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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Gehen –, hätte ich nicht die Sklavin am Steigbügel des Anführers wiedererkannt. Da ich mit den anderen Fußgängern zurücktrat, um die Marschreihe passieren zu lassen, konnte mich der Anführer nicht sehen. Ich hatte mich in Brundisium nach den Männern erkundigt, um ihren Aufenthaltsort in Erfahrung zu bringen. Zuerst fand ich heraus, in welchem Stadtteil sie sich befanden, dann, welche Tavernen oder Herbergen sie vermutlich besuchten. Das war nicht schwer, da die meisten Söldner nicht in der Stadt untergebracht waren, sondern im cosischen Heerlager.
    Ich stand auf, nahm meinen Pokal und trat zur Theke.
    »Hast du schon das Neueste gehört?« wandte sich ein eben erst eingetretener Gast, der Kleidung nach ein Kaufmann, aufgeregt an einen Freund.
    »Nein.«
    Sofort versammelten sich andere Männer um die beiden; ich gesellte mich unauffällig zu ihnen und war zuversichtlich, bereits zu wissen, was jetzt käme. Nur die Einzelheiten kannte ich nicht.
    »Dietrich von Tarnburg hat sich aus Torcodino zurückgezogen!«
    Sofort sprachen alle durcheinander.
    »Unmöglich!«
    »Myron hat Torcodino mit Ringen aus Stahl eingeschnürt. Das stärkste Kontingent der cosischen Invasionsstreitmacht liegt vor der Stadt!«
    »Wann ist das geschehen?«
    »Schon vor Wochen«, meldete sich ein anderer Mann zu Wort.
    »Wann hast du das gehört?« fragte der Mann, der so begierig gewesen war, es allen zu erzählen.
    »Vor zwei Tagen. Anscheinend hat man die Nachricht unterdrückt.«
    Falls das stimmte, war es nicht überraschend. Myron hatte es bestimmt nicht eilig gehabt, die Nachricht zu verbreiten, daß ihm sein angeblich hilflos in der Falle sitzendes Opfer durch die Hände geschlüpft war. Möglicherweise hatte sein Versuch, diese Nachricht zu unterdrücken, sogar Männer das Leben gekostet.
    »Ist es gefährlich, darüber zu sprechen?« fragte der Kaufmann.
    »Jetzt wohl nicht mehr.«
    »Ich habe heute abend auch schon etwas in der Richtung gehört«, meinte ein anderer Mann. »Es ist in der ganzen Stadt herum.«
    »Ich komme aus Ven«, sagte ein dritter. »Dort weiß man es auch schon.«
    »Für mich ist das neu«, sagte ein Gast. »Bitte erzählt.«
    Einige der Männer, die sich versammelt hatten, blickten sich um. Die Gruppe bestand aus Bürgern aus Brundisium, Ruderern, Kaufleuten, Söldnern, cosischen Soldaten und anderen. Alle waren begierig zu erfahren, was geschehen war. Ich entdeckte keine cosischen Offiziere oder sonst jemanden, dem daran gelegen war, gegen diese Gruppe Neugieriger einzuschreiten.
    »Wenn niemand etwas dagegen hat, werde ich berichten, was ich gehört habe«, sagte ein gutgekleideter Mann.
    »Hier hat keiner etwas dagegen«, erwiderte der Kaufmann, nachdem er sich noch einmal umgeblickt hatte.
    »Ich muß vorausschicken, daß meine Neuigkeiten allgemein bekannt sind und von Hunderten berichtet werden. Sollte damit also die Staatssicherheit verletzt werden, bin nicht ich derjenige, der dafür verantwortlich ist. Darüber hinaus breche ich dadurch keinerlei Vertrauen. Außerdem kann ich nicht für die Richtigkeit dessen bürgen, was ich gehört habe, sondern es lediglich wiederholen, und das auch nur, weil mich andere eindringlich darum gebeten haben. Ich sage es auch nur deshalb in aller Öffentlichkeit, damit wir darüber spotten können; keiner von uns wird diesen Bericht ernsthaft für wahr halten. Tatsächlich ist das Ganze so absurd, daß es stimmen kann. Ich berichte also für unser aller Belustigung nur das, was offensichtlich nicht wahr sein kann.«
    »Nun fang schon an!«
    »Ja!«
    »Dietrich ist aus Torcodino entkommen.«
    »Mit seinen Männern?«
    »Mit seinen Männern und den Sklaven.«
    »Das ist unmöglich!«
    »Dem stimme ich aus ganzem Herzen zu«, sagte der Sprecher. Es handelte sich meiner Meinung nach um einen Schriftgelehrten der Jurisprudenz. Umständlich genug dazu war er ja.
    »Wie soll das möglich gewesen sein?«
    »Eine Nachricht erreichte das cosische Lager vor Torcodino, überbracht von einem angeblichen Deserteur, einem Burschen namens Mincon«, sagte der Schriftgelehrte. »Unter der Nordmauer war angeblich ein Geheimtunnel gegraben worden, ein niedriger Tunnel, über elf Pasang lang, der Monate bis zu seiner Fertigstellung gebraucht hatte, ein Tunnel, der sich angeblich hinter den feindlichen Linien öffnen sollte. Selbst der Tag der Flucht stand schon fest. Außerdem sollten Dietrich und einige seiner engsten Vertrauten den Tarndraht in der Nähe des Semniums öffnen und

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