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GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor

Titel: GOR-Zyklus 20 - Die Spieler von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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schnell von einem anderen ersetzt werden. Es ist nicht ungewöhnlich, daß es im Publikum zwischen jenen, die von der Darbietung angetan sind, und jenen, die sie schrecklich finden, zu handfesten Prügeleien kommt. Genauso wie es nicht ungewöhnlich ist, daß die Bühne mit Apfelkernen und allem möglichen Abfall übersät ist, der mit oder ohne Erfolg als Wurfgeschoß diente. Es ist sogar schon vorgekommen, daß ein Schauspieler von einem solchen Geschoß bewußtlos geschlagen wird. Ich beneide den Schauspieler nicht um seinen Beruf. Meine eigene Kaste, die Kriegerkaste, ist mir wesentlich lieber.
    »Darf ich einen Vorschlag machen?« fragte Boots.
    »Aber natürlich, edler Kaufmann«, rief Brigella, als heiße sie jede Lösung ihres Konflikts willkommen.
    »Zieh dich an einem abgeschiedenen Ort aus, dabei überdenkst du die Angelegenheit. Wenn du dich dann in deiner Erhabenheit entscheidest, mir selbst den winzigsten aller Blicke zu verweigern, welcher Schaden könnte dann entstanden sein?«
    »Ein großartiger Vorschlag«, sagte sie. »Aber wo auf dieser schönen Wiese neben der Landstraße soll ich die nötige Abgeschiedenheit finden?«
    »Hier!« sagte Boots und hielt den Schleier hoch.
    »Was?«
    »Wie du siehst, ist er so undurchsichtig, wie er schön ist.«
    »Aber natürlich!«
    »Und?«
    »Halte den Schleier hoch«, sagte sie.
    Boots gehorchte. »Entkleidest du dich?« fragte er.
    Die Männer im Publikum gaben lautstark ihrem Beifall Ausdruck. Einige schlugen sich nach goreanischer Sitte heftig auf die linke Schulter.
    »Ja«, rief Brigella.
    Sie war wirklich hübsch.
    »Das werde ich bei meiner Beschwerde dem zuständigen Magistrat gegenüber nicht vergessen«, sagte Lady Telitsia.
    »Bist du jetzt völlig nackt?« fragte Boots, als könnte er sie tatsächlich nicht sehen.
    »Gänzlich«, verkündete das Mädchen. »Hier stehe ich neben der Landstraße, so nackt wie eine Sklavin«, sagte sie zum Publikum gewandt, »und doch werde ich von diesem wunderbaren Schleier verhüllt.«
    »Bist du wirklich nackt?« fragte Boots.
    »Ja doch.«
    »Aber wie soll ich wissen, daß du tatsächlich nackt bist?« fragte Boots und ließ die Blicke genüßlich über ihren Körper schweifen.
    »Dafür mußt du schon mein Wort nehmen«, sagte sie schnippisch. »Schließlich bin ich eine freie Frau.«
    »Mit allem nötigen Respekt, meine Lady«, sagte Boots. »Bei einem solch folgenschweren Handel ist es nur gerecht, daß man mir gewichtigere Versicherungen gewährt.«
    »Was also wünschst du?«
    »Wie wäre es mit einem Beweis deiner angeblichen Nacktheit?«
    »Aber Kaufmann, ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich dir deinen flüchtigen Blick gestatte oder nicht, diesen Augenblick unaussprechlicher Wonne, für den du mir aus freiem Willen den wunderbaren Schleier überlassen wirst.«
    »Bitte mißversteh mich nicht!« rief Boots entsetzt. »Ich dachte da an einen Beweis der indirekten Art.«
    »Und was könnte das sein?« fragte sie verzweifelt.
    »Ich wage es nicht, darüber nachzudenken«, lamentierte der Theaterdirektor.
    »Ich weiß es!« rief sie.
    »Was denn?« fragte er und blinzelte dem Publikum zu.
    »Ich könnte dir meine Kleidung zeigen!«
    »Und was bewiese dies?« fragte Boots unschuldig.
    »Wenn du entdeckst, daß ich nicht darin stecke, könntest du dir dann nicht mit etwas Wagemut vorstellen, daß ich nackt bin?«
    »Oh, welch eine Idee, welch kühner Streich!« rief er. »Wer hätte je gedacht, daß unser Problem auf so geschickte Weise gelöst würde?«
    »Ich werde meine Kleidung zu einem Bündel schnüren und unter dem Schleier hindurchschieben, damit du sie sehen kannst.«
    Dieses scheinbar so unschuldige Vorhaben erntete wieder lautes Gelächter, denn wenn auf Gor eine Frau ihre Kleidung zu Füßen eines Mannes niederlegt, dann verkündet sie damit, daß sie sich ihm unterwirft. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie die Kleidung trägt, etwas anderes angezogen hat oder gar nackt ist. Boots hatte das Mädchen trickreich dazu gebracht, die Kleidung zu seinen Füßen abzulegen.
    »Halt den Schleier fest«, sagte er.
    »Warum denn das?«
    »Ich muß die Kleidungsstücke zählen«, verkündete er mit gewichtiger Stimme.
    »Also gut«, erwiderte sie. »Oh, der Schleier ist aber leicht!«
    »Es fühlt sich tatsächlich an, als hielte man gar nichts in der Hand«, gab Boots ihr recht.
    »Genau.«
    Boots tat so, als würde er gewissenhaft die Kleidungsstücke zählen. Brigella wandte sich dem Publikum zu,

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