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GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Claudia.
    »Einer war sogar General«, sagte Crystal.
    »Nichts«, antwortete ich.
    »Was war der andere für ein Mann?« fragte Tupa.
    »Er kommt aus Ar«, antwortete Crystal. »Er war Hauptmann.«
    »Und der andere?« wollte Tupa wissen.
    »Aus Argentum«, antwortete ich.
    »Wo liegt denn das?«
    »Im Südwesten.«
    »Was wollten sie?«
    »Nichts«, antwortete ich.
    »Wir sollten schnellstens zur Agentur zurückkehren«, sagte Claudia. »Wir wollen nicht zu spät kommen.«
    »Nein«, sagte Crystal.
    Der Pförtner war ein netter Bursche, dem es nichts ausmachte, wenn wir ein wenig zu spät kamen. Trotzdem durfte man den Bogen nicht überspannen.
    Die anderen Mädchen kannten den Heimweg genau, und so dauerte es nicht lange, bis wir den Platz der Tarns erreicht hatten und die Agentur betraten.
    »Ihr kommt gerade noch rechtzeitig«, sagte der Pförtner und hängte unsere Scheiben um, die anzeigten, daß wir wieder im Haus waren.
    »Beeilt euch, damit ihr noch etwas essen und trinken könnt«, sagte er.
    »Ja, Herr«, sagten wir. »Danke, Herr.«
    Vor der nächsten Korridorbiegung schaute ich noch einmal zurück. Der Pförtner schloß soeben die schwere Außentür und verriegelte sie von innen. Und ich überlegte, wer ich war.
    Ich war Tiffany, Bankettsklavin in der Firma des Aemilianus am Platz der Tarns. Dies wußte ich. Viele Leute wußten es. Jeder, der meinen Kragen gelesen hatte, wußte darüber Bescheid. So auch Miles aus Argentum. Ich dachte an Miles aus Argentum. Er hatte mich gehen lassen. Damit hatte er nichts riskiert. Er wußte genau, wo er mich finden konnte, sollte es ihm darum gehen. Ich war eine hilflose, gefangene Sklavin, dem Willen der Herren hilflos ausgesetzt.
    Aber zweifellos interessierte er sich nicht für mich.
    Dann ging ich den Korridor entlang zur Küche, um mir etwas zu essen zu besorgen.

24
     
     
    Ich hatte Angst vor Miles aus Argentum.
    Er schien in mir nicht die hilflose und niedere Sklavin zu sehen, die ich war, ein Mädchen, das er auf einen Abend für sein Vergnügen gemietet hatte, sondern behandelte mich wie eine hohe Dame und eine freie Gefangene, Sheila, Tatrix von Corcyrus, an der er seine Rache vollzog – vielleicht weil sie aus seinem Lager geflohen war.
    Jedenfalls hatte er keine Rücksicht auf mich genommen, wenn er mich zu sich holte.
    Er mußte doch wissen, daß die echte Sheila in der Gewalt Hassans des Sklavenjägers war! Erst kürzlich hatte Hassan sie in einem goldenen Sack nach Argentum bringen lassen. Noch immer mußte sie einige Stunden am Tag in diesem goldenen Sack verbringen, der im Thronraum aufgehängt wurde, während man Staatsgeschäfte erledigte. Dieser Sack sollte übermorgen Claudius, dem Ubar von Argentum, und dem Hohen Rat als Höhepunkt eines großen Fests zum Öffnen präsentiert werden.
    Warum also interessierte sich Miles aus Argentum für mich?
    Gewiß nahm er nicht an, daß ich die echte Sheila sei, auch wenn er mich ständig so anredete!
    Meine gesamte Bankettsklaven-Gruppe war von Ar nach Argentum gebracht worden, angeblich mit dem Auftrag, dort eine Feier zu verschönen. Die Kosten trug Miles aus Argentum, der – zum Mißvergnügen der meisten Mädchen – strenge Sicherheitsvorschriften durchsetzte. Von allen Mädchen und Angehörigen des Personals der Agentur verstand ich wohl am besten die Gründe für diesen Ausflug nach Argentum und für die Abschirmung. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß sich Miles aus Argentum nur für Bankettsklavinnen interessierte, die er sicher auch in seiner Heimatstadt mieten konnte. Vielmehr galt sein Interesse einer einzigen Sklavin, der er seine volle Aufmerksamkeit widmete.
    Er nannte mich Sheila – doch konnte das doch nur ein Spiel sein. Gewiß konnte er sich nicht deutlich an mich erinnern, wie er da im Thronsaal vor mir gestanden, wie er mich schließlich als nackte Gefangene in einen goldenen Käfig gesteckt hatte.
    Nein, er spielte nur mit mir.
    Ich war nichts anderes als Tiffany, eine Bankettsklavin, die mit den anderen nach Argentum gebracht worden war, um dort bei der Siegesfeier zu dienen.
    Es war nicht meine Schuld, wenn ich Sheila, der Tatrix von Corcyrus ein wenig glich.
    Ich führte mir vor Augen, daß Miles aus Argentum nicht mein Besitzer war. Er hatte mich lediglich für einen Abend, für eine Nacht gemietet, so wie es Männer oft tun. In wenigen Tagen würde ich mich auf dem Rückweg nach Ar befinden, mit den anderen. Ich hatte nichts zu befürchten.
    Er war nicht mein Eigentümer.

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