GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor
der Taverne des Tasdron und einmal im Pir a tenkragen, der Taverne des Hibron.
»Wir haben daran kein Interesse«, sagte Aemilianus. »Tut mir leid.«
»Es ist ein kühner, ein brillanter Plan«, sagte Callimachus.
»Tut mir leid.«
»Der Plan ist nicht nur gefährlich«, meinte Callisthenes, »sondern auch überflüssig, soweit es darum geht, die Piraten an einer Vereinigung zu hindern. Die Kette wird die Piraten des Westens westlich von Port Cos festhalten.«
»Eine Kette läßt sich schmieden, läßt sich aber auch durchtrennen«, bemerkte ich.
»Natürlich finden dort Patrouillen statt«, sagte Callisthenes. »Und sollten sich irgendwo Piratenschiffe massieren, können wir ihnen mit der Flotte von Port Cos entgegentreten.«
»Die Kette anzubringen war ein ausgesprochen defensiver Akt«, warf Callimachus ein. »Es wird unmöglich sein, sie auf voller Länge gegen entschlossene Angriffe zu verteidigen. Wiegt euch nicht in einem Gefühl falscher Sicherheit!«
»Wenn die Kette angegriffen wird«, sagte Aemilianus, »bin ich bereit, dir Schiffe von Ar-Station zur Hilfe zu schicken.«
»Wir aus Port Cos können unsere Angelegenheiten allein bereinigen«, antwortete Callisthenes. »Die Schiffe aus Ar-Station sind in den Gewässern Port Cos' nicht willkommen.«
»Es gibt in diesem Fluß keinen Tropfen Wasser«, widersprach Aemilianus, »den wir aus Ar-Station nicht unter den Kiel unserer Schiffe nehmen könnten.«
»Das würdest du voll auf eigenes Risiko tun, mein lieber Hauptmann«, sagte Callisthenes grimmig.
»Unsere Pläne scheitern!« ächzte Tasdron.
»Hauptmann Callisthenes«, sagte ich, »gewiß sind die Piraten, wie du selbst gesagt hast, gut informiert.«
»Anscheinend wissen sie alles, was sich am Fluß abspielt«, räumte er ein.
»Wenn das der Fall ist«, fuhr ich fort, »dann dürfte ihnen auch die Herstellung der Kette oder zumindest ihr Transport nach Turmus und später nach Port Cos, mit der anschließenden Montage, bekannt sein.«
»Angeblich hat das alles unter größter Geheimhaltung stattgefunden«, sagte Callisthenes. »Ich glaube aber, die Piraten wissen, was da geschieht. Ich habe berichten hören, daß in verschiedenen Städten des Westens, in Turmus und Ven, in Tetrapoli und Tafa Gerüchte über die Kette im Umlauf sind.«
»Der Rat hat sogar einen Protest von Ven deswegen erhalten«, sagte Glyco lächelnd.
»Einmal angenommen, die Piraten kennen den Zweck der Kette«, sagte ich zu Callisthenes, »erscheint es dir da nicht seltsam, daß sie keine Anstrengung unternommen haben, ihre Anbringung zu verhindern?«
»Die Montage erfolgte natürlich unter strengster Bewachung!«
»Aber es wurde kein Versuch gemacht, die Arbeiten zu behindern, nicht der geringste, kein Verzweiflungsangriff, kein Sabotageversuch?«
»Nichts – soweit ich weiß«, sagte Callisthenes.
»Erscheint dir dieser Mangel an Opposition oder Störung nicht seltsam, wenn man bedenkt, wie mächtig und gut organisiert Ragnar Voskjards Leute sind?«
»Ja«, sagte Callisthenes.
»Was würdest du aus diesem Mangel an Interesse oder Aktion schließen?«
»Ich weiß es nicht.«
»Das ist doch klar«, schaltete sich Glyco ein. »Sie haben keine Angst vor der Kette. Sie sehen darin keine Gefahr für sich.«
Stirnrunzelnd musterte Callisthenes den rundlichen Kaufmann. »Wenn sie das glauben, irren sie sich, davon bin ich überzeugt.«
»Wir alle wissen«, sagte Tasdron, »daß der Topas nach Victoria gebracht wurde. Zweifellos stellt er ein Versprechen Ragnar Voskjards gegenüber Policrates dar, das Versprechen, seine Streitkräfte mit denen von Policrates zu vereinigen. Ich bin sicher, daß die Flotte Ragnar Voskjards dem Topas in Kürze folgen wird.«
»Voskjard mag schon losmarschiert sein«, sagte Callimachus. »Vielleicht rückt seine Streitmacht bereits in östlicher Richtung auf dem Fluß vor.«
»Policrates erwartete die Ankunft dieser Flotte«, sagte ich. »Das machte meinen Plan ja auch so durchführbar.«
»Die Kette wird sie aufhalten!« sagte Callisthenes. »Muß sie aufhalten!«
»Ich muß sofort nach Port Cos zurückkehren«, sagte Glyco. »Voskjard muß an der Kette zurückgeschlagen werden.«
Wir alle erhoben uns.
»Aber was ist mit der Festung des Policrates?« fragte ich. »Möchtest du einen solchen Feind im Rücken haben?«
»Dein Plan ist töricht, und ich würde keine große Zahl von Männern riskieren«, antwortete Callisthenes. »Aber ich mache dir einen Vorschlag. Ich gebe dir
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