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Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Titel: Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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Mann. »Eure Leute sind aber ganz schön hungrig heute. Ich musste meinen Arsch gleich zweimal hierherbewegen.«
    »Ja, tut mir leid, Mann.« Jesus drückt ihm zwei der verbliebenen vier Dollar in die Hand, bevor er das schwere Tablett anhebt. »Bitte sehr. Den Rest erledige ich ...«

    »Möchte jemand das letzte mit Flusskrebssalat?«, fragt Kris eine halbe Stunde später die auf dem Rasen ausgestreckten
Gestalten und erhält bloß vereinzelt ein schwaches Stöhnen aus vollgestopften Mäulern zur Antwort.
    »Und du bist dir sicher, dass wir niemandem damit geschadet haben?«, fragt Morgan.
    »Absolut sicher«, sagt Jesus und pult sich ein Stück Salat aus den Zähnen. »Glaube ich zumindest. Ich meine, wir haben einen Hypothekenmakler um ein paar belegte Brote erleichtert. Das sind Leute, die seit Menschengedenken die arbeitende Bevölkerung ausnehmen, Morgs.«
    Sie packen ihren Kram zusammen, legen einige der Sandwiches für später zurück und verteilen den Rest an die Penner, denen sie beim Verlassen des Parks begegnen.
    »Also gut, Leute«, sagt Jesus und schwingt sich die Gitarre auf den Rücken, als sie durch die Tore auf den heißen Bürgersteig hinaustreten. »Wir treffen uns um sechs wieder hier.«

7
    E S IST SECHS UHR, UND JESUS BIEGT PFEIFEND UM DIE Ecke, wo er Kris mit Miles und Danny auf einem Mäuerchen sitzend vorfindet. Die Kids sehen erschöpft aus, Dannys Wange ruht auf Kris’ ansehnlicher Wampe. »Na Leute, wie ist es bei euch gelaufen?«, fragt Jesus.
    Kris kratzt sich die nackten Füße. »Becky hat mich gebeten, auf die Jungs aufzupassen. Sie sagte, sie hätte eine Idee, würde aber lieber allein losziehen. Wir haben diesen Reifenladen gefunden, der nach Leuten suchte, die Flugblätter verteilen. Fünf Dollar die Stunde für mich und zwei fünfzig für die Kids, hat der Typ gesagt. Ich hab ihn gefragt, ob ihm der Begriff Mindestlohn was sagt. Daraufhin hat dieser Arsch bloß gelacht und meinte: >Es zwingt dich ja keiner, Dicker.< Kannst du dir das vorstellen? Mann, und dann sagen die Leute, heutzutage gäbe es keine Sklavenarbeit mehr. Wir haben drei Stunden geknechtet, die ganze Stadt abgegrast - jetzt sind wir fix und fertig.« Entkräftet beugt sich Kris vor und greift in seine hintere Hosentasche. »Hier«, er übergibt Jesus fünfundzwanzig Dollar und ein paar Münzen, »ich habe uns ein paar Limos und Schokoriegel gekauft. Tut mir leid.«
    »Wow, tolle Leistung, Leute!«, sagt Jesus und geht in die Hocke. Die Kids lächeln. »Wirklich klasse gemacht.«
    »Fünfundzwanzig Dollar«, sagt Kris. »Hast du ’ne Ahnung, wie viel Benzin diese Klapperkiste schluckt? Vielleicht sollten
wir’s einfach gut sein lassen, JC. Den Bus verkaufen und versuchen, Geld für die Tickets zusammenzukratzen, damit du ...«
    Aber Jesus hört gar nicht zu. Er steht auf und klatscht in die Hände, als Bob sich mit einem müden Schlurfen nähert. »Hey, die Bob-Maschine! Läuft wie geölt! Wie war dein Tag, Großer?«
    »Freck«, sagt Bob und lässt sich neben Kris auf die Mauer fallen. »Frecken.« Er greift in die speckige, ausgefranste Tasche seines Army-Parkas, zieht ein Pappschild mit der Aufschrift VIETNAM-VETERAN, HUNGRIG UND OBDACHLOS, BITTE HELFT! heraus und stapelt anschließend ein paar Scheine und Münzen darauf. Jesus zählt das Häuflein durch. »Zwölf, dreizehn, fast vierzehn Dollar. Gut gemacht, Bob! Du warst besser als ich!«
    Kris und Bob sehen ihn an. »Leider ja«, sagt Jesus. »Ich meine, ich hab von Dylan bis zu beschissenen Musicalsongs alles probiert und ganze elf Dollar eingenommen. Ich schätze, die Leute hier machen sich nicht sonderlich viel aus Musik.«
    Morgan ist es besser ergangen. Als Spülhilfe in einem Burgerladen hat er zweiundfünfzig Dollar verdient. »Das sind, ähm, knapp über hundert Dollar, plus das, was von Becky noch kommt«, resümiert Jesus. »Das dürfte uns L. A. ein ganzes Stück näher bringen, nicht wahr, Kris?«
    »Oh ja, und zwar so weit, wie einen so eine Schrottkiste bringt, die unendlich viel Sprit frisst«, nölt Morgan.
    »Das ist nicht fair, Morgan«, sagt Kris. »Als ich den Bus gekauft habe, war Benzingeld noch kein Thema. Ich dachte, wir würden ...«
    »Kommt schon, Jungs, lasst es gut sein«, beschwichtigt Jesus. »Wir sitzen im selben Boot und tun alle unser Bestes, richtig?«
    »Mami!«, schreit Miles, springt auf und rennt Becky entgegen, die soeben die Straße entlangkommt. Sie ist spät dran,
inzwischen ist es beinahe sieben. Becky nimmt den

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