Gorgon (Horror Stories 1) (German Edition)
konnte.
Fünf Meter bis zur Haustür.
Während der Kopf des Swops weiter hin und her schaukelte, begann Lara weinend zu kriechen. Bei jedem Zentimeter schrie sie laut auf, doch ihr starker Wille trieb sie voran. Sie gewann an Boden.
Der Swop schien zu warten, als ob er Lara als Zeichen sportlicher Fairness einen Vorsprung lassen wollte, bevor er sich ebenfalls auf den Weg machte. Nur sein leises, jetzt wieder unaufdringliches Schnurren war zu hören, während der verchromte Schlauch und die Röhre sich immer noch hypnotisch von links nach rechts und von rechts nach links bewegten. Die Farbe der Kontrolllampe war wieder in ein schwaches Blassrosa übergegangen.
Nach einer Weile begann der Swop schließlich zu rollen.
Er rollte ganz gemächlich auf Lara zu.
Verbissen versuchte sie, die Tür zu erreichen. Sie hatte noch drei Meter vor sich, als der Swopkopf schon fast auf der Höhe ihrer Füße war.
Dann blieb der Swop auf einmal stehen.
Zwar schnurrte und fauchte er noch, aber er kam keinen Zentimeter mehr voran, und Lara erkannte nach einem Blick nach hinten auch den Grund. Das Stromzuleitungskabel war straff gespannt und glücklicherweise zu kurz, um ihn bis zu Lara heranrollen zu lassen. Ihr fiel ein, dass sie das Kabel nicht aus der Steckdose gezogen hatte. Sie hatte es vorgehabt, doch dann hatte sie die Spinne gesehen und das Kabel vergessen.
Erstmals konnte sie aus den Lauten, die der Swop von sich gab, so etwas wie Wut heraushören. Das Kabel war jetzt fast bis zum Zerreißen gespannt, aber es hielt.
Jetzt war sie schon fast am Ziel angekommen. Um die Tür öffnen zu können, musste sie sich aufrichten, aber auch das konnte sie schaffen. Wahrscheinlich würde sie dabei vor Schmerzen wahnsinnig werden, aber das war immer noch besser, als von einem verrückt gewordenen Staubsauger angefallen und weggesaugt zu werden.
Stellen Sie sich einfach eine Kuh mit drei Mägen vor.
Das Schnurren des Swops war mittlerweile zu einem bösartigen Brüllen angewachsen. In dem Augenblick, als Lara mit einem lang gezogenen Schmerzensschrei den Türgriff zu fassen bekam, riss das Zuleitungskabel aus der Dose und der Swop schnellte wütend vorwärts. Der Kopf glitt geschmeidig auf dem Fußboden entlang (als ob er die Witterung aufnehmen würde) und verbiss sich sofort in Laras Fuß. Verzweifelt hielt sie sich an dem massiven Türgriff fest, doch der Swop ließ nicht locker. Dass der Staubsauger nicht mehr mit dem Stromnetz verbunden war, also überhaupt keinen Strom benötigte, nahm Lara nur noch am Rande zur Kenntnis.
„Lass' mich los, du Miststück!“, schrie sie mit sich überschlagender Stimme, aber der Swop dachte nicht einmal im Swoptraum daran, sie loszulassen. Stattdessen öffnete sich sein Maul immer weiter, und Laras Fuß verschwand bis zum Knöchel in der Öffnung. Der Swop zog Lara mit Macht von der Tür weg, was sie zwang, den Türgriff loszulassen. Ihre verschwitzte Hand glitt ab und kratzte mit einem Misston über die Tür.
„Lass' los!“, schrie Lara, doch sie hätte auch genauso gut versuchen können, in diesem Moment mit Arnold zu sprechen. Der Swop fand indessen bereits größten Gefallen an ihrer Wade. Während der Sensationskauf zum halben Preis ekstatisch an ihrem Bein saugte (dabei machte er swop, swop, swop ), hämmerte Lara in wilder Panik von innen an ihre Haustür, in der Hoffnung, dass jemand kam und nachsehen würde, was hier los war.
„Hilfe! Hilfe! “
Es kam niemand, und es sah auch niemand nach, was hier los war.
Und dann setzte das Brennen ein.
Das Brennen, das Lara jetzt spürte, begann in ihren Zehen und setzte sich über ihren gesamten Fuß bis zu ihrem Knie (bis dahin steckte sie bereits im Swop, war es denn die Möglichkeit?) fort.
Das Brennen wurde von Sekunde zu Sekunde stärker.
Er verdaut mich , ging es Lara bei ihren letzten klaren Gedanken durch den Kopf, er verdaut mein Bein.
Sie schrie sich die Lunge aus dem Leib, und der Swop machte dazu swop, swop, swop .
„Hilfe!“
Swop, swop, swop
Das Brennen wurde unerträglich, der Swop machte sich gierig mit blauviolett glühender Kontrolllampe und geweitetem Maul an Laras Oberschenkel zu schaffen, und Lara wimmerte nur noch leise vor sich hin. Die Worte von Mr. Baldwin, dem grünäugigen Staubsaugervertreter, sprangen wie hämische Tennisbälle in ihrem Kopf umher:
So können auch organische Abfälle aufgenommen und hygienisch gesammelt werden - stellen Sie sich einfach eine Kuh mit drei Mägen vor, die in Ihrer
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