GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor
Derartige Dinge haben schon ganze Regime gestürzt.«
»Ich habe dafür gesorgt, daß es viele kleine Unterschiede zwischen dem Original und der Kopie gibt«, sagte Boots. »Allerdings würde die nur jemand bemerken, der den Heimstein von Ar-Station gut kennt.«
»Es sind nur sehr wenige Bürger aus Ar-Station in Ar«, sagte Marcus, »und von denen würde sich unter diesen Umständen kaum einer seinem Heimstein nähern, um ihn zu verhöhnen.«
»Und sollten ihnen diese Unterschiede auffallen«, fuhr Boots fort, »kann man sicher davon ausgehen, daß sie sie nicht unbedingt den Wächtern mitteilen.«
»Das glaube ich auch nicht.« Marcus lächelte.
»Aber wenn diese Unterschiede so winzig sind«, sagte ich, »könnte man dann nicht die Fälschung für echt erklären?«
»Ich kann garantieren, daß das nicht geschehen wird«, verkündete Boots.
»Wie kannst du das garantieren?«
»Vielleicht ist dir ja aufgefallen – ich habe es natürlich bemerkt, da ich mich besonders bemühe, solche Dinge zu bemerken –, daß so gut wie niemand den Heimstein b e rührt«, sagte Boots. »Es war sehr ungewöhnlich, daß ich ihn anfaßte und hochhob. Er ist flach, und er liegt flach auf seinem Brett.«
»Ja, und?«
»Also nahm ich mir die Freiheit, auf der Unterseite der Fälschung eine Botschaft einzuritzen; ich habe sie sogar eingefärbt.«
»Und wie lautet die Botschaft?« fragte ich.
»Das ist ganz einfach«, sagte Boots. »Dort steht ›Ich bin nicht der Heimstein von Ar-Station‹!«
»Das erscheint eindeutig«, sagte ich.
»Außerdem nahm ich mir zusätzlich die Freiheit, eine weitere Bemerkung hinzuzufügen.«
Ich blickte ihn gespannt an.
»›Nieder mit Cos!‹«
»Flieh auf der Stelle«, sagte Marcus entsetzt.
»Denk doch mal nach«, sagte Boots. »Wärst du ein Angehöriger der Wache und würdest entdecken, daß der Stein eine Fälschung ist, hättest du sicher Angst, daß der Stein während deiner Dienstzeit gestohlen wurde oder man annehmen würde, daß es dann geschehen sei.«
»Ja!« sagte ich.
»Darum erscheint es mir nicht unwahrscheinlich, daß die Wächter einfach so tun, als hätten sie es nicht bemerkt und den Stein der nächsten Schicht übergeben, als wäre nichts geschehen; sollen die sich doch den Kopf darüber zerbrechen, oder die übernächste Schicht. Es wäre sehr peinlich wenn nicht sogar gefährlich, wenn der Austausch während oder am Ende der eigenen Schicht entdeckt würde.«
Ich sagte: »Boots, du bist ein kluger Bursche.«
»Die Wächter kommen hauptsächlich aus Ar«, fuhr Boots fort. »Darum kann ich mir nicht vorstellen, daß sie die Sache mit dem gleichen Eifer verfolgen oder so aufgebracht wären, wie man es von den Cosianern erwarten kann.«
»Vielleicht würde es sie sogar belustigen«, meinte ich.
»Schon möglich«, sagte Boots. »Andererseits glaube ich auch nicht, daß die Cosianer besonders erpicht darauf sind, daß der Austausch während ihrer Wache entdeckt wird.«
»Nein«, sagte ich, »das glaube ich auch nicht.«
»Also brauchen wir wohl kaum Angst zu haben, daß der Austausch sofort entdeckt wird.«
»Oder, um genau zu sein, sofort gemeldet wird.«
»Genau.« Boots lächelte.
»Du kümmerst dich um ein Treffen morgen abend mit Marcus?«
»Natürlich«, sagte Boots.
Ich drückte Boots Tarskstück einen schweren Geldbeutel in die Hand.
»Das Gewicht läßt an viele Kupfertarsk denken«, sagte Boots überrascht.
»Zähl es später«, sagte ich. »Versteck sie.«
»Mein Gewand verfügt über diverse Innentaschen«, sagte er. Der Geldbeutel verschwand unter dem Gewand.
»Ich will jetzt nicht in die Einzelheiten gehen«, sagte ich, »aber vergangenen Sommer kam Marcus durch ungewöhnliche Umstände in den Besitz eines großen Vermögens, einhundert Goldstücke.«
»Einhundert?« fragte Boots überrascht.
»Ja.« Ich war ziemlich zufrieden, daß es mir endlich einmal gelungen war, den großen Boots Tarskstück oder Renato den Großen, wie er sich jetzt nannte, zu überraschen.
»Aber er bezahlte mir die einhundert Goldstücke für eine Sklavin.«
Boots starrte Marcus entsetzt an.
»Sie ist zehntausend wert, und noch mehr«, murmelte Marcus kleinlaut zu seiner Rechtfertigung.
»Man kann nicht sagen, daß er wirklich verrückt ist«, sagte ich. »Es gibt da ein paar besondere Umstände.«
»Außerdem wußte ich damals auch noch nicht, daß sie eine Cosianerin ist«, warf Marcus wütend ein.
»Das macht natürlich einen großen Unterschied«, sagte
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