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Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming

Titel: Gott bewahre - Niven, J: Gott bewahre - The Second Coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Niven
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Anwalt?«
    »Klar doch, wir haben uns bei dieser ICM-Sache getroffen.«
    »Hallo.« Trellick bietet ihm einen schlaffen Händedruck an. Es ist offensichtlich, dass er Adam nicht im Geringsten zuordnen kann.
    »Tut mir leid, euch zu unterbrechen, Leute. Aber meine Nichte Chloe hier ...«, er deutet auf das Teenagermädchen, das verlegen und gelangweilt zugleich dreinschaut, »... hat sich gefragt, Steven, ob du ihr wohl ein paar Tickets für die erste Liveshow besorgen könntest.«
    »Oh ja, sicher doch«, lächelt Stelfox sie an. »Ich sag Naomi, sie soll euch welche rüberschicken.«
    »Danke«, sagt Chloe, ebenfalls lächelnd, wobei sie Dentistenhandwerk im Wert von Zehntausenden von Dollars präsentiert.

    »Großartig«, sagt Adam Irgendwas. »Dann sehen wir uns am Freitag.«
    » Sicher. «
    Als das Pärchen sich verzieht, blicken Stelfox und Trellick ihnen nach.
    »Was ist denn am Freitag?«, fragt Trellick.
    »Was weiß ich.«
    Trellick gähnt, den Blick immer noch auf Chloes Teenie-Hintern geheftet, als diese über den Innenhof wackelt. »Die würde ich ficken«, sagt er. »Und ich hätte nicht einmal ein schlechtes Gewissen dabei.«
    »Yep«, sagt Stelfox und verlangt nach der Rechnung.

9
    Z U BEIDEN SEITEN DER LANDSTRASSE BREITEN SICH leuchtend grüne Maisfelder aus, meilenweit sind keine Straßenschilder zu sehen, und aus den Lautsprechern dröhnt Jesus’ GREATEST NEW YORK BANDS EVER!-Compilation-CD, während der Bus - einen regelrechten Sandsturm hinter sich her ziehend - die staubige Piste entlangbrettert. The Voidoids spielen »Love Comes In Spurts«. Morgan und Becky diskutieren gerade über die Karte gebeugt ihre weitere Route, während Jesus ganz vorn sitzt und Kris Gesellschaft leistet, als sie ein paar Hundert Meter voraus, inmitten der Einöde, jemanden am Straßenrand stehen sehen. Mit einer Hand sein Gesicht vor der Sonne schützend, hält er ihnen die andere mit erhobenem Daumen entgegen. Es ist ihre erste Begegnung mit einem Tramper, seit sie NYC verlassen haben. »Kommt nicht in die Tüte«, sagt Morgan, der ahnt, was als Nächstes passieren wird.
    »Fahr rechts ran, Kris«, ruft Jesus.
    »Ach, komm schon«, protestiert Morgan. »Irgend so ein Typ, ganz allein hier draußen? Er hat vermutlich grade einen Haufen Leute gekillt.«
    »Sei nicht albern. Halt an.«
    Kris tritt auf die Bremse. Es ertönt ein durchdringendes Quietschen, als der Bus tuckernd zum Stehen kommt und den Tramper in einer gigantischen Staubwolke verschwinden
lässt. Jesus hüpft die drei Stufen hinunter und haut mit der flachen Hand auf den Türöffner, so dass sich die Falttür ruckelnd öffnet.
    »Guten Abend«, ruft JC fröhlich, während die anderen sich um ihn drängeln.
    »’n Abend, Sir«, grüßt der Junge mit einem nervösen Räuspern. Und er ist wirklich noch ein Junge: Vielleicht gerade mal zwanzig Jahre alt, trägt er ein altes, kariertes Hemd und zerfledderte Arbeitshosen. Dünnes, sandbraunes Haar fällt ihm über die Stirn ins sommersprossige Gesicht. Über seiner Schulter hängt ein ausgebleichter blauer Baumwollrucksack. »Was würde es von hier bis nach Nashville kosten? «
    »Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, Kleiner«, sagt Jesus, »aber das hier ist kein Linienbus oder so was.« Wie zur Erklärung deutet er mit der Hand zu den anderen rüber: zum dicken Kris mit seinem nackten Oberkörper und der verspiegelten Sonnenbrille, zu Morgan, der seine Sonnenbrille in die Stirn geschoben hat, um den Neuankömmling besser begutachten zu können, einen fetten Joint im Mundwinkel, von dem süße Rauchschwaden aufsteigen, und zu Becky, die - nackt bis auf die Unterwäsche - lauthals die New York Dolls mitgrölt, deren »Trash« aus den Lautsprechern dröhnt.
    »Sir?«, sagt der Junge verständnislos.
    »Jungchen, wo zur Hölle sind wir hier?«, fragt Morgan.
    In einem hilflosen Versuch, seinen starren Blick von Beckys nackten Beinen zu lösen, lugt der Junge einen kurzen Augenblick zu Morgan hinüber. »Sie sind in Hogg County, Sir. North Kentucky.«
    »Hab ich’s doch gewusst!«, sagt Morgan. »Wir sind seit Indianapolis nach Süden gefahren, du fetter Arsch! «
    »Fick dich doch, gib mir ... gib mir mal das Scheißding.« Kris ringt Morgan die zerknitterte Straßenkarte aus den Händen und studiert sie stirnrunzelnd.

    »Leute, Leute! «, beschwichtigt Jesus. Alle verstummen, und er wendet sich wieder dem Jungen zu. »Du willst nach Nashville? Spielst du Gitarre?«
    Der Junge sieht Jesus etwas

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