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Gott im Unglück

Gott im Unglück

Titel: Gott im Unglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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hastig hinzu: »Antworte nicht!«
    Gorgoz dehnte sich aus. Er feuerte ein paar Schattenwellen nach der Kugel, die Lucky abwehrte.
    »Tritt mir wie ein wahrer Gott entgegen, du Feigling!«, rief Gorgoz.
    Lucky landete vor der riesigen Gottheit. Er stellte sich zwischen Phil und Teri und den zornigen Gott.
    »Okay«, sagte Lucky. »Diese Sache geht hier zu Ende.«
    »Du bist mutiger, als ich gedacht hätte. Und jetzt seht zu, törichte Sterbliche, wie ich euren jämmerlichen Gott in Stücke reiße und seine Knochen zum Bleichen in unendlicher Pein bis ans Ende aller Zeiten in alle Winde zerstreue. Dachtest wohl, du könntest mir meine Freundin ausspannen?«
    »Ich wusste es!«, sagte Syph. »Du hast diese Vendetta doch meinetwegen angefangen!«
    »Deinetwegen? Nein, es ging nie um dich. Es ging um mich. Niemand nimmt sich, was rechtmäßig mir gehört. Niemand!« Gorgoz knurrte. »Und jetzt wirst du endlich bezahlen.«
    »Das glaube ich kaum«, sagte Lucky.
    »Deine Arroganz wird nur von deiner …«
    Lucky richtete den Finger auf Gorgoz und zwinkerte.
    »Päng.«
    Gorgoz explodierte in einem kleinen Atompilz. Luckys Macht bewahrte Teri und Phil davor, ebenfalls aufgelöst zu werden, doch der Rest der Umgebung wurde von einem atomaren Feuer verschluckt. Die Explosion erschütterte die Erde und flammte den Boden kahl. Es dauerte eine halbe Minute, bis das Geräusch der Explosion abebbte und eine volle Minute, bis Teri und Phil wieder klar genug sehen konnten, um Gorgoz zu erkennen, der angesengt, sonst aber unversehrt vor ihnen stand.
    Gorgoz kicherte.
    »Netter Versuch.«
    Lucky zuckte mit den Schultern. »Es war ihn wert.«
    »Sonst noch was?«, fragte Gorgoz. »Irgendetwas?«
    »Nein, das soll von meiner Seite alles gewesen sein. Fast alles, was ich an aufgesparter Macht in mir hatte.« Er wandte sich zu Phil und Teri um und senkte die Sonnenbrille. »Keine Sorge, Leute. Ich hab noch genug übrig, um euch vor allem zu beschützen, was da kommen wird.«
    »Das ist dein größter Irrtum«, sagte Gorgoz.
    »Ich sag es dir nur ungern, Kumpel, aber es wird nicht so laufen, wie du es erwartest. Ich weiß, du hattest dich darauf gefreut, mir vor diesen zwei reizenden Sterblichen die Scheiße aus dem Leib zu prügeln. Aber hast du dich mal einen Moment gefragt, was das eigentlich nützen würde? Außer dir einen kranken Kick zu verschaffen?«
    »Reicht das nicht?«
    Lucky seufzte.
    »Du bist wirklich ein Arschloch.«
    Gorgoz zuckte mit den Schultern. »Das liegt in meiner Natur.«
    Die Himmel grollten. Der erschrockene Gorgoz wandte den Blick nach oben, als ein Blitz neben Lucky einschlug. Zeus, hoch aufragender König des Olymps in seiner ganzen goldenen, freizeitbehosten, gebräunten und silberbärtigen Pracht, materialisierte sich.
    Mut ließ sich in Gestalt eines weißen Geiers auf Luckys anderer Seite nieder. Der Vogel verwandelte sich in die umwerfend schöne Göttin, die jetzt in einem roten Kleid und mit einem Stab samt goldenem ägyptischen Kreuz an der Spitze vor ihnen stand.
    Ihr folgte Marduk, eine sechs Meter große Gottheit, die einfach vom Himmel fiel, ohne großes Aufhebens, abgesehen von dem gewaltigen, erderschütternden Aufprall bei der Landung.
    »Siehst du?«, sagte Lucky. »Im Gegensatz zu allen anderen Beteiligten dieses kleinen Fiaskos hatte ich den Verstand, ein bisschen Verstärkung zu rufen. Du hast dich übernommen. Selbst die großen Nummern der Himmel können es nicht mehr ignorieren.«
    »Mehr hast du nicht?« Gorgoz lachte und knisterte vor kosmischer Dunkelheit. »Es wären mehr nötig als diese drei, um mich aufzuhalten.«
    »Das wissen wir«, sagte Lucky lächelnd.
    Der Himmel spuckte noch mehr Gottheiten aus. Tschernobog, der gehörnte Gott der Dunkelheit, und Yongwang, der Drachenkönig des Meeres (in seiner selten verwendeten Drachengestalt) schwebten zur Erde herab. Lacambui in all seiner göttlichen Plumpheit, mit einem Karton Hähnchenteilen in der einen Hand und einem Flammenschwert in der anderen, stieg neben Nanuk herab, der auf einem elefantengroßen Eisbären ritt. Jurupari, Pele, Izanami, Bobbi-Bobbi und Kunapipi waren dicht hinter ihnen.
    »Soll ich jetzt beeindruckt sein? Oder Angst haben?«, brüllte Gorgoz die Götter an. »Ich werde euch alle zerquetschen und in die ewige …«
    Lucky räusperte sich.
    »Wir sind noch nicht fertig.«
    Die Himmel öffneten sich erneut, und ein Schwall niederer Gottheiten ergoss sich aus ihnen. Vesta, Fabulinus und Ogma waren die

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