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GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor

Titel: GOR-Zyklus 22 - Die Tänzerin von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Ich folgte meinem Herrn an meiner Leine.
    Ich war unglaublich begeistert davon, über diese Steine zu laufen. Es schien mir wie ein Wunder. Ich hatte von solchen Dingen nur geträumt. Es war, als wäre ich durch Zauberhand in die Vergangenheit transportiert worden, nur dass es hier, an diesem Platz, die Gegenwart war und ich war tatsächlich hier, wenn auch in einem Kragen. Ich wusste, dass ich an einem solchen Platz, zwischen diesen Leuten, perfekt gehorchen musste. Ich war eine Sklavin und ihrer Gnade kompromisslos ausgeliefert. Doch trotz dieser Tatsache hätte ich die schöne Welt von Gor gegen nichts eintauschen wollen, obwohl ich hier weniger als das niedrigste und bedeutungsloseste Tier galt.
    An der Seite stand, vielleicht als Erinnerung an einen Sieg, eine Gruppe von fünf heroischen männlichen Skulpturen mit Schilden, Helmen und Speeren und zu ihren Füßen knieten, inmitten von Beutestücken, zwei nackte Frauen, vielleicht Gefangene oder Sklavinnen. Oberhalb des Sockels gab es einen umlaufenden gezeichneten Fries.
    »Bitte, Herr!« bettelte ich. »Bitte lass mich das ansehen. Lass es mich ansehen!«
    Er blickte zurück und sah mich an. Meine Augen bettelten. Ich wusste, dass ich seiner Entscheidung folgen müsste. Er war kein nachgiebiger Herr, aber er war intelligent und er konnte sehen, wie aufgeregt ich war. Solche Plätze erregten mich sehr. Er ließ mich dann, angeleint wie ich war, den umlaufenden Fries betrachten.
    Es gab fünf Hauptabschnitte. Im ersten schienen wütende Herolde oder Botschafter vor einem Thron zu stehen, auf dem eine gelassene Tatrix ruhte, die sie vielleicht gerade beleidigt hatte. Im zweiten waren Armeen auf einer Ebene vor einer Stadt dargestellt. Im dritten Abschnitt war ein furchtbarer Kampf im Gange. Im vierten schienen demütige Vertreter der Verlierer vor dem Lagerthron des siegreichen Generals zu erscheinen. Sie überbrachten ihm scheinbar Friedens- und Versöh nungs geschenke. Darunter waren exotische Bestien, Korngarben, Truhen gefüllt mit wertvollen Gaben und nackte, in Ketten gelegte Frauen. Außerdem kniete die Tatrix mit ihrer Tiara, vollständig bekleidet, aber in Ketten gelegt, vor dem Thron des siegreichen Generals. Im fünften Abschnitt sahen wir ein Siegesfest. Nackte Mädchen, zweifellos zu den Verlierern gehörend, bedienten an niedrigen Tischen und tanzten zwischen ihnen. An der Seite des siegreichen Generals saß als sein Gast die Tatrix, immer noch mit ihrer Tiara, aber bis zur Taille entblößt, als nächstes würde ihre Tiara zweifellos entfernt werden. Sklavenmädchen brauchten so etwas nicht. Sicher würde sie bald auch nackt sein und bedienen und tanzen und wie jede andere Sklavin hoffen, dass sie ihre Herren zufrieden stellen würde.
    »Interessant«, bemerkte mein Herr, »dieses Denkmal feiert einen Sieg, mit dem Markt von Semris nur indirekt verbunden war. Es erzählt die Geschichte eines Krieges, der im Nordwesten stattfand, auf dem Olni, zwischen Port Olni und Ti, zweithundert Jahre vor der Vereinigung der Salarischen Konföderation. Ti war damals siegreich. Es gibt ein größeres Original dieses Denkmals in Ti. Dies hier ist eine Kopie. Es steht hier, weil Markt von Semris während der Zeit dieses Krieges ein wichtiger Verbündeter und eine Nachschubbasis Tis war.
    »Ja, Herr.«
    »Das meiste davon, was ich dir erzählt habe, steht auf der Plakette auf der rechten Seite.«
    »Ja, Herr.«
    Ich konnte nicht lesen.
    »Komm weiter.« befahl er zum Klang der Kette, als er an der Leine ruckte.
    »Eine kurvenreiche Sklavin.« stellte ein Mann anerkennend fest.
    Ich wusste nicht, ob er mich damit meinte. Vielleicht. Ein Ta-Teera überlässt nur wenige Reize eines Mädchens der Phantasie. Ich eilte meinem Herrn hinterher, um die Leine nicht zu straff werden zu lassen. Ich konnte mich irren, doch ich fühlte, wie mir Männer hinterhersahen. Vielleicht hatten sie die Doppelflöte auf dem Rücken meines Herrn bemerkt und sie hatten einen zusätzlichen Blick auf mich geworfen, der mehr war als die übliche Abschätzung reizvollen Sklavenfleisches durch gorea nische Herren und unabhängig davon, ob sie Interesse daran hatten, uns zu folgen oder nicht.
    »Hier.« sagte mein Herr schließlich und hielt an einer schattigen Ecke des Platzes an.
    »Ja, Herr.«
    Es gab ein Haus dort. In der Wand waren einen Fuß über dem Boden vier oder fünf Sklavenringe eingelassen. So etwas ist auf goreanischen Plätzen sehr verbreitet. Sie ermöglichen den Herren, ihre

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