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GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor

Titel: GOR-Zyklus 24 - Die Vagabunden von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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von Saphronicus, dem Kommandanten des Nordens.«
    »Ich weiß«, sagte ich.
    »Ich bin eine Beobachterin, im Auftrag von Talena, der Lady aus Ar, der Tochter des Marlenus.«
    »Der ehemaligen Tochter von Marlenus«, berichtigte ich. »Er hat sie enterbt und verstoßen, und zwar rücksichtslos.«
    »Du scheinst dich in der Politik von Ar auszukennen.«
    »Es kommt mir ungewöhnlich vor, daß eine solche Frau, die enterbt und verstoßen wurde, die doch sicherlich im Zentralzylinder entehrt unter Hausarrest stand, daß eine solche Frau in der Lage ist, eine Beobachterin ins Delta zu schicken.«
    »Sie ist wieder im Aufstieg begriffen.«
    »Den Eindruck habe ich auch.«
    »Du bist Tarl, aus Port Kar?«
    »Schon möglich.«
    »Du wirst meine Fragen auf befriedigende Weise beantworten!«
    Ich schwieg.
    »Mach die Beine auseinander!« fauchte sie.
    Ich gehorchte.
    »Du bist Tarl, aus Port Kar.«
    »Man kennt mich an allen möglichen Orten, unter verschiedenen Namen.«
    »Du bist Tarl, aus Port Kar«, wiederholte sie ärgerlich.
    »Ja.« Ich war Tarl aus Port Kar, Stadt des großen Arsenals, Stadt der vielen Kanäle, Juwel des schimmernden Thassa.
    »Du bist ein ansehnlicher Bursche, Tarl.«
    Ich schwieg.
    »Aber da sind viele Wunden an deinem Körper«, schalt sie mich.
    »Die sind von Schlägen, von Fesseln, von dem scharfen Renceschilf, von den Bissen der vielen Insekten, von den Zähnen der Sumpfegel.«
    Sie erschauderte.
    »Es ist schwierig, das Delta unbeschadet zu durchqueren«, erklärte ich, »besonders wenn man nackt im Wasser ein Floß zieht.«
    »Eine passende Beschäftigung für einen Spion«, lachte sie.
    »Zweifellos.«
    »Du siehst gut aus, nackt, angekettet, auf den Knien vor mir, Spion aus Cos.«
    »Bei der Hitze und der Luftfeuchtigkeit hier im Delta ist dein verhüllendes Gewand sicher sehr unbequem«, sagte ich.
    Sie sah mich ärgerlich an.
    »Zweifellos würdest du sich besser fühlen, wenn du es auszögest.«
    »Heute haben wir einen großen Sieg errungen«, sprach sie wütend, ohne auf meine Bemerkung einzugehen.
    »Über die Cosianer?«
    »In gewisser Weise«, sagte sie verdrossen.
    »Nein«, sagte ich. »Über Rencebauern.«
    Ihre Augen blitzten über dem Rand des Schleiers auf.
    »Die Männer der rechten Flanke stolperten über ein Dorf von Rencebauern«, sagte ich. »Das ist alles.« Ich hatte mir das aus den Gerüchten zusammengereimt, die heute aus dieser Richtung gekommen waren.
    »Die Rencebauern sind Verbündete von Cos!« behauptete sie.
    Cos hatte im Delta einen starken Einfluß, das war richtig, aber ich hielt die Bauern nicht für offizielle Verbündete von Cos. Mit ihren kleinen, weit verstreuten Gemeinschaften neigten sie dazu, ein geheimniskrämerisches, ausgesprochen unabhängiges Völkchen zu sein.
    »Das Dorf wurde zerstört!« Sie lachte.
    »Es tut mir leid das zu hören.«
    »Weil du Cos unterstützt.«
    »Die Bürger Port Kars befinden sich mit Cos im Krieg.« Dieser Krieg bestand hauptsächlich aus Scharmützeln, die fast immer auf See stattfanden, und politischen Formalitäten. Seit der Schlacht am 25. Se'Kara im ersten Jahr der Herrschaft des Kapitänsrates von Port Kar, oder, um die Chronologie Ars zu benutzen, dem Jahr 10 120 C.A., Contasta Ar, nach der Gründung Ars, hatte keine größere Auseinandersetzung mehr stattgefunden. In dieser Schlacht hatten die Streitkräfte von Port Kar die vereinigten Flotten von Cos und Tyros besiegt.
    »Unter den Bürgern von Port Kar gibt es zweifellos genau solche Verräter wie in den anderen Städten auch.«
    Ich nickte.
    Sie lachte wieder verächtlich. »Aber du jammerst über das Schicksal deiner Verbündeten, der Rencebauern.«
    »Nicht nur sie tun mir leid«, sagte ich.
    »Wer denn noch?«
    »Die Männer aus Ar.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Es gab doch sicher Warnsignale, Tücher an zepterähnlichen Rencestengeln, zuerst weiße, später dann rote, die man in der Nähe des Dorfes aufspannte.«
    Lady Ina nickte. »Sie wurden in den Berichten erwähnt.«
    »Trotzdem sind eure Späher weitergezogen.«
    »Ar geht dorthin, wo es will. Davon abgesehen hätten diese Zeichen auch von Cos aufgestellt worden sein können.«
    »Diese Zeichen dienen dazu, Fremde zu warnen«, erklärte ich. »In ihrer Nähe wären Cosianer genauso wenig willkommen wie Arer.«
    Sie lachte erneut. »Wir Arer kennen keine Furcht. Außerdem spielt das alles keine Rolle mehr. Wir haben gesiegt. Das Dorf wurde zerstört.«
    »Ist deine Barke in der Nähe des Dorfes

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