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GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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habe ich genaue Beschreibungen. Zum Beispiel dürfte es dich interessieren, daß du ihr ganz allgemein zu ähneln scheinst.« Er beugte sich zurück. »Genau genommen dürftest du ihr sehr ähnlich sehen.«
    »Herr?«
    »Die gleiche Augen- und Haarfarbe und der gleiche Teint. Außerdem scheinst du ihr auch figürlich zu entsprechen, in Größe und Gewicht.«
    »Offenbar besitzt du eine ziemlich genaue Beschreibung von ihr.«
    »Ja, und du scheinst dieser Beschreibung gut zu entsprechen.«
    »Vielleicht bin ich Sheila«, sagte ich.
    »Vielleicht.« Wieder beugte er sich über mich. Ich drehte meinen Kopf zur Seite. Ich spürte seine Hände an meinem Körper.
    »Woher willst du wissen, daß ich es nicht bin?« fragte ich. »Oh, oh!«
    »Es erscheint mir kaum wahrscheinlich, daß sie eine ergebene Sklavin ist«, sagte er.
    »Oh!« rief ich. »Aber du hast sie ja nie gesehen!«
    »Nein.«
    »Wie willst du sie dann erkennen?« fragte ich.
    »Ich werde sie nicht erkennen«, sagte er. »Vielmehr werden das die Sleen für mich erledigen.«
    »Herr?« fragte ich.
    »In Corcyrus«, fuhr er fort, »wurde mir Kleidung überlassen, die sie getragen hat. Ich habe sie bei mir, hier in Ar, wie auch meine Männer und die Sleen. Die Jagd beginnt morgen.«
    »Aber Ar ist eine große Stadt«, sagte ich. »Gewiß lebt hier mehr als eine Million Menschen.« Und Millionen von Fährten, neue und alte, die durch- und übereinander verliefen. In einem solchen Universum von Düften war es sicher unmöglich, eine bestimmte Spur zu verfolgen.
    »Leicht wird es nicht, soviel steht fest«, sagte Hassan.
    »Vielleicht ist sie gar nicht in Ar«, sagte ich.
    »Sie ist hier. Aber es ist schon unheimlich«, sagte er. »Die gleiche Augenfarbe, die gleiche Haarfarbe, der Teint, und alles andere.«
    »Du wirst sie nie finden!« schluchzte ich im Banne meiner Gefühle.
    Im nächsten Moment klammerte ich mich verzweifelt an ihm fest. Die Tiefe meiner Empfindungen war überwältigend. Nie zuvor war ich mir meiner Weiblichkeit so sehr bewußt worden. Hassan setzte Dinge in mir frei, die ich bisher nur andeutungsweise geahnt hatte.
     
    Als ich wieder zu mir kam, ging das Fest bereits zu Ende, und die meisten Gäste, so auch Hassan, brachen auf.
    »Alles in Ordnung, Tiffany?« fragte der Bankettmeister.
    »Ja, Herr«, sagte ich.
    Er war ein freundlicher Mann. Er ließ mich ruhen.
    So lag ich denn in der Küche und versuchte das Erlebte psychologisch zu bewältigen. Allmählich ergriff ein überraschendes Hochgefühl von mir Besitz. Ich hatte in den Armen des Mannes gelegen, der Sheila, Tatrix von Corcyrus, suchte, und er hatte mich nicht erkannt. Selbst Drusus Rencius oder auch Miles aus Argentum, die mich tatsächlich gesehen hatten, mochten mich nicht mehr erkennen. Vielleicht würde sogar die kleine Susan keinen Vergleich ziehen können zwischen der hochmütigen Sheila, Tatrix von Corcyrus, und der gebrandmarkten, ausgebildeten, freudig arbeitenden Vergnügungssklavin Tiffany, Bankettsklavin aus der Firma des Aemilianus am Platz der Tarns.
    Ich war in Sicherheit.
    Ich brauchte vor Hassans Sleen keine Angst zu haben. Sie würden mich in Ar niemals finden.
    Ich war in Sicherheit.

23
     
     
    »Warum hast du Angst?« fragte Claudia.
    »Sie kommen hier entlang«, sagte Crystal.
    »Es hieß, sie hätten die Stadt schon vor einer Woche verlassen!« rief ich.
    »Anscheinend haben sie das nicht getan«, sagte Tupa.
    »Eine Menschenmenge begleitet sie«, stellte Claudia aufgeregt fest. »Da sollten wir mitmachen und sehen, wohin die Jagd geht!«
    »Nein!« rief ich. »Nein!«
    Claudia musterte mich verwirrt. Wir befanden uns auf der Straße des Hermadius, die vom Platz der Tarns abgeht. Wir alle trugen geraffte, ärmellose weiße Tuniken.
    »Was ist mit dir?« fragte Claudia.
    »Nichts«, sagte ich und blickte die Straße entlang. Die Menschenmassen schienen sich wirklich in unsere Richtung zu bewegen. Sie waren vom Platz aus in unsere Straße eingebogen.
    Ich schaute in die andere Richtung. Die Straße kam mir schmutzig vor. Dies war höchst ungewöhnlich in Ar. Meistens wurden die Straßen einmal die Woche gefegt und naß gespült, im allgemeinen die Aufgabe der Grundstücksbesitzer an der jeweiligen Straße, wobei die breiteren Prachtstraßen und Plätze von Staatssklaven gereinigt wurden. Ich entdeckte eine Sklavin in einer kurzen braunen Tunika, die vor einem kleinen Laden stand. Sie schien zu warten. Vielleicht gehörte sie dem Ladenbesitzer und war von dem

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