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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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sagte sie.
    »Jedenfalls war es großartig, dich einmal wiederzusehen, Sklavin«, sagte ich.
    »Ich möchte dir noch danken«, sagte Florence, »daß du mich vor langer Zeit gefangen und verkauft hast. Du hast mich zur echten Frau gemacht. Und ohne dich hätte ich niemals meinen Herrn kennengelernt, Miles aus Vonda.«
    Ich stand auf und verließ die Taverne. Draußen sah ich mich um und entdeckte eine stämmige Gestalt, die neben einigen Bündeln an der Tavernenmauer hockte. Grinsend näherte ich mich dem Mann, der den Kopf hob und mich knurrend davor warnte, näherzukommen.
    »Krondar!« sagte ich.
    Der vernarbte Kopf hob sich noch mehr. Um den Hals lag ein breiter Metallreif. »Herr?« fragte Krondar.
    »Nenn mich nicht ›Herr‹«, sagte ich. »Ich bin Jason, inzwischen in Freiheit lebend. Bei Vonda haben wir einmal gegen dich gekämpft.«
    »Frei?« fragte das Monstrum und kniete nieder.
    Ich zog ihn hoch. »Ich bin Jason«, sagte ich. »Erinnerst du dich an Jason?«
    Der Sklave musterte mich im Mondschein. Dann stieg ein dumpfes Lachen aus seiner Kehle auf. »Es war ein guter Kampf«, sagte er.
    Im Mondschein umarmten wir uns. Gemeinsam war uns die Brüderschaft der Kampfarena.
    »Es tut gut, dich wiederzusehen, Krondar«, sagte ich.
    »Es tut gut, dich wiederzusehen – Jason«, antwortete er.
    Abrupt wandte ich mich um, denn ich hörte hinter mir Stahl aus einer Scheide gleiten.
    Ich erblickte Miles aus Vonda, der mich aufgebracht und mit gezogenem Schwert erwartete. Neben ihm stand seine liebliche Sklavin Florence in ihrer kurzen grauen Tunika. Ich trat einen Schritt von Krondar weg und wich ein Stück zurück. Miles aus Vonda folgte mir mit erhobenem Schwert.
    »In der Taverne«, sagte er, »hast du da meine Sklavin belästigt?«
    »Ich habe mit ihr gesprochen«, sagte ich.
    »Zieh dein Schwert!« forderte er.
    »Kennst du mich nicht?«
    »Du bist Jason«, sagte er, »ehemals Kampfsklave.«
    »Ja.«
    »Zieh deine Waffe!«
    »Bitte, Herr!« flehte die Sklavin. »Er wollte nichts Böses! Bitte!«
    »Schweig, Sklavin!«
    »Ja, Herr«, antwortete sie bedrückt.
    Einige Männer waren Miles aus der Taverne gefolgt und beobachteten die Szene.
    »Wird es nötig sein, dich zu töten, während dein Schwert in der Scheide steckt?« fragte Miles aus Vonda.
    »Bitte nein, Herr!« weinte Florence, sank neben ihm in die Knie und umfaßte sein Bein. Er schob sie mit dem Fuß zur Seite. Weinend lag sie auf dem Pflaster. Sie hatte ohne Erlaubnis gesprochen. Sie hatte sich in die Angelegenheiten von Männern eingemischt. Zweifellos würde er sie dafür heute abend bestrafen.
    »Zieh blank!« forderte Miles aus Vonda.
    Die Menge der Zuschauer wurde größer. Ein Mann hatte zornig etwas gemurmelt, als er Miles' Herausforderung hörte. Ich sah, daß mehrere die Hände auf die Schwertgriffe gelegt hatten. Voller Freude machte ich mir klar, daß diesen Burschen die Szene ganz und gar nicht gefiel. Peggy hatte mir gesagt, daß ich in Victoria nicht unbekannt sei. Nun ging mir auf, daß man mich aus dem Hafen kannte. Vielleicht hatte man auch erfahren, daß ich Grat den Dieb aus Victoria vertrieben und mich in der Taverne des Hibron – allerdings vergeblich – bemüht hatte, Miß Henderson aus großer Gefahr zu befreien. Vielleicht war ihnen auch bekannt, daß ich von meinem Unwillen über die Strafaktion der Piraten auf den Piers von Victoria keinen Hehl gemacht hatte. Mit einigen dieser Burschen hatte ich getrunken und gearbeitet.
    »Zieh!« forderte Miles aus Vonda.
    Ich glaube nicht, daß er die Gefahr erkannte, in der er schwebte. Mir ging es in dieser Lage vor allem darum, sein Leben zu retten.
    »Ich hatte dich für einen Mann der Ehre gehalten«, sagte ich.
    »Ich möchte doch hoffen, daß ich das bin«, antwortete Miles aus Vonda.
    »Ich arbeite hier im Hafen«, sagte ich. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, daß Krondar sich herumdrehte, um mehrere Männer, die angespannt zuschauten, im Auge zu behalten. Wenigstens ahnte er die Gefahr, in die sich sein Herr begeben hatte. Kein Zweifel, Krondar würde gegen eine Übermacht vorgehen, auch wenn er dafür mehrere Schwerthiebe in die Brust empfangen würde. »Wie hätte ich dann, während ich auf den Piers arbeitete, die Zeit finden können, eine Schwertgeschicklichkeit zu entwickeln, die der deinen entspräche?«
    Ärgerlich schob Miles aus Vonda das Schwert wieder in die Scheide. Er brauchte nicht zu wissen, daß ich mir viel Zeit genommen hatte, mich mit dem Schwert

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