GOR-Zyklus 25 - Die Zauberer von Gor
ist er ein Landwirt, ein Impresario und ein Sklavenhändler. Das erklärt auch sein Interesse an diesem Haus und seine Vorliebe für eine bestimmte Klientel.« Ich blickte zu der Laterne hinauf. »Es ist doch dieser Appanius, oder?«
»Ja«, sagte der Mann, »und darüber hinaus ist er ein mächtiger Mann.«
Ich senkte die Klinge. Ich wollte nichts tun, das Appanius mißverstehen konnte, wie zum Beispiel eines seiner Häuser niederzubrennen. Er war zweifellos ein großartiger Bursche, und es war durchaus möglich, daß es nötig sein würde, mit ihm ins Geschäft zu kommen. Ich schob das Schwert zurück in die Scheide.
Anscheinend flößte das dem Hausverwalter neuen Mut ein. »Appanius ist niemand, mit dem man sich versehentlich anlegen sollte!«
Marcus' Klinge glitt ein Stück aus der Scheide. »Und was ist, wenn man sich absichtlich mit ihm anlegt?« fragte er. Marcus brachte den meisten Arern noch immer kein großes Wohlwollen entgegen und schien nicht bereit zu sein, bei dem Verwalter eine Ausnahme zu machen. Ich legte ihm die Hand auf den Unterarm und drückte das Schwert zurück in die Scheide. Dann zeigte ich auf einen Stab, der an einem Seil an der Wand hing.
»Das ist zweifellos ein Alarmstab, den man im Notfall schlägt. Wie bei einem Feuer.«
»Ja, und?« fragte der Verwalter mißtrauisch.
»Ich freue mich, ihn zu sehen«, fuhr ich fort. »Das erspart mir möglicherweise, das Haus niederzubrennen.«
»Warum wollt ihr denn zu Renato?« Der Verwalter klang nervös. Ich glaube, der Gedanke, auf dem Treppenabsatz zu stehen, falls die Mieter zu Hunderten von Panik erfüllt die Treppe hinunterstürmten, gefiel ihm nicht besonders.
»Das ist unsere Sache.«
»Ihr wollt ihn doch wohl nicht in Ketten abführen, oder?« fragte er. »Er schuldet mir zwei Wochenmieten.«
Bestimmt war Appanius' Verwalter auf diese Weise schon mehr als eine Miete durch die Lappen gegangen.
»Nein.«
Plötzlich stieß er einen leisen Schrei aus. »Ha!«
»Was ist denn jetzt?«
»Es ist der gleiche Trick!«
»Was für ein Trick denn?«
»Letztes Jahr wurde der Schurke angeblich verhaftet und abgeführt, und dann stellte sich heraus, daß es Mitglieder seiner eigenen Theatertruppe waren. Auf diese Weise sind sie alle abgehauen, ohne die Miete zu zahlen!«
»Und trotzdem hast du ihn wieder hier aufgenommen?«
»Wer außer Appanius würde einem solchen Halunken schon Unterkunft gewähren?« fragte der Verwalter. »Aber er ließ ihn den doppelten Betrag und die ausstehenden Schulden zahlen!«
»Interessant«, sagte ich. »Aber wir sind wegen einer geschäftlichen Angelegenheit hier.«
»Wir könnten die Türen aufbrechen«, schlug Marcus vor. »Eine nach der anderen.«
»Hier gibt es mindestens hundert Zimmer«, sagte ich. »Wenn nicht sogar mehr.«
»Welchen Raum bewohnt er?« fragte Marcus. »Wir klopfen auch selbst an.«
Der Verwalter murmelte etwas Unverständliches. Schließlich sagte er: »Soll ich ihm sagen, daß zwei Wächter ihn sprechen wollen?«
»Nein, sag einfach ›zwei Freunde‹«, sagte ich.
»Ich bin nicht sein Freund«, protestierte Marcus.
»Also ein Freund«, rief ich.
»Ich verstehe«, sagte der Verwalter nachdenklich. »Es sind zwei Besucher für ihn da, die nicht möchten, daß er erfährt, daß sie Wächter sind; einer ist sein Freund, der andere nicht, beide sind bewaffnet und scheinen bereit, beim geringsten Anlaß ihre Schwerter zu ziehen.«
»Ich bin sicher, daß er zu Hause ist«, sagte ich. »Also komm nicht zurück und erzähl uns, er sei nicht da.«
»Soll ich mit ihm gehen?« fragte Marcus.
»Nein, nein!« rief der Verwalter schnell.
Marcus runzelte die Stirn. »Dir ist klar, daß der Bursche versuchen könnte, uns über das Dach zu entwischen, oder aus dem Fenster klettert und dabei zu Tode stürzt?«
»Oder sich in Luft auflöst?« fragte ich.
»Wer weiß«, knurrte Marcus leise. Offenbar war er noch immer ein Skeptiker, was diese Sache anging.
»Ich weiß, was wir tun«, sagte ich und wandte mich wieder an den Verwalter. »Sag ihm einfach, der schlechteste Schauspieler der Welt will mit ihm sprechen.«
»Hört sich aber seltsam an.«
»Das ist nicht so seltsam, wie du vielleicht glaubst«, erwiderte ich.
»Also gut.« Er drehte sich um und stieg die Treppe hinauf, in Richtung der unangenehmsten, heißesten und gefährlichsten Etagen des insula. Wir sahen dem flackernden Licht der Laterne nach, die schließlich aus unserem Blickfeld verschwand.
»Zweifellos ergreift
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