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GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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auf der Sänfte zu Ligurious gesagt. »Natürlich«, hatte er geantwortet.
    Wie kann ich aber die Tatrix von Corcyrus sein? fragte ich mich nun selbst. Ergibt dies alles einen Sinn? Ich konnte verstehen, daß Frauen auf diese Welt geschafft wurden, um wie Susan versklavt zu werden. Das ging mir ein. Warum sollte aber jemand auf diese Welt geholt werden, um über eine Stadt zu herrschen? Eine dermaßen privilegierte und mächtige Stellung würden die Goreaner doch eher sich selbst vorbehalten! Ich hätte eher damit rechnen müssen, zu Füßen eines Sklavenherrn zu enden. Immer wieder fragte ich mich, ob ich wirklich die Tatrix von Corcyrus war. Bisher hatte ich noch keine direkten und wirklich weitreichenden Machtbefugnisse ausgeübt. Und zuweilen kam mir mein Zeitplan ein wenig seltsam vor. Zu gewissen Ahn mußte ich mich in den öffentlich zugängigen Räumen des Palasts aufhalten, und zu anderen wurde von mir erwartet, daß ich mich auf meine Gemächer beschränkte – aus Gründen, die mir unerfindlich blieben. »Der Tagesablauf der Tatrix ist seit jeher von gewissen Traditionen bestimmt«, hatte mich Ligurious informiert. Ab und zu war ich zu einem Zeitpunkt in meine Gemächer zurückgeleitet worden, da meiner Auffassung nach wichtige Ratssitzungen auf dem Programm standen, Sitzungen, an denen die Tatrix unbedingt hätte teilnehmen müssen. Ligurious informierte mich allerdings, daß die Tagesordnung dieser Sitzungen in Wahrheit so unwichtig und trivial gewesen wären, daß sie der Aufmerksamkeit der Tatrix nicht wert waren. So brauchte ich an den Veranstaltungen nicht teilzunehmen. Zu anderen Zeiten teilte man mir mit, daß Sitzungen verschoben oder abgesagt wären. Überlieferungen und Gebräuche scheinen den Goreanern sehr wichtig zu sein. Was ich als unerklärliche Schrullen oder Kapriolen in meinem Tagesplan empfand, wurde in der Regel damit erklärt. Es gehöre sich einfach, so hatte Ligurious mir erklärt, daß die Tatrix sich an die Besonderheiten Corcyrus' halte, auch wenn sie ihr etwas willkürlich vorkämen.
    In der heißen corcyrischen Nacht schaute ich zur Decke meines Zimmers empor.
    War ich die Tatrix von Corcyrus?
    Susan, soviel stand fest, war davon überzeugt. Ebenso mein Leibwächter Drusus Rencius, ehemals aus Ar.
    Auch hatte es anläßlich meiner öffentlichen Auftritte niemals Zweifel gegeben. Von allen wurde ich als Tatrix von Corcyrus akzeptiert. Ligurious, erster Minister der Stadt, hatte mir mehrfach versichert, daß alles seine Ordnung habe. Und hätte ich noch eine letzte Bestätigung gebraucht, so war sie mir vorhin während des Umzugs durch die Bürger Corcyrus' gegeben worden: »Heil Sheila, Tatrix von Corcyrus!« hatten sie gerufen.
    »Ich bin die Tatrix von Corcyrus«, hatte ich zu Ligurious gesagt. »Natürlich«, hatte er entgegnet.
    So unerklärlich mir diese Tatsache auch erscheinen mochte, ich kam um die Schlußfolgerung nicht herum, daß ich in der Tat über Corcyrus herrschte.
    Ich schloß die Augen und öffnete sie wieder. Langsam schüttelte ich den Kopf. Der Wein wirkte noch nach. Weshalb er aber vielleicht mit einem Mittel versetzt worden war, wußte ich nicht.
    Ich hatte einen seltsamen Traum erlebt. Darin hatte ich auf Händen und Knien auf einem kühlen Fliesenboden gehockt. Ich war in eine Art Tuch gehüllt. Von meinem Hals hatte eine Kette zu einem Ring am Boden geführt. Drusus Rencius stand hinter mir und hielt eine goreanische Sklavenpeitsche in der Hand. Ligurious stand seitlich und hielt mir eine Lampe neben das Gesicht. Ich schluchzte.
    »Siehst du es?« fragte er. »Ist es nicht bemerkenswert?«
    »Ja«, antwortete eine Frauenstimme. Ich schnappte nach Luft. Es war, als schaute ich mich selbst an. Sie trug die Robe einer Tatrix, wie ich sie schon am gleichen Tag angehabt hatte. Wie ich hatte sie keinen Schleier angelegt. In der Verrücktheit des Traums schien ich mir selbst gegenüberzustehen und mich zu betrachten. Wie seltsam doch Träume sein können!
    »Ich glaube, sie wird gut passen«, sagte Ligurious.
    »Das würde ich auch sagen«, meinte die Frau.
    Ligurious hob die Hand an das Tuch, das unter meinen Armen hindurchführte. »Möchtest du sie ganz sehen?« fragte er. Ich wimmerte bei dem Gedanken, daß er mir das schützende Tuch nehmen, mich völlig entkleiden konnte.
    »Du bist nicht so schlau, wie du selbst glaubst, Ligurious«, erwiderte die Frau. »Glaubst du, ich wüßte nicht, daß du, wenn du sie ausziehst, du mich selbst vor deinen Augen

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