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GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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ich«, entgegnete ich, »daß Canka niemals den Versuch machen würde, Mahpiyasapa zu töten. Ich bin sicher, im Grunde seines Herzens ist Mahpiyasapa derselben Überzeugung.«
    »Aber Hci hat auf seinen Schild geschworen!«
    »Dann war das ein Meineid!«
    »Aber wie wäre das möglich?« fragte Akihoka verwirrt.
    »Zweifellos spielt Hcis Eitelkeit eine Rolle – und sein Haß auf Canka.«
    Der andere schaute zu Boden. Als Kaiila-Krieger waren solche Dinge für ihn kaum vorstellbar, mochten sie auch noch so plausibel klingen. Es war, als wären seine Überzeugungen, sein Vertrauen in gewisse wesentliche Dinge in ihren Grundfesten erschüttert.
    »Bei der Liebe, die du für Canka empfindest«, sagte ich, »mußt du ihm nachreiten. Triff dich mit ihm. Finde ihn. Sag ihm, was geschehen ist. Ich versichere dir, er weiß davon nichts. Zu der Anklage ist es bestimmt auch nur gekommen, weil er das Lager verlassen hatte.«
    Akihoka hob den Blick.
    »Du mußt ihn vor den Sleensoldaten finden«, beharrte ich. »Vielleicht hängt sein Leben davon ab. Kläre ihn über die Ereignisse auf. Dann muß er entscheiden, was geschehen soll.«
    »Er wird zurückkehren«, sagte Akihoka.
    »Dann soll er in vollem Bewußtsein der Ereignisse zurückkommen. Nun reite schon los!«
    »Ich weiß, wo er jagen würde.«
    »Beeil dich!«
    Akihoka warf seine Robe zu Boden. »Ich reite.«
    »Wo ist Winyela?« fragte ich.
    »Keine Ahnung.«
    »Ist sie von Sleensoldaten abgeholt und womöglich in Mahpiyasapas Zelt gebracht worden?«
    »Nein.«
    »Siehst du?« sagte ich. »Selbst in dieser Situation läßt Mahpiyasapa das Mädchen nicht zu sich bringen. Selbst unter diesen Umständen betrachtet er sie noch als Cankas Eigentum. Er weiß bestimmt, daß Hci lügt.«
    Akihoka machte kehrt und eilte zwischen den Zelten davon. Er würde die Leine seiner Kaiila lockern und mit einem Satz auf den Rücken des Tiers springen. Kurze Zeit später würde er sich außerhalb des Lagers befinden.
    Ich schaute in die Richtung, in die Akihoka gelaufen war; ich konnte ihn schon nicht mehr sehen.
    Eine kühle Brise umspielte mich. Mahpiyasapa tat mir leid. Es mußte für einen Vater schrecklich sein zu erkennen, daß sein geliebter Sohn gegen die Ehrenvorstellungen des Stammes verstoßen hat.
    Dann fielen mir die Informationen ein, die ich eben erst von der hübschen blonden Sklavin Oiputake erhalten hatte. Ich steckte hübsch in der Klemme. Natürlich hatte ich gehofft, Canka einweihen zu können. Dies schien mir nicht nur deswegen angemessen, weil er genau genommen mein Herr war, sondern weil er zugleich bei den Kampfgefährten eine hohe Position bekleidete. Er hätte die Situation beurteilen, die Information abschätzen können. Noch lieber wäre ich zuerst zu Cuwignaka gegangen, weil ich ihn am besten kannte und Hochachtung empfand vor seinem Durchblick und seinem Urteilsvermögen, aber dieses Vorgehen kam nicht in Frage, weil er gerade mit den anderen jungen Männern im großen Zelt tanzte. So wußte ich nun nicht, was ich tun sollte. Natürlich konnte ich vor irgendeinem Passanten niederknien und ihm das Erfahrene mitteilen, aber ich hatte Angst, als Dummkopf abgewiesen zu werden, der sinnloses Zeug faselte. Wer würde auf einen Sklaven hören, der seine Weisheit zudem noch von einer anderen Sklavin bezogen hatte? Wenn sie sich nun irrte – was dann?
    Grunt! dachte ich. Grunt! Er weiß bestimmt, was zu tun ist. Außerdem ist er mit Mahpiyasapa eng befreundet. Mahpiyasapa wird ihn anhören. Ich mußte Grunt finden!

15
     
     
    »Wo ist Grunt?« rief ich.
    Erschrocken hob Wasnapohdi den Kopf. Sie kniete in dem Zelt, das Mahpiyasapa seinem Freund Grunt zur Verfügung gestellt hatte.
    »Er ist nicht hier«, antwortete sie.
    »Wo steckt er?«
    »Ich weiß es nicht!« rief sie und schien verängstigt zu sein. »Hast du schon gehört, was Canka getan haben soll?«
    »Ja, aber ich glaube es nicht.«
    »Ich auch nicht«, sagte sie. »So etwas ist unmöglich.«
    »Warum bist du allein im Zelt? Warum arbeitest du nicht?«
    »Ich verstecke mich.«
    »Du brauchst keine Angst zu haben. Cankas Probleme haben mit dir nichts zu tun.«
    »Nicht deswegen habe ich Angst.«
    »Hast du eine Ahnung, wo Grunt sein könnte?«
    »Vielleicht bei Mahpiyasapa. Er hat das Zelt verlassen, nachdem er von Cankas angeblichem Anschlag erfahren hatte.«
    »Das ist ein guter Gedanke!« rief ich. »Ich gehe zu Mahpiyasapas Zelt!« Als ich mich schon zum Gehen wandte, fuhr ich noch einmal zu dem

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