GOR-Zyklus 21 - Die Söldner von Gor
belästigen, haben sie hoffentlich Geld dabei«, sagte Hurtha.
»Wir haben nicht viel, was sich zu stehlen lohnt«, sagte ich dem Mann.
»Ihr habt eine freie Frau dabei«, erwiderte er. »An gewissen Orten bringt einem das viel Geld ein.«
»Ich habe keine Angst«, sagte Boabissia.
»Ein tapferes Mädchen«, sagte er.
»Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
»Nun gut, ihre Dummheit könnte den Preis drücken.«
»Ich bin nicht dumm!« rief Boabissia.
»Verzeih mir«, erwiderte der Mann aus Ar. »Deine Bemerkung hat mich auf den Gedanken gebracht.«
Boabissia starrte ihn wütend an.
Er erwiderte den Blick; es war einer jener Blicke, die eine Frau gegen ihren Willen ausziehen und jede Linie ihres nackten Körpers begutachten.
»Sieh mich nicht so an!« fauchte Boabissia. »Ich bin frei!«
Er dachte gar nicht daran, wegzuschauen. »Du trägst keinen Schleier«, stellte er fest.
»Ich bin eine Alar!«
»Nein«, sagte Hurtha, »sie ist keine Alar.«
»Ich habe beim Wagenvolk gelebt.«
»Das stimmt.«
Wie bereits erwähnt, hatte Boabissia nur wenig Ähnlichkeit mit einer typischen Alar. Sie schien eher eine der anschmiegsamen, schönen Stadtfrauen zu sein, die für gewöhnlich auf dem Sklavenmarkt enden.
»In welchem Distrikt könnten wir es versuchen?«
»Ich habe bereits mehrere vorgeschlagen«, sagte der Bürger.
»Ar ist eine große Stadt.«
»Und ihr wollt eine vernünftige Unterkunft.«
»Ja.«
»Und seid bereit, einen Silbertarsk pro Übernachtung zu bezahlen.«
»Nein.« Das konnten wir uns nicht leisten.
»Dann werdet ihr kaum etwas finden.«
»Ich danke dir für deine Zeit, Bürger«, sagte ich.
»Stimmt es, daß in der Nähe von Torcodino eine große cosische Streitmacht lagert?« fragte er.
Ich nickte.
»Haben sie die Stadt erobert?«
»Kann ich mir nicht vorstellen«, antwortete ich.
»Aber die vielen Flüchtlinge!«
»Man hat sie aus der Stadt gewiesen, um die Verteidigung zu erleichtern.«
»Angeblich soll die Hauptstreitmacht von Cos auf Ar-Station vorrücken.«
»Das bezweifle ich.«
»Aber das ergäbe einen Sinn«, meinte der Bürger. »Die Cosianer wollen die Herrschaft über den Fluß und sein Einzugsgebiet erringen. Allein darum geht es. Und darum wird ihr Hauptvorstoß auch dort stattfinden. Vermutlich handelt es sich sowieso bloß um einen Raubzug.«
»Ar ist in Gefahr«, erklärte ich.
»Die würden es niemals wagen, sich uns in einer offenen Schlacht zu stellen.«
»Ar ist sogar in großer Gefahr.«
»Ar ist unbesiegbar«, erwiderte er.
»Die Hauptstreitmacht von Cos steht in der Nähe von Torcodino.«
»Hier wimmelt es nur so vor Gerüchten. Man weiß nicht, was man glauben soll.«
»Ich nehme einmal an, daß der Regent, der Hohe Rat und der Generalstab gut unterrichtet sind«, sagte ich.
»Zweifellos.«
»Wo ist Marlenus?«
»In den Voltai«, erwiderte der Bürger. »Auf einer Strafexpedition gegen Treve.« Das hatte ich auch schon gehört.
»Stimmt es eigentlich, daß er schon seit Monaten abwesend ist?«
»Ja.«
»Kommt dir das nicht seltsam vor?« fragte ich den Mann.
»Er tut, was er will«, erwiderte er. »Er ist der Ubar.«
»Stört es denn hier niemanden, daß er in möglicherweise gefährlichen Zeiten abwesend ist?«
»Gäbe es eine echte Gefahr, würde er schnell zurückkehren«, sagte der Bürger. »Er ist nicht zurückgekehrt. Also besteht auch keine echte Gefahr.«
»Bist du wirklich dieser Meinung?«
»Ja. Jeder unserer Jungs könnte es mit einem Dutzend Cosianern aufnehmen.«
»Ich bin der Meinung, Marlenus sollte zurückkehren. Vielleicht hat man in der Weite der Voltai den Kontakt zu ihm verloren.«
»Das wäre möglich«, meinte der Bürger. »Aber die Stadt braucht ihn nicht.«
»Ist der Ubar denn nicht beliebt?« wollte ich wissen.
»Er herrscht schon seit langer Zeit über Ar«, erklärte der Mann. »Vielleicht ist es an der Zeit für einen Wechsel.«
»Denken viele so?«
»Das hört man überall«, erwiderte er. »In den Tavernen, auf den Märkten, in den Bädern. Gnieus Lelius ist ein ausgezeichneter Regent. Marlenus ist zu kriegerisch. Die Stadt ist sicher. Wir werden nicht bedroht. Der Händel mit Cos interessiert uns nur am Rande.«
»Will Gnieus Lelius Ubar werden?«
»Nein. Dafür ist er zu bescheiden und demütig. Die Falten des purpurfarbenen Umhangs und die Last des Ubar-Medallions bedeuten ihm nichts. Er kümmert sich nur um eine reibungslose Regierung und um Frieden und Wohlstand.«
»Und du bist davon
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