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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Während ich mich noch an das Eisen klammerte, wurde mir ein Seil um den Hals geschlungen.

29
     
     
    »Macht ihm das Leben schwer!« befahl Policrates.
    Die nackte rothaarige Schönheit schmiegte sich an mich. Ich bäumte mich in den Ketten auf. Mein Haar war noch naß von dem dunklen Wasser des Vorbeckens der Festung. Würgemale einer Fessel schmerzten mir am Hals. Die Kleidung war mir vom Leib geschnitten worden, und ich lag mit Händen und Füßen an Ringen angekettet auf dem Boden vor der Plattform mit dem Thron. Policrates saß lässig darauf. Er hob einen Finger und rief damit ein anderes Mädchen zu mir, eine dunkelhaarige Schönheit, die vorhin mit dem Namen Tais angesprochen worden war.
    »Für wen bist du tätig?«
    »Für niemanden«, antwortete ich.
    Wieder gab der Piratenführer ein Zeichen, und Lita, einst eine freie Frau in Victoria, eilte herbei und kniete neben mir nieder.
    »Du bist Jason aus Victoria, nicht wahr?« fragte Policrates.
    »Ja«, antwortete ich. Neben dem Stuhl seines Herrschers stand Kliomenes. Er lächelte. Hinter den beiden standen vier oder fünf von Policrates' Halsabschneidern und verfolgten mit verschränkten Armen die Szene. Rings um den Thron wie auch um die Stufen der Plattform lagerten weitere Mädchen. An einige erinnerte ich mich von der großen Feier hier in der Festung. Die meisten aber waren mir fremd. Männer wie Policrates sind nicht nur reich an Gold, sondern auch an Frauen.
    »Du bist in die Verschwörung des Tasdron verwickelt, eine Tavernenwirts in Victoria, der sich mit Glyco aus Port Cos zusammengetan hat«, behauptete Policrates.
    »Nein«, sagte ich.
    »Um diese Dummköpfe werden wir uns in Kürze kümmern«, fuhr Policrates fort. »Und wir werden an Victoria eine Rache vollziehen, von der die Menschen hundert Jahre lang nicht zu sprechen wagen werden.«
    »Es gibt keine Verschwörung«, sagte ich. »Ich allein hatte den Einfall, mit einigen Männern die Festung zu erobern und niederzubrennen.«
    »Und was ist mit dem Lichtsignal, das gesetzt werden sollte?« fragte Policrates, »und mit den Schiffen, die draußen auf dem Fluß warten – jetzt allerdings vergeblich?«
    Ich schwieg. Offensichtlich wußte Policrates sehr viel.
    »Relia, Tela, zu ihm!« befahl der Pirat. Auch diese beiden Mädchen knieten neben mir nieder und begannen mich mit Händen und Lippen zu liebkosen. Ich wand mich in den Ketten, vermochte aber keinen Widerstand zu leisten.
    »Glaubst du wirklich, dir mit einer so einfachen List Zutritt zu unserer Festung verschaffen zu können?« ging das Verhör weiter.
    »Ja.« Ich keuchte in den Ketten. Den aufreizenden Berührungen der Sklavinnen konnte ich mich nicht entziehen.
    »Es war der Plan eines Dummkopfs!« sagte der Pirat.
    »Es war ein ausgezeichneter Plan!« widersprach ich. »Woher wußtest du, daß wir nicht Ragnar Voskjards Kundschafterschiffe waren?« Immerhin hatten wir alle Losungen und Gegenlosungen gekannt, während niemand in der Festung die Flotte Ragnar Voskjards kennen konnte, soviel wir wußten.
    »Müßte das nicht jedem längst klar sein?« fragte Policrates lächelnd.
    »Wir wurden verraten«, stellte ich fest.
    »Nötig wäre das nicht gewesen«, meinte Policrates, »aber es war so. Ihr wurdet verraten.«
    »Dann wußtest du also, daß ich anrücken würde – mit meinen Freunden?«
    »Aber ja«, sagte Policrates. Wie sehr hatte er uns zum Narren gehalten! Donnernd war das mächtige Seetor herabgefallen und hatte unsere erste Galeere zerstört!
    »Wer war der Verräter?« wollte ich wissen.
    »Vielleicht Tasdron persönlich«, sagte Policrates. »Vielleicht sogar Glyco, der sich als Mitverschwörer ausgab. Vielleicht aber dein guter Freund Callimachus, der insgeheim in unseren Diensten stehen kann. Vielleicht sogar nur eine niedere Sklavin, die von euren Machenschaften erfuhr.«
    »Es könnte natürlich auch ein Soldat gewesen sein, vielleicht sogar ein Kämpfer auf unseren Galeeren«, sagte ich.
    »Gewiß.«
    »Warst du es, Jason aus Victoria, den wir hier in unserer Festung als Kurier Ragnar Voskjards willkommen hießen?« fragte Policrates.
    »Natürlich«, sagte ich zornig.
    »Lügner!« rief Kliomenes. Diese Worte überraschten mich. Die Piraten mußten doch wissen, daß ich der Mann gewesen war. Der Informant mußte das wissen!
    »Ich glaube es nicht, Jason«, fuhr Policrates fort, »obwohl ich zugeben muß, daß du heute abend dieselbe Maske trugst wie der Mann, der sich als Kurier ausgab.«
    »Ich war es!«

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