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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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in Erfahrung gebracht hast«, meinte er und drehte sich wieder auf die Seite.
    »Ich mache keine Witze.«
    »Das habe ich befürchtet«, murmelte er.
    »Steh auf!«
    »Man kann nicht kämpfen, bevor der Kampf angefangen hat, stimmt's?« fragte er.
    »Ich hoffe, daraus ist nicht zu schließen, daß es überhaupt nicht zu einem Kampf kommen kann.«
    »Natürlich nicht«, sagte er. Ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel, daß jetzt keine Lektion in Alarlogik folgen möge.
    »Aha«, sagte ich.
    »Hat der Kampf begonnen?« fragte er.
    »Nein.«
    »Dann kannst du auch nicht erwarten, daß ich zu kämpfen anfange«, sagte er.
    »Natürlich nicht«, sagte ich zögernd.
    »Weck mich, wenn der Kampf anfängt.«
    »Willst du in deinem Bett erschlagen werden?«
    »Darüber habe ich noch nie nachgedacht, aber jetzt, da ich es richtig bedenke, eigentlich nicht. Warum? Wer will mich im Bett erschlagen?«
    »Ich zum Beispiel. Ich denke eben gerade darüber nach.«
    »Nein, das wirst du nicht tun.«
    »Warum nicht?« fragte ich mit ehrlicher Neugierde.
    »Unter anderem deshalb, weil du zu großen Respekt vor der Dichtkunst hast.«
    »Du mußt für den Kampf bereit sein!«
    »Keine Sorge, ich bereite mich gerade vor«, sagte er und drehte sich auf die andere Seite.
    »Wie denn?«
    »Ich bewahre meine Kraft. Du bist dir sicher darüber im klaren, daß ein ausgeruhter Körper und ein klarer Verstand neben anderem die wichtigsten Freunde des Soldaten sind.«
    »Schon möglich«, gestand ich ihm zu.
    »Sie sind auch für die Dichtkunst wichtig, natürlich nur für die kernige, männliche Sorte, nicht für den verzagten Mist bloßer Dichterlinge und Verseschmiede.«
    »Zweifellos«, antwortete ich. Aber da schlief Hurtha bereits schon wieder tief und fest. Er gehörte zu den wenigen mir bekannten Leuten, die die Fähigkeit besaßen, wie der Blitz einzuschlafen. Ohne jeden Zweifel hatte das mit einem reinen Gewissen zu tun. Die Alar sind bekannt dafür, schreckliches Chaos, entsetzliche Massaker mit abgeschlagenen Gliedmaßen und dergleichen anzurichten, um hinterher tief und friedlich zu schlafen. Sie verschwenden einfach keinen Gedanken an solche Dinge. Ich hoffte, daß der Feind – wenn es einen gab – nicht wie ein Sturm über das Lager herfiel. Und falls doch, würde Hurtha es vermutlich unbeschadet überstehen, da er das Ganze verschlief.
    »Hast du die Alarmstange gehört?« fragte Mincon und trat auf mich zu, die Wolldecke über den Arm.
    »Ja«, antwortete ich.
    »Ich dachte schon, ich hätte es geträumt«, sagte er.
    »Boabissia hat sie auch gehört.«
    »Jetzt ist sie still.«
    »Stimmt.«
    »Im Lager herrscht Ruhe.«
    Er hatte recht. Die Leute gingen ihren Beschäftigungen nach, falteten ihre Decken, gingen zur Latrine, errichteten ihre Morgenfeuer.
    »Es war falscher Alarm«, sagte Mincon.
    »Anscheinend.«
    »Du bist nicht sicher?«
    »Nein.«
    »Was könnte geschehen sein?«
    »Ich habe gehört, daß jemand rief, die Stadt sei eingenommen.«
    »Das ist unmöglich«, sagte er. »Es gibt Hunderte von Pasang weit keine Feinde. Torcodino ist eine Garnison. Es ist uneinnehmbar. Es ist von verbündeten Heeren umgeben.«
    »Man könnte es schaffen.«
    »Man müßte ein Heer durch die Reihen des Feindes führen, um die Stadt einzunehmen«, sagte er.
    »Oder über den Feind hinweg.«
    »Man müßte die Soldaten in die Stadt schmuggeln.«
    Ich nickte.
    »Unmöglich.«
    »Mit ein paar vorher getroffenen Absprachen dürfte es möglich sein.«
    »Du machst Witze.«
    »Nein.«
    »Das würden wir doch hören. Es gäbe laute Kämpfe.«
    »Hier ist es still«, sagte ich. »Das heißt jedoch nicht, daß in einem anderen Stadtteil nicht gekämpft werden könnte, sogar in diesem Augenblick. Ein paar Häuserblocks entfernt könnten Männer sterben, ohne daß wir es bemerken. Auf den Straßen könnte Blut fließen.«
    »Ich sehe keinen Rauch«, bemerkte Mincon. »Keine Anzeichen für irgendwelche Brände.«
    »Das hat wenig zu sagen«, meinte ich. »Vielleicht will man die Stadt nicht zerstören, will die Mauern intakt halten, ihre Reichtümer bewahren.«
    »Das wäre möglich.« Er lächelte.
    Ich sah ihn überrascht an.
    »Es gibt eine Möglichkeit, das herauszufinden«, sagte er.
    »Wie denn?«
    »Steig auf den Kutschbock.«
    Ich tat es, und er schloß sich mir an. Dann wies er in Richtung der umliegenden Gebäude.
    »Siehst du den Zylinder dort?«
    Ich nickte.
    »Das ist der Zentralzylinder Torcodinos«, erklärte Mincon. »Das

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