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GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor

Titel: GOR-Zyklus 19 - Kajira von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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sagte das Mädchen.
    »Oh«, erwiderte ich und fragte: »Gibt es hier wirklich Sklaven?«
    »Ja, Herrin«, antwortete sie. »Hier und überall.«
    Ich wußte nicht, was sie mit ›überall‹ meinte.
    Ich spürte den warmen Lufthauch an meinem Körper und roch das feminine Parfüm, das man mir angelegt hatte.
    »Du bist sehr hübsch, Susan«, sagte ich und schaute dem Mädchen nach, das begonnen hatte aufzuräumen.
    »Die Herrin muß hungrig sein«, sagte sie.
    Das Licht des vergitterten Fensters traf sie von hinten. Die Schatten der Stäbe lagen auch auf dem breiten Bett.
    Ich machte kehrt und begab mich zu dem niedrigen Tisch, auf dem das Tablett mich erwartete.
    »Wir haben gar keine Stühle«, sagte ich.
    »In Corcyrus gibt es nur wenige Stühle«, antwortete das Mädchen.
    Ich wandte mich zu ihr um, gepeinigt von einer qualvollen Angst. Dieser neue, unbekannte Ort erschreckte mich.
    »Verzeih mir«, sagte ich zu dem Mädchen, »aber natürlich mußte mir deine Kleidung auffallen. Sie überläßt sehr wenig der Phantasie.«
    »Zweifellos ist das genau die Absicht, die damit verfolgt wird, Herrin«, erwiderte das Mädchen.
    Plötzlich fühlte ich mich schwach.
    »Herrin?« fragte das Mädchen besorgt.
    »Schon gut«, erwiderte ich.
    »Ja, Herrin«, antwortete sie erleichtert. Und langsam ging ich um Susan herum. Sie blieb starr stehen und hatte den Kopf erhoben. Ihre Figur war hübsch.
    »Du hast da etwas am linken Bein«, sagte ich, »oben am Schenkel.« Ich bemerkte die Verfärbung durch den weißen, halb durchsichtigen Stoff ihrer Tunika.
    »Ja, Herrin«, sagte sie. »Es ist üblich, daß Mädchen wie ich gebrandmarkt werden.«
    »Gebrandmarkt?« fragte ich.
    »Ja, Herrin«, sagte sie und zog den Rock der Tunika hoch und zeigte mir ein anmutig geschwungenes Symbol, das beinahe wie eine Blume aussah.
    »Das ist mein Brandzeichen«, verkündete sie.
    Ich hielt die Luft an.
    »Es wurde mir vor zwei Jahren mit einem glühenden Eisen in Cos verpaßt.«
    »Schrecklich«, flüsterte ich.
    »Mädchen wie ich müssen damit rechnen, gebrandet zu werden«, fuhr sie fort. »Das entspricht den Empfehlungen des Handelsgesetzes.«
    »Handelsgesetz?« fragte ich.
    »Ja, Herrin.«
    »Es tut doch nicht mehr weh, oder?« fragte ich.
    »Nein, Herrin.«
    Vorsichtig streckte ich die Hand aus und berührte den Gegenstand an ihrem Hals. Unter dem weichen Seidenschutz spürte ich harten Stahl.
    »Das ist mein Sklavenkragen, Herrin«, sagte Susan.
    »Würdest du ihn mal für mich abnehmen, damit ich ihn mir näher anschauen kann?«
    Sie lachte fröhlich. »Verzeih mir, Herrin, aber den Kragen kann ich nicht abnehmen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil er verschlossen ist«, antwortete sie lachend und drehte sich um. »Siehst du?«
    Mit zitternden Fingern schob ich die beiden Enden des seidenen Futterals zur Seite und entdeckte unter ihrem Haar, in ihrem Nacken den Verschluß des Stahlbandes, das um ihren Hals verlief: ein widerstandsfähiges kleines Schloß. Ich sah sogar ein kleines Schlüsselloch.
    »Du hast den Schlüssel nicht?« fragte ich.
    »Nein, Herrin«, antwortete sie lachend. »Natürlich nicht.«
    Ich erschauderte. »Darf ich dir eine intime Frage stellen, Susan?«
    »Natürlich, Herrin«, sagte sie.
    »Bist du noch Jungfrau?«
    Das Mädchen lachte wieder. »Nein, Herrin, ich wurde den Herren schon vor langer Zeit für ihr Vergnügen zugänglich gemacht.«
    »Zugänglich gemacht? Für ihr Vergnügen?«
    »Ja, natürlich.«
    »Du hast mich ›Herrin‹ genannt. Warum?«
    »So reden Mädchen wie ich freie Frauen an«, lautete die Antwort.
    »Was für ein Mädchen bis du denn?«
    »Ein braves Mädchen, hoffe ich«, erwiderte sie. »Ich werde versuchen, dir gut zu dienen.«
    »Bist du Sklavin?« flüsterte ich.
    »Ja, Herrin«, entgegnete sie.
    Ich trat einen Schritt zurück. Ich hatte versucht, mich dieser Erkenntnis zu widersetzen. Immer wieder hatte ich mir eingeredet, daß das nicht sein konnte, daß es nicht sein durfte. Doch wie einfach, wie offenkundig, wie plausibel war eine solche Erklärung für alles, das mich verwirrt hatte: für die Kleidung des Mädchens, für das Zeichen an ihrem Bein, für den Kragen, der ihren Hals umschloß.
    »Ich bin Sklavin Ligurious', des ersten Ministers von Corcyrus«, sagte sie, schob den Kragenschutz weiter zurück und zeigte mir mit tastenden Fingern einige Zeichen an dem Stahlband. Symbole waren dort eingraviert. Ich vermochte die Schrift nicht zu lesen. »Diese Information ist dort

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