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GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor

Titel: GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Norman
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Ich streifte sie mir von den Füßen. Dann rieb ich die Füße fest durch den Staub.
    »Laß dir hinaufhelfen«, sagte der Mann.
    »Das ist nicht nötig«, erwiderte ich.
    »Komm schon, ich helfe dir.«
    »Also gut«, sagte ich. Es war mir nicht gelungen, auf den Schlauch zu steigen.
    »Bist du bereit?« fragte der Besitzer und stützte mich.
    »Ja«, sagte ich zögernd. Ich wünschte, Lecchio aus der Truppe von Boots Tarskstück wäre hiergewesen. Er hätte es mit Leichtigkeit geschafft.
    »Bereit?«
    »Ja!«
    »Die Zeit läuft!« rief der Mann und ließ los. »Wie gut du das kannst!« rief er dann genau in dem Augenblick, in dem ich auch schon von dem Schlauch rutschte. Ich landete lachend auf dem Boden. »Das hat er gut gemacht!« sagte ein Zuschauer. »War er überhaupt schon drauf?« fragte ein anderer Mann, der anscheinend gewettet hatte. »Er ist schon heruntergerutscht«, wurde er belehrt. »Er hat sich gut gehalten, er muß mindestens zwei Ihn dort oben gewesen sein.« Ich war der Meinung, daß es schon etwas länger gewesen war. Oben auf dem Schlauch erschien eine Ihn wie eine Ehn.
    »Wer ist der nächste?« fragte der Besitzer in die Runde.
    Ich sah mich um und suchte meine Sandalen. Ich hielt sie gerade in der Hand, als mir eine gewisse Stille auffiel; die Männer blickten alle in eine Richtung. Ich folgte ihrem Blick. Dort, am Rand des Kreises, trat ein bärtiger großer Mann aus der Dunkelheit, der mit Tunika und Umhang bekleidet war. Ich hielt ihn für einen Bauern. Er blickte sich um, aber auf eine Weise, als sehe er nichts von Bedeutung.
    »Möchtest du dein Glück versuchen?« fragte der Besitzer des Weinschlauchs. Es freute mich, daß er den Fremden angesprochen hatte.
    Der Neuankömmling trat langsam und zögernd vor, als käme er von weither.
    »Man muß auf dem Schlauch stehen«, sagte der Besitzer. »Es kostet ein Tarskstück.«
    Der Bärtige stellte sich vor den Besitzer, der im Vergleich klein erschien, und blickte auf ihn hinunter. Der Besitzer zitterte leicht. Dann drückte der Bärtige ihm ein Tarskstück in die Hand.
    »Man muß auf dem Schlauch stehen«, sagte der Besitzer erneut unsicher.
    Der große Mann sah ihn nur an.
    »Vielleicht wirst du ja gewinnen«, sagte der Besitzer. Dann rief er: »Was tust du da?«
    Niemand machte Anstalten, den großen Mann aufzuhalten, der seinen Umhang zurückschlug, ein Messer aus der Scheide am Gürtel zog und dann ganz langsam und bedächtig den Schlauch aufschnitt. Wein schoß aus der Öffnung, spritzte über die Knöchel des großen Mannes und rann in breiten Bahnen über den Boden. Der Staub war jetzt rot. Es sah fast wie Blut aus.
    Der große Mann steckte das Messer zurück und stellte sich auf den leeren Weinschlauch. »Ich habe gewonnen«, verkündete er.
    »Der Schlauch ist zerstört«, sagte der Besitzer. »Der Wein ist weg.«
    »Aber ich habe gewonnen«, sagte der Bärtige.
    Der Besitzer des aufgeschlitzten Weinschlauchs verstummte.
    »Zwanzig Mann waren bei mir«, sagte der große Mann. »Allein ich überlebte.«
    »Er gehört zu der Bauernwehr!« rief da einer der Zuschauer. Man hatte Bauernwehren als Verstärkung für die restlichen regulären Truppen aufgestellt.
    Plötzlich rief alles durcheinander.
    »Berichte! Sprich!«
    »Der Schlauch ist aufgeschlitzt«, sagte der Mann. »Der Wein ist weg!«
    Dann nahm er den Umhang ab und legte ihn sich über den Arm.
    »Er ist verwundet!« sagte ein Mann. Die linke Seite der Tunika des Bauern war blutverkrustet. Der Umhang war daran festgeklebt, als er ihn abnahm.
    »Berichte!«
    »Ich habe gewonnen!« sagte der Bärtige.
    »Er spricht im Fieberwahn«, sagte einer der Zuschauer.
    »Nein!« widersprach ich.
    »Ich habe gewonnen«, sagte der Bärtige mit dumpfer Stimme.
    »Ja«, sagte ich. »Du hast auf dem Schlauch gestanden. Du hast gewonnen.«
    »Aber der Schlauch ist zerstört, der Wein versickert«, sagte ein Mann.
    »Aber er hat gewonnen«, beharrte ich.
    »Was ist im Westen geschehen?« wollte ein anderer Mann wissen.
    »Ar hat verloren«, sagte der Bärtige.
    Die Umstehenden blickten sich fassungslos an.
    »Die Flaggen Cos' bewegen sich auf die Tore von Ar zu«, sagte der Bärtige.
    »Nein!«
    »Ar ist wehrlos«, stöhnte jemand.
    »Schlagt die Alarmstäbe!« schluchzte ein anderer. »Die Stadt muß die Tore versiegeln.«
    Ich hatte eine ziemlich genaue Vorstellung von der Macht Cos'. Ich hatte auch eine ziemlich genaue Vorstellung von den Streitkräften, die sich in Ar befanden und

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