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Gorgon (Horror Stories 1) (German Edition)

Gorgon (Horror Stories 1) (German Edition)

Titel: Gorgon (Horror Stories 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Keiser
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nach vorn.
    „Ich möchte dir einen Gegenstand anvertrauen, der diese zweifellos außergewöhnliche Filmvorführung in grandioser Weise abrunden wird. Sofern du ihn sinnvoll einsetzt.“
    Damit hob der Fremde seinen Handkoffer auf und öffnete ihn. Er entnahm ihm einen Kasten, der an ein Radio sehr alter Bauweise erinnerte. Wenn es sich tatsächlich um ein Radio handelte, so war Tom die Marke nicht bekannt.
    „Du wirst dieses Gerät unmittelbar vor der Filmvorführung an deinen Projektor anschließen und gleichzeitig mit dem Stromkreis verbinden. Die erforderlichen Kabel liegen in diesem kleinen Hohlraum.“
    Er öffnete eine Klappe an der Rückseite des Kastens, und einige Kabel mit unterschiedlichen Farben wurden sichtbar.
    „Die Installation wird einem Mann vom Fach wie dir nicht schwerfallen. Den Koffer lasse ich dir ebenfalls hier, und ich möchte dich bitten, das Gerät nach Gebrauch wieder darin zu verstauen. Ich werde ihn bei Gelegenheit abholen.“
    Tom hatte krampfhaft versucht, sich alles zu behalten, aber die Eindrücke waren zu stark, um noch normal denken zu können. Stattdessen hoffte er, dies alles nur zu träumen und schloss die Augen.
    Schon einen kurzen Moment später öffnete er sie wieder, und das blaue Licht sowie der unheimliche Fremde waren verschwunden.
    Es war also nie geschehen. Tom war erleichtert. Schon wollte er wieder die Augen schließen, da fiel sein Blick auf den kleinen Handkoffer, der im hereinfallenden Mondlicht auf dem Fußboden stand.
    *
    Eis war die große Leidenschaft seines Lebens.
    Schon in jungen Jahren hatte Francesco Salini davon geträumt, eine eigene Eisdiele führen zu können, ganz der Familientradition entsprechend.
    Seinem Vater hatte diese Tradition kein Glück gebracht. In den vierziger Jahren verließ Enrico Salini mit seiner Familie das heimatliche Neapel in Richtung New York, und von da an ging es mit dem Eisgeschäft bergab.
    Francescos Eltern starben arm, und ihm selbst wäre es wohl kaum anders ergangen, hätte er es nicht geschafft, seine Romina - ein Mädchen aus reichem Hause - zu ehelichen. Die Mitgift, ein erfreulicher Nebeneffekt, ermöglichte es Salini , den es mittlerweile in diese Stadt verschlagen hatte, seinen süßen Kindheitstraum zu verwirklichen. Dem warnenden Beispiel seines Vaters zum Trotz.
    So war er also Inhaber eines gut gehenden Geschäfts, hatte eine treue Frau und obendrein eine sehr nette Geliebte.
    Letztere war gleichzeitig verheiratet mit dem Bürgermeister der Stadt, in welcher sich Salinis Eisdiele befand, und trug den Namen O’Brian.
    Salini fuhr an diesem heißen Julitag mit seinem Eiswagen direkt vor den Eingang zum Anwesen der O’Brians. Er tat dies ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen, denn er wusste, dass Big Jack gerade in seinem stickigen Büro im Rathaus saß.
    Salini hatte den Streifenwagen bemerkt, der nicht weit von O’Brians Haus parkte, dachte sich aber nichts weiter dabei. Er tat schließlich nichts Verbotenes. Er hatte nur vor, der Frau des Bürgermeisters eine Portion von ihrem Lieblingseis zu verehren. Anschließend würden sie sich noch gegenseitig auf dem weichen Teppich im Wohnzimmer etwas Vergnügen bereiten (er würde es sich nicht nehmen lassen, etwas Erdbeereis zwischen ihren kolossalen Brüsten zum Schmelzen zu bringen), aber da würden sie ja vorher die Vorhänge zuziehen.
    Nun bemerkte er, dass dies bereits geschehen war.
    Die Fenster gewährten keinerlei Einblick in die komfortablen Räumlichkeiten des Hauses. Umso besser.
    Während er mit der linken Hand eine Riesenportion Eis balancierte, fingerte er mit der Rechten nach dem Hausschlüssel, den Mrs. O’Brian freundlicherweise für ihn hatte anfertigen lassen.
    Er hatte vor, sie zu überraschen.
    *
    Tom schloss die Tür zu dem Haus auf, das er vor vierzehn Jahren mit Joan bezogen hatte. Joan hatte seit der Nachricht vom Tod ihrer Schwägerin keinen Fuß mehr vor diese Tür gesetzt, und Tom würde nun dafür sorgen, dass dies auch nicht mehr passieren würde. Er hätte sie eigentlich morgen gerne bei der Sondervorstellung dabeigehabt, aber die Botschaft des nächtlichen Besuchers war unmissverständlich gewesen.
    Die Wohnung schien leer, und im ersten Augenblick hatte Tom die Befürchtung, Jo, die faule Ratte, hätte Lunte gerochen. Doch dann vernahm er leise Musik aus dem Badezimmer.
    Ohne anzuklopfen trat er ein.
    Joan, die in der Badewanne lag, schrie vor Schreck laut auf, während das Buch, das sie gerade gelesen hatte, im Schaumbad

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