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Gotland: Kriminalroman (German Edition)

Gotland: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Gotland: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Östlundh
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Leichtmetall auseinander.
    Sie hatten das ganze Haus nach Hinweisen durchkämmt, wo Arvid Traneus abgeblieben sein könnte, aber sie hatten nicht nach physischen Spuren seines Körpers gesucht. Es war eine ziemliche Überraschung, dass er sein Leben dort unten im Bad ausgehaucht hatte oder dort unten zerstückelt worden war, vielleicht auch beides. Natürlich musste hier nicht unbedingt das Blut von Arvid Traneus geflossen sein, aber in diesem Punkt war Eva sich recht sicher. Sofern da unten kein Tier oder andere Menschen geschlachtet worden waren, war es sein Blut.
    Fredrik hatte den Hörer am Ohr und wollte gerade einen Zeugen anrufen, als Ove mit einem weißen DIN-A-4-Blatt hereinkam. Er versicherte sich, dass er Fredrik nicht in einem Gespräch störte, bevor er sprach.
    »Es sieht so aus, als wäre Arvid Traneus in der eigenen Badewanne ermordet und zerstückelt worden.«
    Ohne Ove aus den Augen zu lassen, legte Fredrik langsam den Hörer auf die Gabel.
    »In diesem Ding aus Natursteinen?«
    »Ja, unten im Keller. Ich habe gerade mit Eva telefoniert. Sie hat überall im Bad Blutspuren und hinter der Deckenverkleidung auch einen Splitter des Schädelknochens gefunden.«
    Fredrik rollte mit dem Stuhl zurück.
    »Deckenverkleidung? Hat sie das ganze Haus auseinandergenommen?«
    »So ungefähr, glaube ich«, erwiderte Ove.
    »Unglaublich.«
    »In der Tat, so etwas habe ich auch noch nie gehört.«
    Er reichte Fredrik das Blatt Papier.
    »Was ist das?«
    »Das«, Ove kratzte sich im Nacken unter dem Hemdkragen, »ist ein Verzeichnis der Leute, denen Rickard Traneus E-Mails geschrieben hat, geordnet nach Häufigkeit der Kontakte. Wir haben das aus seinem Computer.«
    »Ich soll also einfach oben anfangen?« Fredrik heftete den Blick auf die oberste Zeile.
    »Jesper Mann, Ryska Gränd 4«, las er vor.
    »Ja. Sara und Gustav haben auch je eine Liste bekommen.«
    »Dieselbe?«
    Ove zuckte zusammen und hörte auf, sich zu kratzen.
    »Nein, nicht dieselbe.«
    Fredrik meinte, einen nachsichtigen Ausdruck in Oves Gesicht zu erkennen.
    »Aber dieselbe Art von Kontakten. Die Leute, die hier auf der Insel wohnen, solltet ihr persönlich aufsuchen. Ich will so viele Informationen wie möglich aus diesem Verzeichnis ziehen. Auch wenn die nicht wissen, wo er steckt, können sie uns mit Sicherheit ein paar Tipps geben. Keiner von denen steht in unserer Kartei, aber es könnte sich trotzdem lohnen, vor einer Befragung die Mails durchzulesen.«
    Fredrik nickte, überflog eilig noch einmal die Liste und stellte fest, dass auch die zweite Adresse zu Fuß zu erreichen war.
    »Eva hatte übrigens recht«, sagte Ove auf dem Weg zur Tür, »die Rechtsmedizin kann nicht genau bestimmen, ob Arvid Traneus vor oder nach seiner Frau und seinem Cousin gestorben ist.«
    »Die können uns also auch nicht helfen.«
    »Nein.« In der Tür blieb Ove stehen.
    »Gibt es etwas Neues von Ringvall? Er kommt doch durch, oder?«
    »Ja, keine Sorge, aber es wird wohl mehr als zwei Tage dauern, bis er vernehmungsfähig ist. Die Lunge hat ordentlich was abgekriegt.«
    In der Einkaufsstraße waren viele Menschen unterwegs, vielleicht begannen manche bereits mit den Weihnachtseinkäufen. Es war Samstag, jeder hatte eine Kreditkarte, und das Geld ging nie aus. Eine gelockte Grauhaarige schüttelte eine Sammelbüchse mit der orangefarbenen Banderole von amnesty international. Er steckte einen Zehner hinein.
    Als er auf Höhe der Åhléns-Filiale war, klingelte sein Handy. Es war Eva.
    »Hallo, hier ist Fredrik.« Er versuchte, so professionell und unverfänglich zu klingen wie möglich.
    »Ich wollte nur sagen, dass ich endlich Traneus’ Rasenmäher überprüft habe. Wie du wahrscheinlich gehört hast, ist mir vorher ein bisschen was dazwischengekommen.«
    »Hm.«
    »Das Messer ist neu.«
    »Echt?« Er ließ den Bus passieren, der gemächlich vorüberrollte.
    »Das ist noch völlig unbenutzt.«
    »Jetzt wird’s interessant. Meinst du, es könnte die Mordwaffe sein?«
    »Ich habe das Messer abgeschraubt. Es sieht wirklich aus, als käme es direkt aus der Fabrik, aber möglicherweise hinterlassen ein paar durchtrennte Knochen und Sehnen auch keine sichtbaren Spuren. Andererseits ist es ein etwas verrückter Gedanke, der Täter hätte das Messer gründlich geputzt und wieder an den Rasenmäher geschraubt.«
    »Ringvall hätte das ganz bestimmt nicht gemacht«, stimmte Fredrik ihr zu, »aber falls es Arvid Traneus war, wäre es durchaus denkbar.«
    »Mit einem

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