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GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Palast. Dabei ereignete sich noch ein Zwischenfall, den ich schildern sollte. Plötzlich löste sich ein Mann zornig aus der Menge und lief seitlich auf die Sänfte zu. Drusus Rencius packte ihn und schleuderte ihn zurück. Erschrocken schrie ich auf. Im nächsten Augenblick hatte der Zug angehalten, und der Mann wurde am Boden festgehalten und mit Schwertern bedroht.
    »Er ist unbewaffnet«, sagte Drusus Rencius.
    »Nieder mit Sheila, die nicht Tatrix von Corcyrus ist, sondern ihre Tyrannin!« brüllte der Mann und schaute zornig zu mir empor.
    »Schweig!« rief Ligurious.
    »Du wirst für deine Verbrechen, für deine Grausamkeit bezahlen!« rief der Mann. »Nicht ewig werden die Bürger Corcyrus' die Grausamkeiten des Palasts ertragen!«
    »Verrat!« brüllte Ligurious.
    Der Mann wurde von einem Speerschaft an der Schläfe getroffen. Ich schrie bekümmert auf.
    »Der Mann ist ein Wahnsinniger, der nicht weiß, was er sagt«, wandte sich Ligurious an mich. »Beachte ihn nicht, meine Tatrix.«
    Dem Bürger wurden die Hände auf dem Rücken gefesselt.
    »Wer bist du?« fragte ich.
    »Ein Mann, der sich erhebt gegen die Verbrechen, gegen die Ungerechtigkeit Sheilas, der Tyrannin von Corcyrus!« antwortete er kühn.
    »Das ist Menicius aus der Kaste der Metallarbeiter«, sagte ein Soldat.
    »Bist du Menicius?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Bist du in Corcyrus geboren?«
    »Ja – und früher war ich stolz darauf!«
    »Was willst du?«
    »Offenkundig war es seine Absicht, der Tatrix zu schaden«, warf Ligurious ein. »Das ging aus seinem Angriff auf die Sänfte hervor.«
    »Er war unbewaffnet«, sagte Drusus Rencius.
    »Männerhände brauchen sich nur kurz um den Hals einer Frau zu legen«, sagte Ligurious kühl, »um ihr schlimmes Werk zu tun.«
    Unwillkürlich legte ich die Fingerspitzen an den Hals. Ligurious hatte bestimmt recht. Es war leicht, einen Mord zu begehen.
    »Warum solltest du mir schaden wollen?« fragte ich den Mann.
    »Ich wollte dir nichts tun, meine Dame«, sagte er mürrisch, »außer daß du bekommen solltest, was du verdienst, einen Sklaven im schlimmsten Sklavenloch auf Gor!«
    »Das ist Verrat!« sagte Ligurious. »Seine Schuld steht fest!«
    »Warum hast du dich dann dieser Sänfte genähert?« wollte ich wissen.
    »Damit in Corcyrus auch einmal die Wahrheit gesagt wird!« antwortete er. »Damit das Elend und die Wut des Volkes ans Tageslicht kommen!«
    »Bereitet ihn zur Hinrichtung vor!« sagte Ligurious. Ein Soldat packte den Mann am Haar und neigte seinen Kopf nach vorn, ein anderer zog sein Schwert.
    »Nein!« rief ich. »Gebt ihn frei! Laßt ihn laufen!«
    »Tatrix!« protestierte Ligurious.
    »Laß ihn frei!« beharrte ich.
    Die Fesseln des Mannes wurden geöffnet. Erstaunt richtete er sich auf. Die Zuschauer schienen ebenfalls nicht zu wissen, was sie davon halten sollten. Ligurious zeigte keine Regung. Ich spürte, daß er große Macht ausübte, sich aber auch unglaublich gut beherrschen konnte.
    »Laß ihm eine Münze geben!« befahl ich.
    Einer der Soldaten griff in seinen Leinensack und drückte dem Mann ein Kupferstück in die Hand.
    Der Mann betrachtete es verwirrt. Dann spuckte er es zornig an und schleuderte es zu Boden. Er wandte sich um und marschierte fort.
    Ein anderer hob die Münze vom Boden auf.
    Ein längeres Schweigen trat ein, das schließlich von Ligurious beendet wurde. »Seht die Pracht und die Gnade der Tatrix!« rief er. »Was für einen besseren Beweis gibt es denn noch, daß die Anschuldigungen des Verrückten nicht stimmen?«
    »Heil Sheila, Heil Tatrix von Corcyrus!«
    Und schon setzte sich die Prozession wieder in Bewegung.
    »Ist etwas an dem, was der Bursche sagte?« fragte ich Ligurious. »Gibt es Unruhe in Corcyrus? Sind die Bürger unzufrieden?«
    »Du hast die Meldungen unserer Offiziere gehört«, sagte Ligurious.
    »Ja«, sagte ich.
    »Es sind die offiziellen und objektiven Berichte – auf die solltest du hören. Nicht auf das Gerede von Verrückten. Die darf man nicht ernstnehmen. Man findet immer Frustrierte, die die Schuld für das eigene Versagen nicht bei sich selbst suchen, sondern vor dem Tor ihrer Stadt.«
    »Dann brauche ich mich um seine Vorwürfe nicht zu kümmern?« fragte ich.
    »Nein, vergiß sie. Schlag sie dir aus dem Kopf.«
    Ich schaute ihn an.
    »Wenn du eine Bestätigung brauchst, solltest du auf die Zurufe deines Volkes achten.«
    »Heil Sheila!« tönten Stimmen. »Heil Sheila, Tatrix von Corcyrus!«
    Und mein Herz füllte sich mit

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