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GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor

Titel: GOR-Zyklus 15 - Der Schurke von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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zwanzig Mann, wenn ich so viele Freiwillige finde und wenn Aemilianus aus Ar-Station dir die gleiche Anzahl zur Verfügung stellt. Solltest du dann wirklich durch das Wassertor eindringen und es halten können, setzt du ein Licht am Tor. Wir können dir dann Entsatz durch die schmalen Fahrrinnen schicken. Ich habe in Victoria etwa zweihundert Mann zur Verfügung und Aemilianus, wie mir gemeldet wurde, eine vergleichbare Zahl.«
    »In der Festung müssen wir mit vier- bis fünfhundert Mann rechnen«, sagte ich. »Du erwartest wirklich von mir, daß vierzig Mann den Angriff wagen und etwa zwei Ahn lang das Wassertor halten?«
    »Sicher«, sagte Callisthenes.
    »Es geht nicht nur um das Tor und die Mauer ringsum und den Turm mit der Winde, sondern auch um die Wehrgänge innerhalb des ummauerten Hafenbeckens hinter dem Tor, und den Zugang zur eigentlichen Festung.«
    »Schwierig wäre es«, sagte Callisthenes.
    »Unsere Linien wären viel zu dünn, Jason«, sagte Callimachus. »Du mußt den Plan vergessen.«
    »Manchmal ist es überraschend«, sagte Callisthenes und musterte mich lächelnd, »was einige wenige entschlossen und geschickt vorgehende Männer zu erreichen vermögen.«
    »Ragnar Voskjard«, sagte ich, »würde mit einer Flotte kommen und nicht mit ein oder zwei Schiffen und vierzig Mann.«
    »Leere Getreideschiffe, im Schlepptau mitgebracht, könnten im Dunkeln den Eindruck einer solchen Flotte erwecken«, sagte Callisthenes nachdenklich.
    »Akzeptiere Jasons Plan in seiner plausiblen Form, Freund Callisthenes, sonst müssen wir uns alles aus dem Kopf schlagen«, sagte Callimachus.
    »Ich bin bereit, es anders zu versuchen«, sagte ich.
    »Das hatte ich mir gedacht«, meinte Callisthenes.
    »Welche Chance gibst du uns?« fragte ich den Krieger.
    Er lächelte. »Vielleicht eins oder zwei zu tausend«, sagte er.
    »Die Überraschung wäre auf unserer Seite.«
    »Deine Unterstützung könnte erst mit großer Verzögerung zur Stelle sein«, erwiderte Callimachus.
    »Die Portale und Wehrgänge, die wir verteidigen müßten, sind ausreichend schmal«, entgegnete ich. »Ich war schon einmal in der Festung.«
    »Zu viele Positionen müßten verteidigt werden«, widersprach Callimachus. »Und ihr könntet leicht umgangen und in die Zange genommen werden.«
    Ich dachte an die Sklavin, das Mädchen, das einmal Miß Beverly Henderson gewesen war.
    »Gib mir zwanzig Mann«, sagte ich zu Callisthenes, der mir zunickte.
    »Wenn Port Cos dir zwanzig Mann für ein solches Unternehmen gibt«, meldete sich Aemilianus, »dann kann Ar-Station natürlich keine kleinere Zahl bereitstellen.«
    »Dein Vorhaben ist tollkühn, der reinste Wahnsinn, Jason«, sagte Callimachus. »Laß dich auf kein so verrücktes Unternehmen ein!«
    »Du brauchst nicht mitzukommen, mein Freund«, sagte ich.
    »Selbstverständlich werde ich dich begleiten«, sagte Callimachus.
     
    So lagen wir denn nun unter den hohen, dunklen Mauern der Festung des Policrates. Etwa hundert Fuß hoch ragten sie über uns empor.
    Lautlos glitten wir auf das Wassertor zu; unsere Ruder tauchten kaum noch ins Wasser.
    Innerhalb des Wassertors, gut dreihundert Fuß entfernt, sahen wir an einer Mauer eine Laterne flackern. Das eigentliche Tor war fünfzig Fuß hoch, groß genug, um eine Frachtgaleere mitsamt den hohen Masten durchzulassen, sobald das metallene Gitter hochgezogen worden war. Zu beiden Seiten standen massive Türme. Der Turm zur Rechten, von außen gesehen, beherbergte die Winde, die das Tor hob und senkte. Den Schub lieferten Gefangene und Sklaven, die an die Stempel der Winde gekettet waren – doch hätten diese Männer ohne Hilfe der riesigen Gegengewichte, die sich ebenfalls in dem Turm befanden, das Tor um keine Handbreit bewegen können.
    »Wer da?« rief ein Mann von der Mauer.
    »Zurück!« sagte ich zu Callimachus. »Vielleicht erkennt man dich.«
    So stand ich denn allein auf dem Vorderdeck der Galeere. Ich begab mich zum Fußende des Buges und richtete mich auf, den linken Arm um den Bugspriet gelegt. Ich trug die Maske, die ich schon als angeblicher Kurier Ragnar Voskjards aufgehabt hatte.
    »Wer da?« wiederholte der Mann.
    »Ich bin der Kurier Ragnar Voskjards!« gab ich zurück. »Wir sind vorausgeschickt worden, die Kundschafterschiffe seiner Flotte.« Wir hatten nur vier Schiffe bei uns, von denen drei so gut wie leer waren. Tasdron hatte sie in Victoria besorgt, unter dem Vorwand, einen Sa-Tarna-Transport aus Siba zu organisieren – für die

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