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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Vordermann im Auge behielt. Gewöhnlich bildete ein kleines Boot die Nachhut für eine solche Reihe.
    »Zieh, du Sleen!« befahl mein Aufpasser.
    Ich stemmte mich wieder gegen das Seil, um das Boot weiterzubefördern.
    »Hätte ich eine Peitsche, würdest du dich schneller bewegen!« rief er.
    »Blutegel!« rief ich da. »Ein Blutegel.« Ich konnte ihn auf dem Rücken spüren. Er war ziemlich groß. Vielleicht war er es gewesen, der vorhin mein Bein berührt hatte. Mit meinen zusammengeketteten Händen kam ich nicht an ihn heran.
    Da erscholl ein lauter Hilfeschrei.
    Ich drehte mich um und beobachtete, wie einige Meter entfernt ein Soldat die Hände hob; aus seinen Augen sprach blankes Entsetzen. »Ich kann mich nicht bewegen!« rief er. »Ich versinke!« Er hatte sich einen seichteren Weg gesucht. Von denen gab es einige. Das Wasser hatte ihm dort nur bis zu den Knien gereicht. Nun war er schon bis zur Taille eingesunken.
    »Treibsand!«
    Ein Kamerad hielt dem Soldaten einen Speer hin, und er packte ihn verzweifelt, denn das Wasser stand ihm nun schon bis zum Hals. Man zog ihn heraus.
    »Bleib in der Reihe!« brüllte ihn ein Offizier an. Aber der mit Sand bedeckte Soldat, der seinen Dank stammelte, brauchte keine weiteren Ermahnungen mehr. Er nahm schnell wieder seinen Platz in der Reihe ein.
    Der Verlust an Menschenleben durch Treibsand war durch die Einführung der Marschreihen zurückgegangen. In den ersten Tagen hatte es Verluste von über zweihundert Mann gegeben, in einem Fall hatte es sogar einen ganzen Zug erwischt. Möglicherweise hatte der trügerische Untergrund sogar noch größere Verluste gefordert, die nur nicht bekannt geworden waren.
    »Beweg dich gefälligst!« rief Plenius aus dem Boot.
    »Auf meinem Rücken, ein Blutegel«, sagte ich. »Ich kann ihn fühlen. Macht ihn weg!«
    »Von mir aus kannst du damit übersät sein, du spionierender Sleen«, knurrte er.
    »Ich möchte, daß man ihn entfernt!« beharrte ich.
    »Keine Angst, die haben nur Hunger. Wenn er genug hat, fällt er schon von selbst ab.«
    »Hier ist noch einer«, sagte ein Mann, der neben mir durch das Wasser watete, und hielt einen nassen, platten, sich windenden Egel hoch. Er war etwa zehn Zentimeter lang und vielleicht einen Zentimeter dick. »Von denen gibt's hier vermutlich eine ganze Menge«, sagte er und warf ihn zurück ins Wasser.
    Ich schauderte.
    »Komm ja nicht zum Boot zurück«, warnte mich Plenius.
    Ich erschauderte erneut. Da war eine zweite dieser Kreaturen an meinem Bein, hoch oben an der Hinterseite.
    »Anhalten!« rief da ein Ausguck. Er stand hoch oben auf einer Plattform, die man im Bug eines der Lastkähne aufgestellt hatte. Von dieser Position aus konnte er über das Rence blicken. »Da vorn!« rief er. »Da ist eine Barke!«
    Ein Offizier kletterte hinauf. Er hielt sich schützend die Hand über die Augen. »Jawohl!« rief er dann hinunter. »Eine Barke! Keine von unseren! Wir haben sie!«
    Aus vielleicht tausend Mündern erschallte Jubel.
    »Vorwärts!« riefen anderen Offiziere. »Vorwärts, Männer!«
    Die Soldaten drängten nach vorn. Ich konnte Rufe unserer Nachhut hören, so schnell hatte sich die Nachricht verbreitet.
    »Die Verfolgung ist zu Ende!« rief mein Bewacher. »Ars Rache steht unmittelbar bevor!«
    Mein Hals war wund.
    »Bald, Sleen«, sagte er schadenfroh. »Bald wirst du deine cosischen Herrn sehen, wie sie unter unseren Klingen fallen.«
    Ich stand auf unsicheren Beinen im Wasser. Ich konnte die Blutegel deutlich auf meinem Körper spüren, einen auf dem Rücken, den anderen am Bein. Plötzlich spürte ich einen weiteren. Er sog sich neben dem ersten fest, auf meinem Rücken.
    »Zieh schon!«
    Ich stemmte mich wieder gegen das Seil; es schnitt mir in die Haut ein.
    Die Sonne stand hoch am Himmel.
    Wir kamen nur langsam voran; es dauerte eine scheinbare Ewigkeit, bis wir die Lücke zu der angeblichen Barke schlossen. Sie wurde von Zeit zu Zeit erneut gesichtet. Nach einiger Zeit begannen die Männer aus Ar zu singen. Der Sumpf hallte von ihren Liedern wider.
    »Wessen Barke ist das?« fragte ich plötzlich.
    Sie glitt an uns vorbei, von mehreren Männern mit Stangen fortbewegt, wie eine Geistererscheinung. Sie war purpurn und vergoldet; ihr Bug war dem anmutigen langen Hals und spitzschnäbeligen Kopf eines Gant nachempfunden; die Heckschnitzereien stellten Federn dar. Sie verfügte über eine offene, vergoldete Kabine, die von einem durchsichtigen, goldenen Netz verhüllt wurde. Die

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