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Gott im Unglück

Gott im Unglück

Titel: Gott im Unglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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sich. Es war Quick, jetzt wieder in seiner Regenbogenschlangengestalt. Er schrumpfte zuckend und stöhnend, während die Flammen erloschen. Phil kniete sich neben den verkohlten, schrumpeligen Gott. Er wagte es nicht, Quick anzufassen, der aussah, als könnte er jeden Augenblick zu Asche zerfallen.
    Quick hob den Kopf und lächelte unter Schmerzen. »Ich werd schon wieder.«
    »O ja, er wird schon wieder«, sagte Gorgoz hinter Phil.
    Der Gott schlenderte auf ihn zu. Gorgoz schleppte Syph, blutverschmiert und ramponiert, an den Haaren hinter sich her. Die Göttin war übel zugerichtet. Prellungen und Schnittwunden bedeckten jeden Zentimeter ihrer blassen Haut. Gorgoz selbst war auch nicht unverletzt geblieben. Aus Fleischwunden quoll stinkende Galle, dazu fehlte sein halbes Gesicht. Dennoch war er im Moment der einzige Gott, der noch aufrecht stand.
    »Traurig, wirklich. Gibt es keine echten Mächte mehr?« Wie ein Stück Abfall schleuderte er Syph weg.
    Quick stand auf. Einer seiner Flügel brach ab, und er verzog das Gesicht. Er schlängelte sich zwischen Gorgoz und Phil.
    »Müssen wir damit wirklich weitermachen?«, fragte Gorgoz. »Sieh dich doch an. Du kannst es nicht mit mir aufnehmen. Vielleicht früher mal, in deinen Glanzzeiten.« Er lachte. »Nein, seien wir ehrlich. Nicht einmal damals.
    Verstehst du es nicht? Quick, du bist ein Schatten dessen, wofür du einst gestanden hast. Vergessen und Chaos sind die einzigen Konstanten. Die Sterblichen mögen es abstreiten, aber du selbst solltest es besser wissen. Wir sollten es alle besser wissen. Und wenn ich jeden einzelnen Mann, jede Frau und jedes Kind auf Erden vernichten müsste, um uns von ihrer Schwäche zu befreien, dann soll es eben so sein.« Er warf Phil einen anzüglichen Blick zu. »Und mit dem da kann ich genauso gut anfangen wie mit jedem anderen.«
    Hupend brach Teris Coupé durch das Tor. Das unzerstörbare Auto schoss auf Gorgoz zu und kollidierte mit ihm. Unter normalen Umständen wäre es harmlos von dem Gott abgeprallt, doch er war von seinem Kampf noch immer geschwächt. Die Macht eines von Hephaistos angetriebenen Motors riss ihn mit. Das Coupé krachte in Worthingtons Jaguar und klemmte den Gott zwischen den beiden Wagen ein.
    Gorgoz mühte sich ab, sich zu befreien. Die Räder drehten auf dem Rasen durch und drückten dagegen.
    Teri sprang aus dem Auto. Der Navigationszauber des Wagens ließ die Räder weiterdrehen.
    »Ich dachte, ich hätte dir gesagt, du solltest zu Hause bleiben«, sagte Quick.
    »Du bist nicht mein Gott.«
    Phil und Teri umarmten sich. Er zuckte zusammen, als sie ein bisschen zu fest zudrückte.
    »Du bist so ein Idiot!«, sagte sie.
    »Ich hab dich auch vermisst.«
    Syph hatte sich so weit erholt, dass sie wieder stehen konnte. Sie musterte die beiden umschlungenen Sterblichen aus der Distanz, sowohl körperlich als auch metaphorisch. Es war lange her, seit sie so etwas gesehen hatte. Es war keineswegs so, dass sterbliche Zuneigung schwer zu finden war, aber ihr eigener Einfluss machte es für sie zu einer Seltenheit.
    Quick streifte seine aschene Haut ab und enthüllte frische Schuppen. »Siehst du? Nicht alle Romantik ist zum Scheitern verurteilt.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ach, gib ihnen ein paar Jahre.«
    Gorgoz schnippte das Coupé in die Luft. Das Auto prallte ein paarmal auf und landete schließlich auf der Seite.
    Brüllend hievte er den Jaguar mit Worthington darin hoch und schleuderte ihn. Quick und Syph wichen dem Auto aus.
    »Oh, Mist!«, sagte Worthington, bevor er in seine baufällige Villa krachte. Das ganze Gebäude brach zusammen und begrub ihn und seine Ambitionen in einem einzigen, unzeremoniösen Augenblick darunter.
    »Ups«, sagte Gorgoz. Er hatte nicht vorgehabt, Worthington umzubringen. Er war zwar auch kein Gott, der den Verlust eines unbedeutenden sterblichen Lebens bedauerte, aber er zog es doch vor, seine Jünger absichtlich zu töten. Andernfalls erschien es ihm einfach weniger erfreulich. Wie einen besonders leckeren Kartoffelchip zu essen und es erst hinterher zu merken.
    Quick und Syph wappneten sich gegen Gorgoz’ Angriff. Wie Marionetten wischte er sie beiseite. Phil und Teri duckten sich vor dem wütenden Gott.
    Eine Lichtkugel schoss vom Himmel herab, umschloss die Sterblichen und hob sie aus dem Weg. Lucky und seine Lichtkugel segelten über den rasenden Gorgoz hinweg.
    »Du bist zurückgekommen«, sagte Teri.
    »Hast du je daran gezweifelt?«, fragte Lucky und fügte

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