GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor
auf seinen Nacken niedersausen, als er sich wie erwartet gehorsam und stöhnend zusammenkrümmte. Ich schlug nicht hart genug zu, um ihm die Wirbelsäule zu brechen. Er sackte auf die Knie, erbrach sich und fiel dann halb bewußtlos vornüber. Da stand ich bereits hinter ihm, das Holz am Griffende festhaltend. Von dieser Position aus kann man mit einem Schlagstock dem Gegner den Hals brechen oder ihm den Schädel einschlagen. Wäre der Schaft mit der Axtklinge ausgestattet gewesen, hätte man ihn natürlich köpfen können. Sorath war schnell. Ich war schneller.
»Töte ihn nicht«, sagte Genserix.
»Natürlich nicht«, sagte ich. »Er ist einer meiner Gastgeber.« Ich trat von Sorath zurück.
»Du hast gut gekämpft«, sagte Genserix.
»Sorath ist sehr gut, findest du nicht auch?« fragte Hurtha.
»Ja«, sagte ich. »Er ist ganz gut.«
»Dein Können hat gezeigt, daß du die Gastfreundschaft der Alar wert bist«, sagte Genserix. »Willkommen in unserem Lager. Willkommen beim Licht und bei der Wärme unseres Feuers.«
»Danke«, sagte ich und warf den Axtschaft weg.
»Lebst du noch?« fragte Parthanx seinen Freund fürsorglich.
»Ja«, erwiderte Sorath.
»Dann sei nicht so faul. Steh auf.« Parthanx schien den Kampf wie die anderen auch genossen zu haben.
»Laß mich dir helfen«, sagte ich, gab Sorath die Hand und schleifte ihn fast bis zu seinem Platz am Feuer. Er sah kopfschüttelnd zu mir hoch. »Gut gemacht«, sagte er.
»Danke. Aber du warst auch nicht schlecht.«
»Danke.«
Ich sah mich um. »Ich nehme an, ich bin hier jetzt willkommen.«
»Ja«, sagte Genserix.
»Ja«, sagte Sorath.
Die anderen murmelten beifällig.
»Danke«, sagte ich. »Ich bin dankbar für eure Gastfreundschaft. Ich danke euch auch für das Essen und Trinken, das ich hier bekommen habe, für die Wärme und das Licht des Feuers, für eure Kameradschaft. Eure Gastfreundschaft entspricht dem, was ich über die Alar gehört habe. Ich täte jetzt gern etwas für euch, aus freiem Willen, wie jetzt allen klar sein dürfte, etwas, das in geringem Ausmaß dazu dienen soll, meinen Dank auszudrücken.«
Genserix und seine Krieger sahen sich verblüfft an.
Ich wandte mich an Feiqa. »Zieh dich aus.«
»Herr?« fragte sie.
»Muß ich den Befehl wiederholen?«
»Nein, Herr!« rief sie. Im Nu war sie nackt.
»Steh gerade«, sagte ich. »Heb die Arme über den Kopf.« Sie gehorchte augenblicklich. Im Licht des Feuers bot sie einen wunderschönen Anblick.
»Solche Frauen kann man in den Städten kaufen«, sagte ich.
Anerkennendes Gemurmel erhob sich, als sich die Männer an der vom Feuerschein erleuchteten Schönheit der nackten Sklavin erfreuten.
»Tanz!« befahl ich.
»Ja, Herr.«
Einer der Krieger fing an zu singen und klatschte dabei in die Hände.
Feiqa tanzte.
Die Männer stießen Begeisterungsrufe aus, viele stimmten in das Lied ein und gaben den Rhythmus mit den Händen vor. Ich war unglaublich stolz auf Feiqa. Wie oft kam es vor, daß die ungehobelten Viehtreiber der Alar solch eine willige Schönheit in ihrem Lager und ihren Armen hatten? Solche Frauen waren hier bestimmt nicht erlaubt. Dafür sorgten schon die freien Frauen. Vermutlich verbargen sie sie in den Wagen, bis sie verkauft oder getötet werden konnten. Wie schön Feiqa war! Welch unglaubliche Macht sie über die Männer ausübte! Wie sie sie erfreute und ihnen Beifallsstürme entlockte! Wie unglaublich lebendig und unverfälscht sie war.
»Das ist ekelhaft!« schrie plötzlich Boabissia, die zum Feuer zurückgekehrt war. Die freie Frau war noch immer in Fell und Leder gekleidet. Sie stürmte in den Kreis, eine kurze dicke Peitsche in der Hand. Sie schlug auf Feiqa ein, die schreiend auf die Knie fiel. »So etwas wie dich erlauben wir nicht im Lager der Alar!« schrie die freie Frau. Feiqa senkte den Kopf. Schläge regneten auf sie herab.
Mit einem Satz stand ich neben Boabissia, riß ihr die Peitsche aus der Hand und warf sie wütend fort. Die freie Frau starrte mich voller Zorn an, sie konnte nicht fassen, daß ich gewagt hatte, hier einzugreifen. »Mit welchem Recht mischst du dich ein?« verlangte sie zu wissen.
»Mit dem Recht eines Mannes, der über dein Benehmen nicht erfreut ist, Frau«, erwiderte ich.
»Frau?« brüllte sie wütend.
»Ja.«
Ihre Hand zuckte zu dem Dolch in ihrem Gürtel. Ich sah sie nur an. Ängstlich nahm sie die Hand vom Dolchgriff und machte ihrer Wut mit einem Schrei Luft. Dann hob sie die Fäuste, um auf mich
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