Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
ab und schleuderte es zu Boden. Ich konnte nicht ausgehen. Wozu auch?
    Dann begann ich zu zittern und sank neben meinem Bett in die Knie. Ich hatte durch den Palast wandern wollen. Man hatte es mir verwehrt, Männer hatten es mir verboten. Ich war zornig! Doch wußte ich, daß da andere Gefühle in mir lauerten, tief drinnen, fremdartige, beunruhigende Regungen, unkontrollierbare Gefühle, die einen Ausweg suchten. Mein Wille war ausgeschaltet worden. Ich hatte gehorchen müssen. »Ich bin eine Tatrix!« rief ich zornig.

5
     
     
    »Der arrogante Bursche, der sich da dem Thron nähert«, flüsterte mir Ligurious ins Ohr, »ist Miles, Botschafter und General aus Argentum.«
    Der Mann, der mit großen Schritten auf die Plattform meines Thrones zukam, war in der Tat eine kühne Erscheinung. In der linken Armbeuge trug er einen Helm, der von Sleenhaar gekrönt war. Hinter ihm wirbelte ein mächtiges Cape aus kurzgeschnittenem weißen Fell.
    »Vergiß nicht, daß Argentum mit uns verfeindet ist, ebenso wie mit unserem großen Verbündeten Cos.«
    »Ich werde daran denken«, sagte ich.
    »Die Männer hinter ihm«, fuhr Ligurious fort, »bringen Truhen voller Schätze. Er will damit um deine Gunst buhlen.«
    »Sehr unterwürfig scheint er mir aber nicht zu sein«, sagte ich.
    »Streif ein wenig deine Robe zur Seite, damit er dich besser sehen kann.«
    Ich kam der Aufforderung nach.
    »Da es hier um schwierige Dinge gehen kann, gestatte mir bitte, das Audienzgespräch zu führen«, sagte Ligurious.
    »Selbstverständlich.« Ich war erleichtert darüber, daß Ligurious die Initiative behalten würde. Mir war bekannt, daß zwischen Corcyrus und Argentum große Spannungen herrschten. Ich wollte keinen Fehler machen, der sich auf den Thron nachteilig auswirken konnte. Ligurious wußte, was zu tun war.
    Der Mann, der da näher kam, gefiel mir nicht. Er kam aus Argentum.
    Ich richtete mich auf dem wunderschönen Thron Corcyrus' auf, der in dem großen Palastsaal auf einer breiten Plattform stand. Angehörige hoher Räte umgaben mich. Auch waren zahlreiche Wächter anwesend. Drusus Rencius trug eine prächtige Ausgehuniform, wie es sich für den Wächter einer Tatrix geziemte, und wartete in der Nähe. Auf den Stufen, die zum Thron emporführten, waren hier und dort Reichtümer zur Schau gestellt: kostbare Stoffe, Goldmünzen und einige angekettete Sklavinnen. Susan kniete schräg hinter dem Thron.
    »Miles, Botschafter von Argentum, General von Argentum«, verkündete der Herald.
    Die Männer hinter Miles stellten die Truhen hin. Zweifellos würden bald neue Schätze die Thronstufen zieren.
    »Der Thron von Corcyrus«, begann Ligurious, »begrüßt den Botschafter aus Argentum, Miles, General von Argentum.«
    »Im Namen Claudius', des Ubar von Argentum, nehme ich den Gruß Corcyrus' an«, sagte Miles.
    »Aber für dich selbst akzeptierst du ihn nicht?« fragte Ligurious.
    »Wäre es nach meinem Willen gegangen«, lautete die Antwort, »wäre ich nicht mit Protestschriften vor die Mauern Corcyrus' gekommen, sondern mit den Waffen des Krieges.«
    »Hüte deine schnelle Zunge!« sagte Ligurious. »Denn du befindest dich hier nicht in einer Taverne Argentums, sondern in Corcyrus und außerdem vor dem Thron seiner Tatrix.«
    »Verzeih mir, edler Ligurious«, antwortete Miles. »Ich habe mich vergessen. Es war ein verständlicher Fehler. In den Tavernen Argentums sprechen wir Argenter ganz frei vor Frauen wie eurer Tatrix. Bei uns sind sie Pagasklavinnen.«
    Zorngeschrei wurde laut.
    »Um es ganz genau zu sagen«, fuhr Miles fort, »habe ich in solchen Tavernen oft Frauen gehabt, die deiner Tatrix weit überlegen waren. Sie dienten mir vorzüglich in ihren Ketten.«
    Ringsum wurden Klingen blank gezogen.
    Miles zuckte nicht zusammen, trat keinen Schritt zurück. Seinen Kopf zierte eine dichte schwarze Haarmähne. Der stechende Blick seiner grauen Augen ruhte auf mir. Am liebsten wäre ich verschleiert gewesen. Er würde mein Gesicht vermutlich niemals vergessen.
    »Deine Schriftstücke wurden untersucht«, sagte Ligurious. »Ich, die Tatrix und Angehörige der hohen Räte haben sie sorgfältiger bedacht, als sie es verdienen. Die angeführten Beweise sind falsch, die vorgetragenen Argumente nicht stichhaltig, die gestellten Forderungen unsinnig.«
    »Mit einer solchen Ablehnung unserer Schriften habe ich gerechnet«, erwiderte Miles. »Ich selbst hätte sie auch gar nicht erst vorgelegt. Es wäre besser gewesen, euch Argentums Ansicht

Weitere Kostenlose Bücher