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GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor

Titel: GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Sklavinnen«, meinte ich.
    »Viele davon sind die Frauen und Töchter derjenigen, die in Torcodino Anhänger von Cos waren. Deshalb wurden sie gefangengenommen, um das Brandzeichen und den Kragen zu erhalten.«
    »Ich verstehe«, sagte ich.
    »Die Gefangenenlisten wurden schon vor Wochen vorbereitet.«
    »Natürlich.« Eine Aktion, wie sie zur Zeit in Torcodino stattfand, bei der die Zivilbevölkerung einer wohlüberlegten Säuberung unterzogen wird, bedarf einiger Vorbereitungen, die Fingerspitzengefühl verlangen.
    Wir näherten uns den Frauen.
    Eine von ihnen stand auf, doch sofort traf sie die Peitsche, und sie sackte schluchzend zurück auf die Knie. »Hände auf die Hüften!« rief der Soldat. »Den Rücken gerade, das Kinn hoch, die Beine gespreizt!« Er drückte ihr das Kinn mit dem Peitschenstiel hoch. Sie starrte geradeaus, während ihr die Tränen die Wangen hinunterliefen. Jetzt, da wir näher heran waren, sah ich, daß die Frauen alle an einer Kette hingen; man hatte sie ihnen als Schlinge um den Hals gelegt, die dann von einem stabilen Vorhängeschloß verschlossen wurde. Das ist eine einfache, praktische und billige Fesselung.
    »Erwartet ihr, alle Frauen auf eurer Liste zu finden?« fragte ich den Soldaten.
    »Die meisten schon«, antwortete er. »Einige werden uns zweifellos entkommen, zumindest für kurze Zeit.«
    »Viele wird man an den Toren festnehmen«, vermutete Mincon. »Sie werden nicht wissen, daß sie auf einer Liste stehen. Dort werden sie dann ausgezogen, gefesselt, mit einer Nummer versehen und zu einem der Sammelpunkte gebracht.«
    »Ab übermorgen dürfen sich keine Zivilisten ohne Erlaubnis in der Stadt aufhalten. Die Strafe für einen sich ungesetzlich hier aufhaltenden Mann ist die sofortige ehrenvolle Hinrichtung, eine Frau wird ebenfalls getötet oder – wenn sie ansehnlich genug ist – zur Sklavin gemacht«, erklärte der Soldat.
    »Der Versuch, sich in der Stadt zu verbergen, ist ziemlich sinnlos«, sagte Mincon. »Alle Häuser werden durchsucht. Wenn Flüchtlinge hungrig genug sind, werden sie des Nachts hervorgekrochen kommen, um etwas zu essen zu suchen. Früher oder später wird man sie dann mit Hilfe von Jagdsleen erwischen.«
    »Ich verstehe«, sagte ich.
    »So, wie Torcodino nun einmal gebaut ist, mit der Stadtmauer und unseren Kontrollen, ist es höchst wahrscheinlich, daß wir schließlich aller auf der Liste befindlichen Frauen habhaft werden«, ergänzte der Offizier.
    Ich nickte. Die aufgelisteten Frauen hatten kaum eine Möglichkeit zur Flucht. Sicher, noch waren sie keine Sklavinnen. Doch sobald eine goreanische Sklavin erst einmal Kragen und Brandzeichen trägt, ist jede Flucht unmöglich. Sollte sie dem einen Herrn entwischen – was schon unwahrscheinlich genug ist –, wird sie sich bald in den Ketten eines anderen wiederfinden. Nur daß der neue Herr weiß, daß sie eine entflohene Sklavin ist, und sie dementsprechend grob behandeln wird. Er wird dafür sorgen, daß die Sleen ihren Geruch kennen. Die Strafen für eine Flucht sind sehr schwerwiegend, beim zweiten Versuch wird man den Sleen zum Fraß vorgeworfen.
    »Was geschieht dann mit den Frauen?« wollte ich wissen.
    »Die meisten werden gruppenweise an Händler verkauft.«
    »Wie die andere Beute auch?«
    »Ja. Die Verträge, die die Regelung des Abtransports, Ertragsprognosen und ähnliches enthalten, wurden schon vor Wochen abgeschlossen.«
    Ich musterte die Frauen. In den letzten Wochen waren sie ihrem Tagwerk nachgegangen, sorglos, ahnungslos, ohne zu wissen, daß sie in den Plänen ihrer neuen Herren eine Rolle als Ware spielten. Zweifellos hatten sie sich ihren täglichen Beschäftigungen, ihren Spielen, Eitelkeiten und Sorgen gewidmet. Die ganze Zeit über hatten sie nicht gewußt, daß ihre Namen bereits auf Gefangenenlisten standen und daß die unauslöschbare Tinte schon getrocknet war.
    »Kommt«, sagte Mincon, »wir müssen ins Semnium!«
    Wir gingen wieder los.

14
     
     
    »Es sind neue Tote«, stellte ich fest.
    »Natürlich«, erwiderte Mincon.
    Wir standen am Fuß der niedrigen breiten Stufen, die zum Semnium hinaufführten, der Halle des Hohen Rates. Das Gebäude würde den neuen Herren Torcodinos vermutlich als Hauptquartier dienen. Die Treppe erstreckte sich über die ganze Länge des Säulenganges.
    »Wer sind sie?«
    Etwa zwei- bis dreihundert Gehängte baumelten jetzt an den geteerten Seilen entlang der Straße des Adminius in der Nähe des Semniums.
    »Überläufer, Verräter,

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