GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor
anderen.
»Aber du bist ein freier Mann«, flüsterte sie. »Was machst du hier? Was machst du? Wo ist Hassan, mein Herr?«
»Möchtest du aufgespießt werden?« fragte er.
»Nein!«
»Dein Körper!« rief er plötzlich los. »Es ist der Körper einer Sklavin!«
»Ja, Herr!« schluchzte sie und versuchte sich niederzuducken und ihre Brüste zu bedecken.
»Und der Kragen um deinen Hals, und das Brandzeichen, großartig!«
»Danke, Herr«, sagte sie schluchzend.
»Nein!« sagte er plötzlich zu sich selbst. »Das darf nicht sein!« Dann schaute er sie an, deutete zornig auf meine Tunika, die neben mir auf dem Boden lag. »Zieh das an!« befahl er. »Schnell! In den Sälen wird man dich für sie halten.«
»Ja, Herr«, sagte sie.
Im nächsten Moment zerrte mich Ligurious zu dem goldenen Sack. Dort drehte er mich auf den Bauch und ersetzte meine Fesseln durch jene, die Sheila getragen hatte. Auch der Knebel wurde ausgetauscht. Mit den Füßen voran wurde ich schließlich in den goldenen Sklavensack geschoben. Der Stoff wurde hochgezogen und über meinem Kopf zugebunden. Gleich darauf wurde ich hilflos in dem Sack in die Luft gezogen. Schließlich wurde das Seil festgebunden. In der Dunkelheit des Beutels pendelte ich hin und her, bis ich schließlich zur Ruhe kam und nur mein gelegentliches Zucken für neue Schwingungen sorgte.
Ich spürte, wie der Sack herabgelassen wurde. Ich hatte nicht das Gefühl, länger als eine Ahn darin gesteckt zu haben. Auf keinen Fall konnte das große Fest schon begonnen haben.
Wieder lag das Behältnis auf dem Boden und wurde geöffnet.
Ich riß die Augen auf.
Wegen des Knebels konnte ich nicht aufschreien. Drusus Rencius zerrte mich aus der Stoffhülle. Hinter ihm kniete nackt und gefesselt Sheila, die ehemalige Tatrix von Corcyrus.
Drusus Rencius nahm mir die Fesseln und schließlich auch den Knebel ab. »Still«, sagte er.
Ich nickte und kniete vor ihm nieder.
Dann sah ich, wie er Sheila unsanft die Fesseln und den Knebel anlegte, die er mir abgenommen hatte. Anschließend stieß er sie in den Sack, schloß ihn und hatte sie wenige Ihn später als hilflose Gefangene wieder unter das Dach des Saals gehievt.
Schüchtern streckte ich eine Hand aus und berührte Drusus Rencius. »Darf ich etwas sagen?« flüsterte ich.
»Ja.«
»Ich bin nicht die Tatrix von Corcyrus«, sagte ich.
»Davon bin ich überzeugt«, sagte er. »Ich war ein Dummkopf und ein Narr – aber das gilt für viele andere ebenso!«
»Wo ist Ligurious?« wollte ich wissen.
»Bei seinen Genossen aus Corcyrus, die sich als Turia-Gesandte ausgeben«, antwortete er. »Zum Glück haben sie mich nicht gesehen. Ich erkannte sie natürlich sofort. Überhaupt habe ich Ligurious im Auge behalten, seit ich merkte, daß er im Palast ist. So bekam ich mit, daß er den Thronsaal betrat, und sah dich, wie du ihm folgtest. Später kam er mit der anderen Frau heraus, der Frau, die ich mir später aus seinem Quartier holte, nachdem er gegangen war. Ich mußte sie wieder in den Sack stecken, wohin sie gehört! Als er seine Unterkunft verließ, trug er bereits seine Festkleidung. Ich nehme also an, daß er ihren Verbleib erst herausfinden wird, wenn der Sack geöffnet wird.«
»Ligurious' Genossen haben die Absicht«, sagte ich, »Hassan daran zu hindern, an dem Bankett teilzunehmen.«
»Hassan kann auf sich selbst aufpassen«, sagte Drusus Rendus.
Ich blickte ihn verzweifelt an.
»Steh auf«, befahl er. »Ich glaube, dies gehört dir. Zieh es an.« Und er warf mir meine Tunika hin.
»Du bist sehr hübsch«, sagte er.
»Danke, Herr.«
»Die andere Sheila ist auch sehr hübsch«, sagte er. »Es wird interessant sein, euch heute abend zu vergleichen, wenn ihr Claudius und dem Hohen Rat präsentiert werdet.«
»Gewiß, Herr.«
Er hielt mich an den Oberarmen und schaute mir tief in die Augen. »Corcyrus ist lange her«, sagte er nachdenklich.
»Ja, Herr«, sagte ich.
»Vielleicht bist du ja doch die Tatrix von Corcyrus«, sagte er. »Wäre das möglich?«
»Nein, Herr!« rief ich. »Nein!«
»Es ist lange her, seit du mich als freier Mann gequält hast«, sagte er.
»Verzeih mir, Herr.«
»Zweifellos hast du damit weniger Glück gehabt, seit du den Kragen trägst.«
»Ja, Herr.« Ich war Sklavin.
Er drehte mich grob herum und stieß mich zur Tür. »Was wirst du mit mir tun?«
»Dafür sorgen, daß du das Sklavenquartier deines Herrn Miles aus Argentum erreichst«, antwortete er.
»Ich war nicht Tatrix
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