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Gorch Fick - Lustige Geschichten aus der Bundeswehr

Gorch Fick - Lustige Geschichten aus der Bundeswehr

Titel: Gorch Fick - Lustige Geschichten aus der Bundeswehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kampfausbilder Ronny
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dann immer auf und stellte sich wieder brav vor die Tür auf den Posten, und ich hatte wieder eine Stunde mehr Schlaf.
In der dritten oder vierten Nacht unserer gemeinsamen Dienstzeit näherte sich – Ringl schlief schon fünf oder zehn Minuten – ein kleiner Geländewagen (Puch). Das gefiel mir natürlich gar nicht, da mit solchen Fahrzeugen entweder Förster (um diese Uhrzeit eher unwahrscheinlich) oder im schlimmeren Fall hohe Tiere unseres lieben Bundesheeres unterwegs sind, und ich beschloss deshalb, Ringl mit dem weiteren Vorgehen unsererseits zu beauftragen. Ich klopfte also an die Türe und schrie nur: »Da kommt wer!!!« Jetzt kam mein lieber Freund natürlich in einen leichten Stress: Da der Temperaturunterschied zwischen Hütte und draußen ungefähr 30 Grad betrug, mussten wir uns natürlich zum Pennen einiges ausziehen. Durch die eisige Kälte war es noch dazu seeehr viel, was da aus- und nachher wieder anzuziehen war. Ringl versuchte nun verzweifelt, sich zu adjustieren. Oder besser gesagt so gut, wie es eben in 15 Sekunden möglich war. Wichtiges Detail nebenbei: Einer aus unserer Gruppe (Hofstätter hieß er) ist kurz vor der Abfahrt an die Grenze krank geworden und blieb in der Kaserne, sollte aber nach Genesung sofort nachkommen. So standen wir jetzt (in der Dunkelheit) vor der Posten-Hütte, ich bestens adjustiert und Ringl wie der letzte Penner aus den Slums. Ausgemacht ist aber ausgemacht, und so kümmerte sich Ringl zunächst alleine um unseren »Besuch«. Mir war eigentlich sehr schnell klar, dass es sich bei den Typen im Puch nur um den Kommandanten des gesamten Grenzeinsatzes (ein verdammt hohes Tier) mit seinem Gefolge handeln konnte. Ringl allerdings dürfte das noch nicht mitbekommen haben, entweder aus Gründen seiner (teilweisen) Nachtblindheit oder weil er noch ziemlich verschlafen war. So steht der zerzauste Ringl also vor den drei hohen Tieren (ein Brigadier, ein Oberstleutnant und ein Leutnant), nimmt seine Taschenlampe, leuchtet dem Brigadier mitten ins Gesicht und sagt: »Hofstätter, bist du’s?« Ich habe keine Ahnung, wie der Typ auf die Idee gekommen ist zu glauben, dass um 3.00 Uhr nachts ein Puch zu unserem Posten kommen würde, um einen Rekruten abzuliefern, der wegen Krankheit erst verspätet zum Grenzeinsatz gekommen ist ... Ich konnte den Gesichtsausdruck der drei nicht wirklich erkennen, aber ich hab ihn mir mindestens hundert Mal vorgestellt. Anstatt eine richtige Meldung zu erstatten, laberte er also irgendwas von diesem Hofstätter. Der Brigadier fing gleich an zu brüllen und herrschte Ringl an, ob er denn total besoffen sei. Als Ringl mitbekam, was eigentlich vor sich ging, versuchte er verzweifelt noch irgendwie eine Meldung rauszubringen, was ihm jedoch auch nach mehreren Anläufen nicht gelang.
So wandte sich der Brigadier schließlich an mich, ich lieferte die Meldung anweisungskonform ab und wurde sogar noch gelobt. Ringl verbrachte die letzten Tage an der Grenze auf einem Feldposten, dessen Aufgabe darin bestand, die ganze Nacht in einer Wiese zu liegen und nach Geräuschen von illegalen Grenzgängern zu lauschen.
    Na ja, was soll man auch über die Ösis sagen?
Körperhygiene
    Es kommt vor, dass gewissen Kameraden die Dusche nicht gefällt. Ein solches Exemplar wohnt bei meinem Kameraden auf Stube, nennen wir ihn »Stinker«.
    Stinker geht morgens oder abends nicht in den Waschraum, sondern zieht seinen Kombi an und geht direkt in die Halle, abends zieht er ihn aus und geht direkt ins Bett
    Doch nach einiger Zeit hat Stinker dem Gefreiten Kamerad und dem StUffz selbst ein bisschen gestunken. Also sagten sie zu ihm: »Willst du heute nicht mal duschen gehen ...?«
Stinker meinte nur: »Nein, die Duschen hier sind ...«
StUffz: »Geh duschen!«
Stinker: »Halt’s Maul!« (zum StUffz)
    Also stellten sie ihm ein Ultimatum: Entweder duscht er innerhalb von zehn Minuten, oder er zieht aus.
Als die zehn Minuten rum waren, lag Stinker bereits im Bett und schlief und stank. Also wurde ein Vier-Mann-Team aufgestellt, von denen einer aber kurzfristig ausfiel, weil er seine ABC-Maske nicht fand, plus zwei Sicherungsposten für die Treppenaufgänge. Dann zogen sich die drei Mann ihre ABC-Masken plus Nässeschutz an und gingen zu Stinker, um diesen aus dem Bett zu holen, ihm einen Streifen auf den Mund zu kleben, damit sie den Mundgeruch nicht abkriegten (war kein Filter auf der ABC-Maske) und schleiften ihn unter die Dusche. Dann wurde der Schlauch rausgeholt

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