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Gott geweiht

Gott geweiht

Titel: Gott geweiht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.E. Lawrence
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die Bürger dieser Stadt von großer Bedeutung ist. Es kann jeden Moment wieder eine Frau sterben, da dürfen wir keine Minute verschwenden.«
    Hammer seufzte. »Schon gut, Captain Morton. Das verstehe ich. Aber wie Sie eben sagten, ich muss meine Arbeit machen, ganz genau wie Sie. Von Ihnen hätten wir übrigens auch gern eine Aussage.«
    »Okay«, erwiderte Chuck kalt, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. »Ich faxe sie Ihnen morgen rüber. Geben Sie mir die Nummer.«
    Hammer kritzelte etwas in sein Notizbuch, riss die Seite heraus und reichte sie Chuck, der sie sich in die Tasche stopfte.
    »Wenn Sie uns dann jetzt entschuldigen würden, wir haben zu arbeiten.«
    »Meine Herren, ich erwarte Ihre Aussagen morgen früh Punkt acht«, sagte Hammer. »Die von Ihnen bitte ebenfalls, Dr. Campbell.« Und damit verschwand er.
    Es folgte ein betretenes Schweigen; dann murmelte Butts: »Punkt acht am Arsch, für wen hält sich der Kerl eigentlich?«
    »Was soll’s«, sagte Lee. »Wir sollten ihm unsere Aussagen wirklich besser so schnell wie möglich schicken.«
    »Das denke ich auch«, sagte Chuck. »Aber jetzt vergessen wir die Geschichte erst mal und beschäftigen uns mit dem Fall, okay?«
    »Der katholische Aspekt ist interessant«, erklärte Florette. »Sind Sie sich sicher, dass wir es hier mit einem religiösen Fanatiker zu tun haben und er das nicht nur vortäuscht?«
    »Ich weiß nicht, ob der Mörder versucht, sich als unzurechnungsfähig zu inszenieren, aber der religiöse Eifer ist echt«, bestätigte Lee.
    »Wirklich? Wieso?«, fragte Florette.
    »Die Leichen in der Kirche zu hinterlassen ist riskant und schwierig – dabei hätte man ihn leicht erwischen können. Er ist zu intelligent, um das nicht auch zu wissen. Und die eingeritzten Botschaften machen es noch gefährlicher. Das ist ein wichtiger Bestandteil seiner Signatur, damit ihn die Morde emotional befriedigen.«
    »Ach ja? Na, dann wissen wir also jetzt, was ihn antreibt, aber inwiefern hilft uns das weiter, bitte schön?«, erkundigte sich Butts.
    »Wenn Sie weniger Zeit damit verbringen würden, den Profiler zu kritisieren, statt mit ihm zusammenzuarbeiten, Detective , wären Sie vielleicht schon ein gutes Stück näher an dem Kerl dran.« Nelsons Worte trieften von Sarkasmus.
    Butts runzelte die Stirn und verschränkte die Arme. »Aber sicher, und im Himmel ist Jahrmarkt, was?«
    »Das reicht!«, unterbrach Morton. »Wir sind alle frustriert, aber wir dürfen jetzt nicht auch noch anfangen, aufeinander loszugehen. Hören Sie also auf damit.« Er schaute Butts in die Augen, bis der stämmige Detective seufzte und den Blick abwandte. Dann sah Morton zu Nelson, der ihn anlächelte.
    »Da bin ich vollkommen Ihrer Meinung, Captain Morton«, antwortete er.
    »Na ja«, bemerkte Butts. »Früher oder später wird der Kerl schon einen Fehler machen.«
    Nelson betrachtete den Detective, als würde er gerade überlegen, zu welcher Spezies dieser wohl zählte.
    »Fragt sich nur, was wir den Eltern des nächsten Opfers sagen sollen«, erwiderte er dann. »Dass wir uns entschlossen haben, lieber zu warten, bis der Täter einen Fehler macht?«
    Butts lief knallrot an und ballte die Fäuste. »Ich will diesen Typen genauso dringend schnappen wie Sie! Und jeder, der was anderes behauptet, ist –«
    »Schluss!«, rief Chuck. »Würden Sie beide jetzt endlich damit aufhören? Wir müssen arbeiten!« Er zeigte auf die Karte von New York mit seinen fünf Bezirken, die an der Wand hing. »Die roten Heftzwecken stecken da, wo er bereits zugeschlagen hat.«
    »Bronx, Queens, Brooklyn«, zählte Florette auf. »Bisher klappert er einen Bezirk nach dem anderen ab.«
    »Könnte das Zufall sein?«, wollte Chuck wissen.
    »Nein«, antwortete Lee. »Der Mann ist zwanghaft und geht planvoll vor … extrem planvoll. Nein«, wiederholte er und musterte die Heftzwecken. »Ich glaube, das ist Absicht. Er steckt sein Gebiet ab.«
    »Da gebe ich dir recht«, sagte Nelson. »Bleibt nur die Frage, wo er als Nächstes zuschlägt. In Manhattan oder drüben in Staten Island. Vielleicht erst zum Schluss in Manhattan, sozusagen als Krönung?«
    »Das kann man leider unmöglich vorhersagen«, gestand Lee.
    »Warum geben wir keine offizielle Erklärung raus, in der wir Mädchen aus diesen beiden Bezirken davor warnen, allein draußen herumzulaufen?«, schlug Butts vor.
    Nelson kaute auf seiner Lippe. »Das haben wir beim Son of Sam damals auch probiert, und es hat nichts gebracht. Die Leute

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