Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gotland: Kriminalroman (German Edition)

Gotland: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Gotland: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Östlundh
Vom Netzwerk:
war lang und mager und hatte dunkle, fast schwarze Haare, die ihm über ein Auge fielen.
    »Und du hast dir das nicht ausgedacht? Du weißt, dass es weitreichende Folgen haben kann, falsche Angaben gegenüber der Polizei zu machen.« Knutssons Gesichtsausdruck war vertrauenerweckend und ein wenig Furcht einflößend zugleich.
    Johannes Klarberg schien gar nicht zu begreifen, was Knutsson meinte.
    »Warum sollte ich das tun?«, keuchte er.
    Er hatte die beiden Schweine inzwischen über die Straße zu dem Teil der Weide geführt, der im Moment nicht genutzt wurde. Knutsson konnte sie von hier aus sehen. Mats Larsson hielt es für unwahrscheinlich, dass der Junge log. Ein falscher Notruf war das eine, aber zwei leibhaftigen Polizisten eine Lügengeschichte aufzutischen war etwas ganz anderes. Der Junge wirkte nicht dumm, was natürlich nicht ausschloss, dass er sich einfach nur irrte.
    Knutsson seufzte und zog das Handy aus der Tasche, um den Wachhabenden anzurufen, und erklärte ihm die Situation. Der Kollege am Telefon wollte in wenigen Minuten zurückrufen.
    Schweigend betrachteten sie die Schweine und warteten. Hellrosa hoben sie sich von der grünen Weide ab und rührten sich nicht. Das Telefon klingelte, und Knutsson nahm das Gespräch an.
    »Wenn ihr der Meinung seid, dass die Geschichte wahr ist, müssen die Tiere getötet werden«, meldete sich der Wachhabende zurück.
    »Beide?«, fragte Knutsson.
    »Ja. Es könnten sich weitere Leichenteile in der Erde befinden oder befunden haben, die eventuell ebenfalls von den Schweinen gefressen wurden.«
    »Aha. Und wie macht man das?« Eine tiefe Furche zeichnete sich zwischen Knutssons Augenbrauen ab.
    »Ich schicke euch einen Tierarzt.«
    »Okay.«
    »Wisst ihr, wem die Tiere gehören? Ihr müsst mit dem Halter sprechen.«
    »Die gehören dem Vater des Jungen. Er hat versucht, ihn zu erreichen, aber der ist offensichtlich wegen eines Termins in die Stadt gefahren. Der Junge hat ihm eine Nachricht hinterlassen.«
    »Dann wissen wir ja wenigstens das. Der Tierarzt kommt bald.«
    »In Ordnung.«
    »Und die Stelle gilt vorläufig als Fundort, ihr müsst also absperren.«
    Knutsson beendete das Gespräch.
    »Die Schweine müssen leider geschlachtet werden«, wendete sich Knutsson an den Jungen.
    Johannes Klarberg nickte nur, als habe er sich das bereits gedacht.
    Leif Knutsson begleitete den Jungen und die beiden Schweine zum Gehege, während Mats Larsson eine Rolle Absperrband aus dem Kofferraum des Streifenwagens holte.
    Er befestigte das eine Ende an einem Telefonmast und sperrte etwa hundert Meter in Richtung Straße ab. Dann ging er am Gehölz entlang, das an ein frisch abgeerntetes Zuckerrübenfeld grenzte. Die Rüben lagen auf einem großen Haufen an einer Ecke des Ackers und warteten auf den Transport zum Festland.
    Lieber ein großes Gebiet absperren, dachte sich Mats Larsson. Falls hier tatsächlich Teile einer menschlichen Leiche verbuddelt waren, würden die Kriminaltechniker auf Tausenden von Quadratmetern jedes Blatt umdrehen. Und sobald die Nachricht die Runde machte, würden sich hier Reporter und Schaulustige gegenseitig auf die Füße treten.
    Fünfundzwanzig Minuten später näherte sich von Norden ein hellroter VW Passat Kombi dem Fundort, der einen Kilometer südlich von der Straße zwischen Hejde und Buttle lag. Hier gab es nur wenige Gehöfte und ein paar Wiesen und Äcker – im Übrigen nur Wald, Stille und keine Zeugen.
    An der Absperrung hielt der Passat, und Mats Larsson signalisierte der Fahrerin, dass sie hier richtig war.
    Eine Frau mittleren Alters mit kurzen dunklen Haaren mit grauen Strähnen und gekleidet in einen grünen Overall stieg aus dem Auto. Sie nahm eine große schwarze Tasche vom Beifahrersitz. Bevor sie auf Mats Larsson zuging, öffnete sie die Kofferraumklappe und klemmte sich eine zusammengefaltete Plane aus hellblauem Plastik unter den Arm.
    »Ann-Charlotte Jansson, ich bin die Tierärztin.« Sie gab ihm die Hand.
    Mats Larsson stellte sich vor.
    »Soll ich Ihnen helfen?« Er deutete auf die Plane.
    »Ja, gerne«, sagte sie lächelnd und ging ein paar Schritte auf ihn zu, damit er sie ihr abnehmen konnte, ohne dass sie die Tasche absetzen musste,
    Mit der knisternden hellblauen Folie in den Händen zeigte Mats Larsson ihr den Weg zum Gehege. Er öffnete den Elektrozaun und ließ Ann-Charlotte Jansson den Vortritt.
    Die Tierärztin ging auf Knutsson zu, der gemeinsam mit dem Jungen wartete.
    »Welches der Schweine hat

Weitere Kostenlose Bücher