Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
Vom Netzwerk:
vorzutragen und den Speer des Kriegs zu schicken.«
    Ich selbst hatte die Schriftstücke nur bedingt geprüft. Auszüge waren mir, nicht ohne kritische Anmerkungen, von Ligurious vorgelesen worden. Seine Analyse des Inhalts war zweifellos richtig. Er war ein intelligenter Mann und kannte sich mit den geographischen und politischen Aspekten der Probleme bestens aus. Vordringlich ging es um unsere Silberbergwerke, die leider in der Nähe Argentums lagen. Anscheinend mußten wir Gewalt aufwenden, um sie zu schützen. Angeblich waren diese Bergwerke beinahe so ergiebig wie die von Tharna, die weit entfernt im Nordosten lagen. Argentum behauptete natürlich, daß die Silberbergwerke diesem Land gehörten. Meine Bildung, die in mancher Hinsicht ungewöhnlich umfassend war, erwies sich in einem offenkundigen, auffälligen Punkt als unzureichend. Ich konnte nicht goreanisch lesen. In dieser Sprache war ich Analphabetin.
    »Es ist für Corcyrus und den Frieden ein Glücksumstand«, fuhr Ligurious fort, »daß wir nicht mit Miles, General von Argentum, verhandeln müssen, sondern mit Claudius, dem Ubar dieses Staates. Er, so hoffe ich, ist weniger heißblütig. Er, so hoffe ich, ist vernünftiger. Er, so hoffe ich, sieht unseren Anspruch ein und bestätigt ihn.«
    »Argentum fürchtet Corcyrus nicht«, sagte Miles.
    »Und doch scheinen die Männer in deiner Begleitung eisengefaßte, schön gestaltete Truhen vor unseren Thron gebracht zu haben.«
    »Das ist richtig«, sagte Miles.
    »Wenn die Geschenke angemessen sind«, sagte Ligurious, »könnte sich die Tatrix, nachdem uns die Bergwerke endgültig abgetreten wurden, dazu herablassen, die unwürdigen Argenter weniger streng zu behandeln.«
    »Claudius, mein Ubar, vernimmt dies sicher mit Erleichterung«, sagte Miles.
    Als Antwort senkte Ligurious anmutig den Kopf.
    Ringsum wurde gelacht. Schwerter verschwanden wieder in ihren Scheiden.
    »Wie ich sehe«, sagte Drusus Rencius leichthin, »hast du der Tatrix keine männlichen Seidensklaven mitgebracht.«
    »Es ist allgemein bekannt«, erwiderte Miles, »daß sich die Tatrix von Corcyrus nicht für Männer, sondern ausschließlich für Geld und Macht interessiert.«
    »Vorsicht!« sagte Ligurious.
    Ich verstand nicht, was Miles aus Argentum meinte. Natürlich interessierten mich Männer nicht, doch hielt ich mich andererseits nicht für übermäßig geldgierig.
    »Ihr könnt die Truhen jetzt öffnen«, sagte Ligurious und betrachtete die Behältnisse interessiert.
    »Wie kommt es, daß die Tatrix von Corcyrus unverschleiert Hof hält?« fragte Miles.
    »Das ist so Sitte.«
    »Nach Berichten unserer bisherigen Boten und Gesandten muß es sich um eine neue Sitte handeln.«
    »Jede Sitte hat irgendwo ihren Anfang«, sagte Ligurious. Es interessierte mich zu hören, daß hier eine neue Handhabung eingeführt worden war. »Es gibt viele Gründe – zweifellos steht die Überlegung an erster Stelle, daß das Volk nun ihre Tatrix ehrfurchtsvoll und anbetend erschauen kann.«
    »Ich finde, ihr müßtet eher Angst haben, daß man sie voller Interesse mustert.«
    »Interesse?«
    »Ja«, sagte Miles, »mit dem Gedanken, wie sie sich in einem Kragen machen würde.«
    »Ich glaube, es wird Zeit«, sagte Ligurious, »daß du dich ein wenig gründlicher dem Auftrag deines Ubar widmest. Laß sehen, welche Geschenke er Corcyrus anbietet, in der Hoffnung auf unsere Gnade, auf unsere Geneigtheit.«
    »Gewiß braucht Corcyrus keine neuen Reichtümer«, sagte Miles. »Schaut euch an, wie kostbar dieser Saal ausgestattet ist, wie prunkvoll die Anwesenden gekleidet sind! Ich sehe vornehme Stoffe.« Miles deutete auf die Dinge, die über die Stufen verstreut waren. »Auch gibt es Gold in Corcyrus und zahlreiche hübsche Mädchen.« Sein Blick ruhte auf Susan.
    »Zeig uns, was Claudius uns geschickt hat!« sagte Ligurious.
    »Natürlich«, sagte Miles aus Argentum. Er reichte einem seiner Männer den Helm. Mit einem schweren Schlüssel öffnete er die größte Truhe. Die anderen Kästen wurden ebenfalls aufgeschlossen.
    Ligurious, ich und die anderen beugten sich vor, um den Inhalt der Behältnisse zu erschauen.
    »Im Werben um die Gunst Corcyrus', in Unterwerfung und Tribut an Corcyrus sendet euch Claudius, Ubar aus Argentum«, verkündete Miles aus Argentum, »dies!«
    Er riß den Deckel der großen Truhe hoch und kippte sie um. Seine Begleiter behandelten die anderen Kisten ebenso.
    »Nichts!« rief Ligurious. »Es ist nichts darin!«
    »Genau das«,

Weitere Kostenlose Bücher