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Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Titel: Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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hinaus nimmt, rauf zum Bergpass, ohne auch nur ansatzweise die Geschwindigkeit zu übertreten.
    Ike läuft die dreißig Schritte zu Franklins und spaziert hinein.

    »’n Abend, Rick.«
    »Howdy, Ike. Du hast gerade einen deiner Kollegen verpasst. «
    »Hab schon gesehen. Was wollten diese FBI-Typen? Falls ich fragen darf.«
    »Woher wusstest du, dass die vom FBI sind?«
    »Also ehrlich, die hätten auch gleich ein Neonschild auf dem Auto haben können.«
    »Na ja, sie haben sich nach den Hippies drüben auf dem alten Hausman-Gelände erkundigt, wo dieser Typ wohnt, der im Fernsehen war. Haben nach seinem Konto gefragt. Keine Ahnung, woher sie überhaupt wussten, dass die Leute bei mir anschreiben.«
    »Ich schätze, es liegt wohl daran, dass sie vom FBI sind, Rick. Und was wollten die sonst noch wissen?«
    »Oh, ob sie irgendwas Ungewöhnliches gekauft haben. Ammoniak. Nägel. Bestimmte Reinigungsmittel. So ’n Zeug ...«
    »Ach ja?«
    »Jep. Ehrlich gesagt, hätte ich gedacht, dass sie zuerst zu dir gehen, wenn sie hier im Ort zu tun haben. Schon aus Respekt unter Kollegen und so.«
    »Ach, wahrscheinlich haben sie viel um die Ohren. Ich sag dir was: Gib mir einen von diesen Erdnussriegeln, die da bei der Kasse liegen, und dann bin ich auch schon wieder weg.« Der Sheriff wühlt in seinem Kleingeld herum, mustert die Kupfer-und Silbermünzen im trüben Licht des staubigen alten Ladens.
    »Lass stecken, Ike. Ich wünsch dir noch nen schönen Abend. Und grüß Marge von mir.«
    »Besten Dank.«
    »Meinst du, die Hippies führen was im Schilde? Ein paar von den Jungs waren da oben jagen. Die haben mir erzählt, sie hätten gesehen, wie welche von denen nackt im See baden.« Rick gibt ein kratziges Lachen von sich, wie ein altes Auto, das nicht anspringen will.

    »Der See liegt auf ihrem Grundstück. Das kann ihnen niemand verbieten. Schönen Abend, Rick.«
    Mit einem Stück Erdnussriegel im Mund kehrt der besorgte Sheriff zum Supermarkt zurück und blickt die Straße hinab in östlicher Richtung, wo sich die Berge erheben. Sonne und Mond stehen gleichzeitig am Himmel. Der Sheriff denkt an dieses Auto, an Ammoniak und Nägel — und an den Werkstattwagen der Telefongesellschaft, den Chip vorgestern den ganzen Tag am Straßenrand gesehen hat, draußen bei den Leitungen an der 112, der Straße, die parallel zur südlichen Grenze der alten Hausman-Farm verläuft.

11
    B EHÖRDENÜBERGREIFENDES MEETING BEIM BATF: silberne Kaffeekannen und Teller mit Keksen, Krüge mit Eiswasser und Akten auf dem Tisch. Auf der großen weißen Tafel, die fast die ganze Wand einnimmt, ein detailliertes Luftbild dessen, was inzwischen offiziell das Bruntsville-Areal heißt. Daneben, etwas kleiner, eine körnige Nahaufnahme eines Teils des Anwesens, der wie ein eingefriedeter, felsiger Hang aussieht, mit den verschwommenen Umrissen zweier Männer dort am Rand.
    Acht Leute haben sich um den Tisch versammelt, sechs Männer und zwei Frauen. Gerry Cauldwell, Don Gerber und Agent Bryan Brent von der Special Weapons and Tactics Division vertreten das BATF. Melanie Bruckheimer und ihr Chef, Section Chief Stanley Tawse, repräsentieren das FBI. Connor Rifkind und Shirley Blass sind im Auftrag der Drogenbehörde DEA aus San Antonio angereist. Und drüben in der Ecke sitzt Captain Craig Kinman, ein Texas Ranger, der an seinem Plunderteilchen kaut und sich zwischen den ganzen Sesselfurzern von der Regierung fehl am Platze fühlt.
    Dank der neuesten Informationen und der positiven Resonanz, die Dons Vorgesetzter, BATF Bureau Chief Sam Rodman, in Washington hinsichtlich der bevorstehenden Razzia erhalten hat, kommt langsam Bewegung in die Sache. »Dieser Mann«, hatte Barbara Muller, die Generalstaatsanwältin,
zu Rodman gesagt, »erscheint mir doch in jedem Fall zutiefst unamerikanisch.«
    »Shirley, Connor«, sagt Don, der hier mehr oder weniger das Sagen hat, denn vorläufig schmiss das BATF diese Party, »könnte uns einer von Ihnen vielleicht erklären, was die Drogenbehörde in dem kleineren Bild da oben zu sehen glaubt?«
    »Gern«, sagt Rifkind, tritt an die Tafel und nimmt den Pointer. »Das hier wurde letzte Woche bei einem Überflug aufgenommen. Es handelt sich um einen abgeschlossenen Bereich an der Südgrenze des Geländes. Wir halten es definitiv für eine Marihuanaplantage. Bestimmt achtzig Quadratmeter. Ausgewachsene Pflanzen. Davon könnte man eine ganz ordentliche Ernte einfahren, irgendwas um die fünfzig, sechzig Kilo

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