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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Tarl«, sagte Mincon, mein Freund von der Straße des Genesian und aus Torcodino. »Wir haben dich bereits erwartet.«

22
     
     
    Marcus fragte: »Siehst du, welcher Kampf in der Gasse stattgefunden hat?«
    »Was tust du denn hier?« Ich kam gerade mit Ina aus der Hintertür der Paga-Taverne Die Juwelenverzierte Peitsche. »Einen Augenblick!«
    Marcus trat in dem grauen Licht zur Seite.
    Ich befahl Ina, sich hinzuknien und an die Häuserwand anzulehnen. Dort ließ ich sie zurück und nahm Marcus beiseite, um mit ihm zu sprechen.
    »Ich bin dir natürlich gefolgt«, sagte er, »um dir zu helfen, da du ja offensichtlich hofftest, die Männer, die die Frau verfolgen, in eine Schwertfalle locken zu können.«
    »Mein Freund, ich hatte eigentlich gehofft, dich aus der Sache herauszuhalten.«
    »Mich daran teilhaben zu lassen, wäre ein Beweis gewesen, daß ich tatsächlich dein Freund bin«, erwiderte er gereizt.
    »Es tut mir leid«, sagte ich. »Ich wollte dich nicht in Gefahr bringen.«
    »Du hast mich über den Vosk gebracht«, sagte er. »Du hast mich bei meinem Spionageauftrag begleitet. Du hast dein Leben riskiert, indem du südlich vom Heerlager der Cosianer auf mich gewartet hast. Allein meinetwegen wurdest du von Saphronicus ergriffen und ins Delta verschleppt. Und doch wolltest du mir nicht erlauben, dir bei deinem Privatkrieg zu helfen, als du in ernster Gefahr schwebtest.«
    »Sei mir nicht böse, mein Freund«, sagte ich. »Ich wollte weder deine Ehre noch deine Vertrauenswürdigkeit in Frage stellen. Falls die Ehre eines Mannes befleckt wurde, dann mit Sicherheit meine Ehre und nicht die deine.«
    »Was hattest du eigentlich vor?« fragte er.
    »In der Dunkelheit kann einer gegen viele kämpfen, denn er weiß, daß derjenige, gegen den er sein Schwert erhebt, der Feind ist, während die vielen ihm seine Arbeit erleichtern, weil sie gegen viele antreten.«
    »Und mit wie vielen Gegnern hast du gerechnet?«
    »Vier, vielleicht auch fünf Mann«, sagte ich. »Die Kerle, die in unserem Lager herumlungerten.«
    »Ich habe im Licht des Morgens fünfundzwanzig Tote gezählt«, sagte Marcus.
    »Aii!« stieß ich überrascht aus.
    »Und ich halte es für besser, aus dieser Gegend zu verschwinden, bevor die Stadtwächter ihre Runde machen.«
    »Du bist mir gefolgt, um mir bei dem Kampf zu helfen?«
    »Natürlich, falls es zu einem Kampf gekommen wäre.«
    »Wußtest du, daß es so viele waren?«
    »Ja. Ich habe beobachtet, wie sie das Lager verließen – wie ein Schwarm Nadelfliegen.«
    »Und du bist trotzdem gekommen?«
    »Natürlich.«
    »Du bist wirklich ein mutiger Mann.«
    »Aber mein Schwert verließ doch nicht einmal die Scheide.«
    »Aber wie sind die Männer dann gestorben?« fragte ich. Ich sah einige der Leichen. Eine lag kaum einen Meter von uns entfernt, eine andere wiederum beinahe hundert Meter weit fort.
    »Lautlos«, sagte er. »Der letzte Mann kam zuerst dran, dann der nächste und immer so weiter; man hat ihnen die Kehle durchgeschnitten.«
    »Das erklärt, warum es in der Gasse so wenig Lärm gab.«
    »Du sprichst, als hättest du davon gewußt.«
    »Ich wußte, daß etwas vor sich ging, aber ich kannte weder Einzelheiten noch das Ausmaß des Ganzen.«
    »Offensichtlich hast du noch andere Verbündete als bloß einen einfachen Offizier aus Ar-Station.«
    »So stellte es sich heraus.«
    Marcus sah mich abwartend an.
    »Ich habe gestern jemanden auf der Straße nach Brundisium gesehen«, erklärte ich. »Er hatte das Gesicht verhüllt, aber ich erkannte seine Sklavin. Ich war fest überzeugt, ihn zu kennen. Ich wollte mit ihm sprechen, das war einer der Gründe, warum ich die Stadt Brundisium betrat.«
    »Und außerdem wolltest du die Männer in einen Hinterhalt locken, die hinter Ina her sind.«
    Ich nickte.
    »Erzähl mir von deinen Verbündeten.«
    »Ich werde keine Einzelheiten berichten, aber ich war nicht der einzige auf der Straße nach Brundisium, der jemanden erkannte. Derjenige, den ich zu erkennen glaubte, hat mich ebenfalls erkannt, ließ es sich aber nicht anmerken. Er sandte seine Männer aus, um mich aufzuspüren und in seine Unterkunft einzuladen. Sie entdeckten mich auf der Straße und folgten mir. Ihnen wurde bald klar, daß ich auch noch andere Verfolger hatte, zweifellos die Männer, die du dabei beobachtet hast, wie sie das Lager verließen.«
    »Auf der Straße herrschte ziemliches Gedränge«, bestätigte Marcus.
    »Die Männer meines Freundes bildeten eine Stafette«,

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