Wer hat das getan?« fragte ich.
»Ein Mann«, antwortete die Sklavin. »Ein großer Mann. Er trug eine purpurne Maske.«
»Ist er noch im Haus?«
»Nein«, japste sie.
»Was wollte er?«
»Ich weiß es nicht, Herr.«
Nachdem ich auch Lolas Fesseln gelöst hatte, eilte ich nach oben. Miß Henderson lag im großen Schlafzimmer auf der Couch. Sie blickte mich kummervoll an. Man hatte sie wie eine Sklavin gefesselt. Ihr Körper wies blaue Flecken auf.
Meine Habe war durchsucht und überall verstreut worden.
Lola, die inzwischen ihre Sklaventunika angezogen hatte, erschien an der Tür. »Die Herrin war ganz arglos«, sagte sie, »und öffnete. Der Mann drängte sich ins Haus und hielt ihr sofort ein Messer an die Kehle. ›Nicht fliehen oder schreien!‹ sagte er, ›sonst stirbt deine Herrin. Bring Tücher und Fesselschnur.‹ Ich gehorchte, und er fesselte uns.«
Zornig musterte ich Miß Henderson. Wie töricht von ihr, gedankenlos die Tür zu öffnen!
Sie bäumte sich in ihren Fesseln auf.
»Soll ich sie losbinden, Herr?« fragte Lola.
»Nein«, sagte ich aufgebracht.
Ich schaute kurz in Miß Hendersons Schlafzimmer, das ebenfalls von oben bis unten völlig durchwühlt worden war.
»Die Küche ist sicher ebenfalls verwüstet«, sagte ich zu Lola, als ich in das große Schlafzimmer zurückkehrte.
»Ja.«
»Was hat er mitgenommen?«
»Soweit ich weiß, nichts.«
»Geh in die Küche, Lola«, befahl ich, »und mach Ordnung.«
»Ja, Herr«, antwortete sie.
Ich schloß die Tür hinter ihr. Ich hatte keinen Zweifel, worauf es der Besucher abgesehen hatte.
Miß Henderson wimmerte.
»Wie dumm von dir, die Tür zu öffnen, ohne die Identität deines Besuchers zu kennen!« sagte ich.
Tränen schossen ihr in die Augen, die mich zugleich zornig ansahen.
»Aber zumindest bist du ein hübscher kleiner Dummkopf«, fuhr ich fort.
Zornig drehte sie sich in den Fesseln.
Ich kniete mich auf die Couch und nahm ihr vorsichtig den Knebel ab. »Der Mann versteht sein Handwerk«, sagte ich. »Offenbar weiß er, wie man Gefangene behandelt.«
»Nachdem er mich nach oben gebracht und gefesselt hatte, ist er über mich hergefallen. Er hat mich dazu gebracht, ihn darum anzuflehen!«
»Du machst dich gut so! Wie eine Sklavin liegst du gefesselt vor mir.«
Sie bäumte sich hilflos auf. »Bitte mach mich los!«
Ich schaute sie an.
»Der Topas ist fort«, bemerkte sie.
»Sprich leise!« befahl ich. »Lola ist Sklavin. Sie braucht von dem Topas nichts zu wissen.«
»Er ist fort«, sagte sie leise.
»Ach?«
»Ich war so verängstigt, daß ich ihm sofort sagte, wo er ist.« Wütend blickte sie mich an. »Und trotz meiner Mithilfe nannte er mich dann ›Sklavin‹ und unterwarf mich seinem Willen!«
»Welches Versteck hattest du ihm denn angegeben?« fragte ich.
»Deinen
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