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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Feministin, beibringen, wie sich eine echte Person verhält.«
    »Wir sind hier nicht auf der Erde, sondern auf Gor. Solche Dinge habe ich hinter mir gelassen. Ich habe zuviel dazugelernt.«
    »Steh auf!«
    »Auf Gor brauche ich mich nicht mehr zu verstellen. Hier brauche ich keine Marionette enger Moralbegriffe mehr zu sein. Hier bin ich endlich frei, mich als Frau auszuleben.«
    »Steh auf!« brüllte ich.
    »Erfülle meine Bedürfnisse, bitte!« flehte sie.
    »Du mußt so tun, als hättest du sie nicht!«
    »Wir sind hier nicht auf der Erde!« wiederholte sie. »Warum sollte ich mich nach den dortigen Vorstellungen richten?«
    »Geh auf dein Zimmer, Miß Henderson!« sagte ich.
    »Und soll ich mich dort ausziehen und auf dich warten?«
    »Nein.«
    »Ein Mädchen ist wahrhaft sicher in deiner Gesellschaft!« bemerkte sie sarkastisch.
    Ich schwieg.
    »Benimmst du dich gegenüber den Dirnen in den Paga-Tavernen ebenso?« fragte sie.
    »Die sind anders«, entgegnete ich. »Die sind Sklavinnen.« Und fügte mißgestimmt hinzu: »Und nichts anderes!«
    »Ich verstehe«, sagte sie. »Ich beneide die elenden Kreaturen.«
    »Du bist eine Frau von der Erde«, sagte ich. »Ich habe nicht die Absicht, dich zu mißbrauchen.«
    »Dafür bin ich dir dankbar, Aushalter!« sagte sie spöttisch.
    Ärgerlich beugte ich mich über meinen Beutel. Ich wollte mir Geld herausnehmen, um es im Saum meiner Tunika zu verstecken – eine Angewohnheit, die unter den Arbeitern Gors weit verbreitet ist.
    »Was ist los?« fragte das Mädchen hinter mir.
    »Das hier hatte ich vorhin noch nicht«, sagte ich und zog etwas aus meinem Beutel.
    »Was ist es?« fragte sie.
    Langsam drehte ich den Gegenstand in der Hand hin und her. Es war das Bruchstück eines geschliffenen Steins, Teil eines großen rechteckigen Juwels mit eingeschliffenen schrägen Facetten. Das Gebilde war etwa faustgroß, gelblich und mit einer komplizierten, ungewöhnlichen bräunlichen Verfärbung an der Stelle, wo es offenbar aus einem größeren Gebilde herausgebrochen worden war.
    »Was ist das?« fragte sie.
    »Ich weiß es nicht genau«, sagte ich. »Ich glaube, ein Topas.«

14
     
     
    Ich ging noch einmal nach draußen und brachte die anderen Dinge ins Haus, die ich hier und dort in Victoria erstanden hatte. Dann verriegelte ich die Tür.
    »Wer ist da?« rief Miß Henderson von oben.
    »Jason«, antwortete ich. Die Sklavin zählte nicht.
    »Wer ist das?« fragte Miß Henderson, die oben am Treppenabsatz erschienen war.
    »Liegt das nicht auf der Hand?« fragte ich. »Eine Sklavin. Ich nenne sie Lola.« Dies schien mir angemessen, da sie diesen Namen im Haus des Andronicus getragen hatte.
    »Wer ist sie?« fragte Lola. Ich lächelte. Vor einem Goreaner hätte die Sklavin nicht so offen sprechen dürfen.
    Bestürzt stand Miß Henderson oben an der Treppe.
    »Sie ist hübsch«, sagte Lola, »und wohnt in deinem Haus. Trotzdem trägt sie keinen Kragen. Wie ich sehe, hast du dich seit damals im Haus des Andronicus nicht verändert, Jason.«
    »Unverschämte Sklavin!« rief Miß Henderson.
    Lola hatte mich mit meinem Namen angesprochen; dafür hatte sie eine Bestrafung verdient.
    »Es muß eingekauft werden«, sagte ich zu Miß Henderson. »Kümmere dich darum.«
    »Ich will nicht!«
    »Kümmere dich darum!« wiederholte ich.
    »Ja, Jason«, sagte sie zornig, kam die Treppe herab, holte Geld aus der Küche und verließ das Haus. Ich verriegelte die Tür wieder hinter ihr.
    Lola blickte mich an. »Wenigstens werde ich hier ein schönes Sklavenleben haben«, sagte sie.
    Ich hatte sie während meiner Mittagspause gefunden, während ich beiläufig durch die Hafenmärkte wanderte, in denen billige Mädchen zum Verkauf kamen. Zehn Kupfer-Tarsks hatte sie mich gekostet. Anschließend hatte ich mir den aufgelaufenen Lohn auszahlen lassen und den Nachmittag frei genommen, wofür mein Chef und die anderen Arbeiter großes Verständnis zeigten. Auf dem Rückweg erstand ich noch Sklaventunika, Sklavenkragen und Ketten – und das alles in doppelter Ausfertigung, ohne daß ich einen Grund dafür hätte angeben können.
     
    Ich schnalzte mit den Fingern, und gehorsam eilte die Sklavin herbei, um abzuräumen.
    »Eine wirklich unterwürfige Dirne«, sagte Miß Henderson, die auf der anderen Seite des Tisches kniete.
    Lola hob den Blick nicht.
    »Ziemlich verändert seit heute nachmittag, als du sie ins Haus brachtest«, fuhr sie fort. »Was hast du mit ihr angestellt?«
    »Sie daran erinnert,

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