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Gorgon (Horror Stories 1) (German Edition)

Gorgon (Horror Stories 1) (German Edition)

Titel: Gorgon (Horror Stories 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Keiser
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sprach.
    „Was für ein Film ist das?“
    „Hm, nichts Besonderes“, erwiderte Tom. „Etwas Wissenschaftliches.“
    „Wissenschaftlich, hm? Welche Richtung denn, Mr. Fuller ?“
    Toms eigentlich weißes Hemd war dunkel vor Schweiß.
    „Oh, es geht dabei um eine Studie. Äh, ja, eine Studie über Gefängnisse. Ich habe mir gedacht, so etwas interessiert die Leute. Ist mal was anderes.“
    Connor war nähergekommen. Aufmerksam studierte er das Plakat, das Tom noch extra hatte drucken lassen. In blutroten Lettern wurde hier auf MENDOZAS HINRICHTUNG   hingewiesen.
    „ Duane Mendozas Hinrichtung? Darüber gibt's einen Film?“
    Sheriff Connor war sichtlich verblüfft.
    „Sagen Sie, Mr. Fuller , wie kommt man an einen solchen Film?“
    Panik stieg in Tom auf. Hatte dieser Hurensohn nichts anderes zu tun, als hier herumzuschnüffeln?
    „Wissen Sie, Sheriff, mein Schwager hat ihn mir besorgt. Ich weiß nicht, wo er ihn gefunden hat.“
    „Wann hat er Ihnen den Film denn gegeben, Mr. Fuller ?“
    Dicke Schweißtropfen bildeten sich an Toms Haarspitzen und fielen auf den Asphalt, wo sie augenblicklich verdampften.
    „Nun, das ist schon ein paar Tage her, Sheriff.“
    Sheriff Connor hatte inzwischen die Sonnenbrille abgenommen und war nun ganz nahe herangekommen.
    „Ein paar Tage? Mr. Fuller , Sie haben aber gestern zu Protokoll gegeben, Sie hätten Ihren Schwager seit mehreren Wochen nicht mehr gesehen. Waren es nun mehrere Wochen oder nur ein paar Tage?“
    Das Foto, das Tom gerade an die Pinnwand heften wollte, fiel auf den Boden. Er musste diesen Schnüffler loswerden, denn er gehörte zweifellos zu ihnen . Connor war einer von den Verschwörern.
    „Oh, lassen Sie mich nachdenken, äh, ich glaube, ich weiß es nicht mehr genau. Vielleicht ist es doch schon länger her, dass er mir die Filmrolle gegeben hat.“
    Wahrscheinlich stand - nur für Polizisten lesbar - auf Toms Stirn geschrieben ICH LÜGE, denn Connor musterte Tom auf einmal ganz eigenartig.
    „Mr. Fuller , Kinos haben mich schon als kleiner Junge fasziniert. Darf ich mich mal ein wenig umsehen, sozusagen mal hinter den Kulissen schnuppern? Ich habe zum Beispiel noch nie einen Vorführraum von innen gesehen.“
    Tom gefiel es nicht, dass Connor sich im Vorführraum umsehen wollte, denn dort lag immerhin noch der mittlerweile mächtig stinkende William.
    Während Tom sich seine Chancen ausrechnete, Sheriff Connor mit irgendeinem Gegenstand den Schädel einzuschlagen, meldete sich auf einmal Connors Funkgerät. Connor ging ein paar Schritte auf die Straße und sprach gedämpft, dass Tom nichts verstehen konnte. Nach wenigen Sekunden kam er zurück.
    „Tja, Mr. Fuller , ich muss leider los, zum Bürgermeister. Aber ich lasse mich wieder sehen. Bis dann.“
    Tom blickte Connor schweißgebadet nach.
    Er fror.
    *
    „Was heißt das, Sie haben nicht genug Männer? Bin ich denn irgendein Idiot, dass ich mir so etwas anhören muss?“
    O’Brians kraftvolle Stimme hallte von den Wänden seines behaglichen Büros wider.
    „Erinnern Sie sich gefälligst daran, wem sie Ihren Posten zu verdanken haben! Ich lasse Sie jedes Jahr zum Sheriff wählen, und dann danken Sie es mir mit Dienstverweigerung! Ich verlange ...“
    „O’Brian, beruhigen Sie sich. Es gibt doch nicht den kleinsten Hinweis, dass Rosenberg es auf Sie abgesehen haben könnte.“
    Sheriff Connor zwang sich dazu, selbst ruhig zu bleiben, denn der Bürgermeister war außer Rand und Band. Weshalb auch immer.
    „Außerdem habe ich an der Täterschaft Rosenbergs meine Zweifel“, fügte er hinzu.
    „Sie haben was ?“
    O’Brians Kopf hatte jetzt die Farbe eines gekochten Hummers.
    „Glauben Sie wirklich, Connor , Sie werden dafür bezahlt, dass Sie mir eine solche Scheiße erzählen? Natürlich hat er es getan, der alte Bastard! Oder was meinen Sie, warum er sich noch nicht wieder hat blicken lassen?“
    Connor sah aus dem Fenster.
    „Vielleicht weil er auch tot ist.“
    Es war offensichtlich, dass O’Brian diese Möglichkeit bisher zu keiner Zeit erwogen hatte. Es herrschte einen Augenblick Stille im Büro, was Sheriff Connor als nicht gerade unangenehm empfand. Der Bürgermeister starrte abwechselnd Connor und die Oberfläche seines Schreibtischs an, auf der sich kleine Lachen von Schweiß bildeten, der von O’Brians knallrotem Schädel stammte.
    Sheriff Connor schielte mit einem Auge auf das Thermometer. Die Erregung des Bürgermeisters schien die Raumtemperatur um einiges angehoben zu

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