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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Hauptquartier der Verwaltung, der obersten Exekutive, sei es die des Administrators oder des Ubar.«
    »Und?«
    »Sieh dir das Dach an«, sagte er. »Kennst du die Flagge Torcodinos?«
    »Nein.«
    »Es ist auch gleichgültig, da dort in den letzten Monaten nicht die Flagge Torcodinos, sondern die von Cos geweht hat.«
    »Aber sie ist nicht da«, sagte ich. »Ich kenne die Flagge von Cos. Ich habe sie schon oft gesehen.«
    »Ist das nicht erstaunlich?« fragte er.
    »Du bist kein einfacher Kutscher«, stellte ich fest.
    »Was siehst du dort?«
    »Eine Fahne. Sieht aus wie eine Regimentsfahne.«
    »Beschreib sie!«
    »Sie ist silbern«, sagte ich. »Sie ist weit weg, ich kann sie nur schwer erkennen. Die Sonne spiegelt sich darauf.«
    »Es ist die Regimentsfahne des Silbertarns«, sagte er. »Sie hängt an einem silbernen Flaggenstab. In der Nähe der Spitze befindet sich eine rechteckige Platte, die eine Inschrift trägt. Über der Platte ist ein silberner Tarn mit ausgestreckten Schwingen zu sehen, der sie in den Krallen hält.«
    »Das kannst du auf diese Entfernung erkennen?«
    »Nein«, antwortete er. »Aber ich kenne die Fahne. Ich habe sie schon früher gesehen.«
    Ich sah ihn an.
    »Du bist ein wirklich aufmerksamer Bursche«, sagte er. »Die Stadt ist in der Tat erobert worden. Und wenn ich mich nicht irre, dann weißt du auch, wie es geschehen ist.«
    »Über die Aquädukte«, sagte ich.
    »Ganz genau. Man hat sie mehr als hundert Pasang von hier entfernt betreten, einen Aquädukt am Issus, den anderen inmitten der Hügel von Eteocles. In Zweierreihen durchwateten Soldaten das Wasser, manchmal sogar dicht über den Köpfen der cosischen Armee.«
    »Genial«, sagte ich.
    »Die Wächter einer bestimmten Einheit wurden mit Gold bestochen. In der Stadt lebende Partisanen haben den Männern einer anderen Einheit die Kehlen durchgeschnitten.«
    »Wem gehört die Fahne?« fragte ich.
    »Es ist das Banner meines Hauptmanns«, sagte er. »Dietrich von Tarnburg.«

13
     
     
    Das Weinen verwirrter, ängstlicher Kinder und das Wehklagen von Frauen erfüllten die Luft.
    »Da entlang, geht da entlang!« sagte ein Soldat und versperrte den Weg.
    Es herrschte ein unglaubliches Gedränge. Soldaten lenkten den Verkehr. Viele Menschen mit Bündeln auf dem Rücken bewegten sich auf das große Stadttor von Torcodino zu.
    »Du da, paß auf!« rief eine Stimme.
    Ich trat beiseite, um einen mit Habseligkeiten beladenen zweirädrigen Wagen vorbeizulassen, der von einem Mann gezogen wurde. Die Straßen waren mit Flüchtlingen überfüllt.
    »Folgt mir«, hatte Mincon gesagt. »Euch wird nichts geschehen. Bleibt dicht zusammen.«
    »Ich will meine Axt zurück«, verlangte Hurtha.
    »Bleibt zusammen!« befahl ich. »Laßt euch nicht trennen.«
    Wir waren an einer Anzahl von Gebäuden vorbeigekommen, die man mit Seilen abgesperrt hatte. Gelegentlich konnten wir durch offenstehende Türen oder Fenster einen Blick hineinwerfen. Schreie und Geräusche wie zerberstende Möbel ertönten. Soldaten plünderten die Häuser. Aus dem etwa zwölf Meter hohen, geöffneten Fenster eines anderen Gebäudes hing ein Mann mit dem Rücken zur stuckverzierten Wand.
    »Was soll das?« fragte ich Mincon.
    »Ich kann nicht lesen«, antwortete er. »An seinem Hals hängt ein Schild. Was steht da?«
    »Plünderer!« las ich vor.
    »Dann wird es das gewesen sein«, meinte Mincon.
    »Hier wird viel geplündert«, bemerkte ich. »In mehr als einem Haus konnten wir dabei zusehen.«
    »Es war ein Zivilist«, erklärte Mincon. »Es ist Zivilisten verboten zu plündern.«
    »Ich verstehe«, sagte ich.
    »In Torcodino muß Ordnung herrschen«, sagte Mincon.
    »Natürlich.«
    »Ich will meine Axt zurückhaben«, murrte Hurtha.
    »Bleibt in der Nähe«, erwiderte ich.
    Wir hatten unsere Waffen am Eingang des Wagenhofs abgegeben, den wir in Mincons Begleitung vor ein paar Ehn verlassen hatten. Man hatte in Torcodino eine strenge Waffenkontrolle eingeführt. Der Besitz einer nicht genehmigten Waffe stellte ein Kapitalverbrechen dar, das jeder Soldat auf der Stelle bestrafen konnte, wenn ihm der Sinn danach stand. Die Krallen des Silbertarns griffen fest zu. Dennoch hatte man sich bei dem Verbot streng an den Buchstaben des Gesetzes gehalten. In meinem Geldbeutel steckte ein Zettel mit einer Nummer, die mit der Nummer übereinstimmte, die bei meinen Waffen auf dem Tisch am Eingang des Hofs zurückgeblieben war.
    Man rempelte uns an.
    »Hier entlang«, gestikulierte ein

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