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GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor

Titel: GOR-Zyklus 18 - Die Blutsbrüder von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Mädchen herum. »Warum versteckst du dich?«
    »Ich habe ihn gesehen!« flüsterte sie.
    »Canka?« fragte ich überrascht.
    »Nein. Waiyeyeca, Mann-der-viel-findet, meinen früheren Herrn!«
    »Du hast schon im Besitz mehrerer Herren gestanden«, sagte ich.
    »Ich habe dir von ihm erzählt, als wir uns kennenlernten, kurz nachdem mich mein Herr Grunt am Tauschpunkt erstanden hatte.«
    »Der Junge?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Ich erinnere mich.« Vor langer Zeit, an einer Handelsstelle der Staubfüße, hatte Grunt Wasnapohdi gegen drei gute Äxte eingetauscht. Bei unseren anschließenden Gesprächen hatte sie mir einen Teil ihrer Geschichte erzählt. Sie war in einem Waniyanpi-Lager der Kailiauk geboren und später von einem Kaiila-Krieger gekauft worden – im Alter von acht Jahren. Der Mann hatte sie mit nach Hause genommen und seinem zehnjährigen Sohn als Sklavin überlassen. So hatte sie es früh gelernt, Männern zu dienen und sie zu beruhigen. Als Kinder waren die beiden aber noch eher Spielgefährten gewesen, ehe sie ihre wahre Beziehung zueinander entdeckten.
    Wasnapohdi senkte zitternd den Kopf.
    Der junge Herr und seine Sklavin hatten sich damals wohl sehr geliebt. Seine Zuneigung zu dem Mädchen, die nur eine Sklavin war, hatte ihm von seinesgleichen viel Spott eingetragen – und in diesem Punkt sind rote Krieger sehr empfindlich. So hatte er sie schließlich, vermutlich gegen das eigene Gefühl, verkauft, wonach sie mehrere Herren gehabt hatte. Schließlich war sie, wie erwähnt, von Grunt gekauft worden.
    »Er heißt Waiyeyeca?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Aus welcher Bande?«
    »Napoktan, die Armbandbande.«
    »Aha.« Das Gebiet dieser Krieger liegt ungefähr nordwestlich des Kaiila-Flusses, im Norden seiner nördlichen Abzweigung, allerdings östlich des Schlangenflusses. Napoktankrieger tragen im allgemeinen zwei Kupferbänder am linken Unterarm.
    »Hat er dich gesehen?« wollte ich wissen.
    »Nein.«
    »Liebst du ihn noch immer?«
    »Ich weiß es nicht. Schließlich ist das alles lange her, viele Jahre. Er hat mich verkauft!«
    »Und warum versteckst du dich?«
    »Ich habe Angst, daß er mich sieht. Er hat mich verkauft, obwohl ich ihn liebte! Ich möchte diese alten Wunden nicht wieder aufreißen!«
    »Unsinn!« sagte ich. »Du suchst nur nach einem Vorwand, deine Arbeit liegenzulassen. Was hatte Grunt dir aufgetragen?«
    »Ich sollte seine Waren säubern«, antwortete sie.
    »Im Zelt oder draußen?«
    »Wahrscheinlich draußen, damit ich besser sehe, was ich tue.«
    »Dann geh nach draußen und befolge den Befehl!«
    Ich stand auf und eilte weiter. Ich wollte Grunt finden, um ihn nach der Bedeutung der von Oiputake erhaltenen Informationen über die Identität der Gelbmesser zu befragen.
    »Tatankasa!« rief ein kleiner Junge. »Wirf mir den Ring! Wirf mir den Ring!«
    »Hast du den Händler Wopeton gesehen?« fragte ich.
    »Nein. Aber wirf mir den Ring!«
    »Verzeih mir, kleiner Herr«, sagte ich. »Aber ich habe Dringendes zu tun.«
    »Na schön.«
    Im Eilschritt näherte ich mich dem Zelt Mahpiyasapas.
    »Halt!« rief ein junger Mann.
    Ich blieb stehen und sank vor dem Rufer auf die Knie. Es war der leitende Bewacher der Sklavinnen, aus deren Mitte ich mir das blonde Mädchen herausgesucht hatte – bevollmächtigt durch die perlenbesetzte Peitsche.
    »Sei gegrüßt«, sagte er.
    »Sei gegrüßt, Herr.«
    »Die blonde Sklavin, die du dir nahmst«, sagte er, »ist nicht mehr bei der Herde. Sie wurde verschenkt, und ihr neuer Herr ist angeblich sehr zufrieden mit ihr. Anscheinend dient sie ihm jetzt als wertvolle Sklavin in seinem kleinen Zelt.«
    »Das ist eine gute Nachricht, Herr«, sagte ich.
    »Diesen Aufstieg hat sie bestimmt dir zu verdanken«, sagte der junge Mann. »Du hast das Eis in ihrem Bauch schmelzen lassen. Du hast sie zu einer Frau gemacht, die die Männer braucht.«
    »Danke, Herr.«
    »Sie hat den Namen Oiputake erhalten.«
    »Ja, Herr«, sagte ich und fügte plötzlich hinzu: »Herr?«
    »Ja?«
    »Warum bist du im Lager – ich meine, warum ausgerechnet um diese Tageszeit?«
    »Die Mädchen sind ins Lager geholt worden«, sagte er, »an den Rand der Siedlung.«
    »Und die Wächter und Tierherden?«
    »Wurden ebenfalls ins Lager geholt.«
    »Warum?«
    »Watonka hat das alles angeordnet«, antwortete der junge Mann.
    »Somit ist die Westgrenze des Lagers unbewacht«, sagte ich. Die Isanna waren für die Sicherheit des Außenbezirks verantwortlich.
    »Keine Sorge«, sagte der Junge,

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