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Gorgon (Horror Stories 1) (German Edition)

Gorgon (Horror Stories 1) (German Edition)

Titel: Gorgon (Horror Stories 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Keiser
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entlocken.
    „Wer zum Henker sind Sie? Was tun Sie hier?“
    Es gelang ihm gerade noch, den idiotischen Hinweis, dass das Kino geschlossen sei, zu unterdrücken.
    Er hörte etwas wie ein Fingerschnippen, und daraufhin war der Vorführraum in ein blaues Licht getaucht, welches den nächtlichen Besucher erkennbar werden ließ. Tom war verblüfft.
    „Sie? Wie sind Sie hereingekommen?“
    „Ich habe für den Eintritt bezahlt, Tom. Du hast mich selbst hereingelassen ... damals. Erinnerst du dich nicht mehr?“
    Der Fremde hatte seinen kleinen Handkoffer neben sich auf den Fußboden gestellt und lehnte sich nun nach vorne, um Tom direkt in die Augen zu sehen. Tom erinnerte sich sehr wohl an den vermeintlichen Durchreisenden, der vor einigen Wochen, die so endlos lange zurückzuliegen schienen, ein Billett für die Raucherloge gekauft hatte.
    Wie zur   Bestätigung blies der Fremde Zigarettenrauch in Form von kleinen Kreisen durch den nun blauen Raum. Dass Tom bei dem Fremden keine Zigarette sehen konnte, trug dabei keinesfalls zu seiner Beruhigung bei.
    „Siehst du, ich bin schon eine ganze Zeit lang hier. Ein Stammgast, sozusagen. Aber nun ist es, wie ich finde, an der Zeit, dass wir ein Gespräch führen sollten. Meinst Du nicht auch?“
    „Was wollen Sie, Mann? Was ...“
    „Die Frage ist nicht, was ich möchte, sondern was du möchtest“, führte der Fremde aus.
    Widerwillig musste Tom erkennen, dass ihm der Mann mit seiner einschmeichelnden Stimme nicht unsympathisch war.
    „Ich bin nur hier, um dir über eine schwierige Zeit hinwegzuhelfen. Verstehst du, was ich meine?“
    Tom verstand.
    „Sie wissen Bescheid ... über sie ?“
    „Natürlich, mein Freund. Ich weiß alles über sie. Ich weiß alles, das kannst du mir glauben.“
    Der Mann lehnte sich wieder zurück in den bequemen Sessel, der ihn wie ein Thron einrahmte. Tom bemerkte, dass die Schuhe des Fremden eine etwas eigenartige Form hatten, aber er hielt es im Augenblick nicht für angebracht, dies anzusprechen. Dieser Fremde konnte sehr wertvolle Informationen über die Verschwörung haben, die gegen Tom Fuller im Gange war. Der Mann im Sessel lächelte auf ihn herab.
    „Selbstverständlich habe ich Informationen, Tom. Wir werden deinen Feinden immer einen Schritt voraus sein. Du musst mir nur vertrauen, und alles wird sich zum Besten für dich wenden.“
    Der Kerl hatte seine Gedanken gelesen.
    Tom war drauf und dran, überzuschnappen. Er stellte bestürzt fest, dass dieser Fremde eben ganz klar das ausgesprochen hatte, was ihm drei Sekunden vorher durch den Kopf gegangen war.
    Der Mann lachte.
    „Bis jetzt hast du alles richtig gemacht, mein Freund. Obwohl ich mir allerdings einen anderen Ruheplatz für deinen Schwager ausgesucht hätte.“
    Der Mann verzog leicht das Gesicht mit einem Augenzwinkern.
    Tom wartete gespannt auf die Informationen, die ihm in Aussicht gestellt worden waren, wollte aber nicht den Fremden zu übermütig danach zu fragen.
    „Wir wollen nun über deine Frau sprechen“, sagte der Fremde. „Ich nehme an, du weißt, auf wessen Seite sie wirklich steht?“
    Tom nickte. „Sie ist eine von ihnen . Deswegen schlafe ich hier im Kino.“
    Wieder erschien eine Rauchfahne aus dem Mann, diesmal durch die Nase.
    „Nun, ich fürchte, mit dieser Maßnahme ist es noch nicht getan. Du musst dir darüber klar werden, dass deine Frau zu deinen Feinden zählt. Zu deinen erbittertsten Feinden.“
    Seine Stimme hob sich um eine Nuance.
    „Weißt du, wie ich mit meinen Feinden verfahre?“
    Tom flüsterte die Gegenfrage: „Was soll ich also tun?“
    Der unverhoffte Gast blickte auf seine makellosen Fingernägel hinab.
    „Tom, du kannst tun, was immer du willst. Ich fordere nichts. Ich gebe dir lediglich Ratschläge, mehr nicht. Ich möchte dir raten, dich von deiner Frau zu trennen, und zwar endgültig. Weißt du, was ich unter endgültig verstehe?“
    Tom wusste es und nickte.
    Der Fremde schien zufrieden.
    „Wir wollen nun die weiteren Schritte planen. Du wirst deine Sondervorstellung, auf die ich mich, wie ich dir versichern darf, sehr freue, wie vorgesehen ablaufen lassen. Ich hatte das außerordentliche Vergnügen, Mr. Mendoza persönlich zu kennen. Er war eine Seele von Mensch. Nun gut. Ich möchte meinen Teil zum Gelingen deiner Unternehmungen beitragen. Ich habe mich ein wenig in diesem Kino umgesehen und bin über die Veränderungen, die du äußerst geschickt vorgenommen hast, im Bilde.“
    Der Mann beugte sich ein wenig

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