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GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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trat in ihre Augen.
    »Hast du etwas dagegen?« fragte er. »Gewiß hast du oft den Befehl gegeben, andere auszupeitschen!«
    Keuchend und bebend lag sie vor uns auf den Steinen. Hassan steckte seine Peitsche ein, zerrte sie hoch und fesselte der Frau die Hände auf dem Rücken.
    »Wer bist du?« fragte sie angstvoll.
    »Ich bin Hassan aus Kasra«, sagte er, »und werde von manchen Hassan der Sklavenjäger genannt!«
    »Nein!« schluchzte sie. »Ich bin in der Gewalt des Sklavenjägers Hassan!«
    »Ja.«
    Ich fürchtete, sie würde das Bewußtsein verlieren.
    »Was hast du mit mir vor?« fragte sie.
    »Ich werde dich in meine Unterkunft in Ar bringen«, antwortete er. »Aber vorher machen wir noch einen kurzen Besuch. Dann wirst du in einem goldenen Sack nach Argentum gebracht.«
    Dann hielt er sie sanft in den Armen und ließ sie zu Boden sinken, denn sie war wirklich ohnmächtig geworden. Er bückte sich und hob sie schwungvoll auf seine Schulter. Vermutlich würde sie bald wieder zu sich kommen, eine Sklavin auf dem Rücken ihres Herrn.
    Die Menge begann sich schnell zu verlaufen, ebenso die meisten Offiziere Ars.
    Noch vor Tagen hatte ich hilflos in den Armen des Sklavenjägers Hassan gelegen. »Wie wirst du sie erkennen?« hatte ich gefragt. »Die Sleen werden sie finden«, hatte er geantwortet. Er hatte Kleidung der Tatrix mitgebracht, aus Corcyrus, vermutlich aus ihren Gemächern. Mit dieser Kleidung waren die Sleen auf die Fährte gesetzt worden. Diese Kleidung, das wußte ich jetzt, konnte nicht mir gehört haben. Der Sleen hatte von mir abgelassen. Er hatte eine andere Frau gesucht. Plötzlich wurden mir Dutzende von Kleinigkeiten klar. Man hatte mir versichert, ich sei Sheila, die Tatrix von Corcyrus, auf Gor wäre dies meine Identität. Vielleicht war ich auf eine Weise Sheila gewesen, doch wurde nun deutlich, daß es eine andere Sheila gegeben haben mußte, gewissermaßen die echte Sheila. Was ich zunächst für einen Traum gehalten hatte, war wohl doch Wirklichkeit gewesen: Ligurious und Sheila hatten mich kurz nach meiner Ankunft auf Gor inspiziert. Zweifellos war sie neugierig auf mich gewesen. Ein andermal hatte sich Susan erstaunt gezeigt, mich in meinem Zimmer zu sehen. Wahrscheinlich hatte sie trotz aller Vorsicht in einem anderen Teil des Palasts die echte Sheila gesehen. Natürlich hatte sie sie für mich gehalten. Aus ihrer Sicht war es also überraschend gewesen, mich nach so kurzer Zeit in meinen Gemächern vorzufinden. Ebenso erklärte sich nun mein manchmal sehr gemischter Tagesablauf, die Zeiten, die ich in meinen Zimmern zubringen mußte: immer wenn die echte Sheila im Palast unterwegs war und sich der Herrschaft über Corcyrus widmete. Ich wußte nun auch den Grund, warum ich davon abgehalten worden war, wichtige Staatsgeschäfte zu erledigen und bedeutsame Entscheidungen zu fällen. Nicht daß ich für solche Dinge noch nicht bereit war, doch wäre es ja absurd gewesen, mich mit solchen Dingen zu befassen, wo es die echte Tatrix gab. Bisher hatte ich nicht verstehen können, warum die Tatrix dermaßen gefürchtet und verhaßt war. Soweit ich es beurteilen konnte, hatte ich wenig getan, um solche Gefühle auszulösen. Diese Gefühle, soviel erschien mir nun klar, waren zweifellos das Ergebnis von Handlungen und Anordnungen der echten Sheila, der echten Tatrix. Ohne es zu wissen, hatte ich sie in dem kleinen Vorraum des großen Saals gesehen, an dem Tag, als die Streitkräfte Ars und Argentums in die Stadt eindrangen. Ich hatte gewußt, daß es irgendwo eine Frau gab, die mir ähnlich sah. Ligurious hatte es mir einmal angedeutet. Dieser anderen Frau schien er romantisch verbunden zu sein. Zweifellos war dies die Frau, die ich in dem kleinen Zimmer gesehen hatte, wie sie als Sklavin verkleidet wurde. Nach außen hin in der Gewalt von Soldaten aus Ar, sollte sie in Sicherheit gebracht werden. Was mir bisher nicht aufgegangen war; sie war zugleich auch die echte Tatrix von Corcyrus gewesen. Ligurious hatte mir gesagt, daß ich bald meinen eigentlichen Zweck erfüllen würde. »Welchen Zweck?« hatte ich gefragt. »Den Zweck, mit dem wir leider rechnen mußten«, hatte er geantwortet, »der Hauptzweck, weshalb du nach Gor gebracht wurdest.« Erst hier und jetzt, in einem Haushof in Ar, erkannte ich, wie sehr man mich getäuscht hatte. Ich war nach Gor gebracht worden, um im Notfall als Opferlamm zu dienen. Sollten die Pläne Ligurious' und der Tatrix fehlschlagen, sollte der vorgesehene

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