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Gotterbarme (German Edition)

Gotterbarme (German Edition)

Titel: Gotterbarme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Lagot
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drehte sich in alle Richtungen, als wolle er sich überzeugen, dass etwas da sein muss. Starr auf Maja und Hamp gerichtet blieb er stehen und starrte in die Dunkelheit. Majas Körper gehorchte nicht mehr, steif vor Angst stand sie da, ihr Atem kroch viel zu laut aus ihren Lungen. Die runter gewürgte Kotze bahnte sich abermals den Weg nach oben. Sie biss die Lippen fest zusammen. Ihr verdorrter Mund brannte von der Säure, die sich auf ihre Zunge niederließ. Bemüht keinen Ton von sich zu geben harrte sie aus, hielt ihren Rüden fest am Pelz.
    Hamps Beine zuckten nervös, seine Anspannung übertrug sich auf Maja.
     
    Der Geruch von süßlichem Menschenschweiß breitete sich aus, der Sanjo wusste, dass sie dort standen, und überlegte, wie er sie überlisten konnte. Unsicher, wie viele es waren, weil auch unbekannte Gerüche sich vermischten, tat er so, als würde er sie nicht wahrnehmen. Sein Maul füllte sich mit Speichel, der ihm am riesigen Gebiss herunterfloss, im Hinblick der zu erwartenden Mahlzeit. Er war allein unterwegs, nur um nachzusehen, ob hier was zu holen ist. Er schüttelte seinen energiegeladenen Korpus und trottete gelangweilt in Richtung Tür, um Unterstützung zu holen.
     
    »Wir müssen ihn erledigen, sonst holt er die anderen«, hauchte Hamp und zog David mit sich. Simon löste sich aus seiner Erstarrung und folgte. Mit langsamen Bewegungen eilten sie auf den Sanjo zu, der sich in Sicherheit wiegte. Hamp rammte ihm das Messer in den Rücken. Maja zuckte zusammen bei seinem Aufschrei. Geschwind drehte er seinen verfilzten goliatartigen Körper, das braune lange Fell wabberte bei jeder Bewegung, und schwang seine Pranke gekonnt nach Hamps Gesicht. David und Simon stachen von der anderen Seite ihn in den Rücken. Der Sanjo erwischte Davids Bein und biss tief hinein, ein schmatzartiger Laut entschlüpfte, während er stöhnend zu Boden sank.
    »Ah«, David sackte ebenfalls zu Boden und hielt sich das blutende Bein. Artus winselte leise und wollte helfen. Maja hielt ihn zurück.
    Der Sanjo rappelte sich auf, sprang auf die Gegner zu. Sein Körper glich einem Meer aus Blut. Simon wich seinem enormen Ausschlägen aus und hielt ihm das Messer vors Gesicht.
    Mit letzter Kraft schwang er seine mit scharfen Krallen bewaffnete Pranke nach Simon. Er stöhnte laut auf. Sein Blick wanderte zu Hamp.
    »Ich bin beeindruckt«, entwich es ihm mit monströsem Tonfall, er knallte mit einem gewaltigen Seufzer auf den rotgetränkten Boden.
    Hamp kniete nieder vor ihm und segnete seine Gestalt in Ehrfurcht.

Kapitel 11
     
    »Wieso habt ihr ihm hinterhältig in den Rücken gestochen?«, weinte Maja.
    »Wir hätten keine Chance gegen ihn gehabt, nicht mit zehn bewaffneten Spitzenleuten. Schusswaffen würden andere anlocken, - das wäre es gewesen«, Simon kümmerte sich um David, der mit offenem Bein fast verblutete.
    »Wir müssen die Blutung stillen und das Bein schienen.«
    Maja konnte sich immer noch nicht von der Stelle rühren, zitternd saß sie da und starrte auf Hamp, der sie mit bluttriefendem Gesicht anblickte, während er David versorgte, der bewusstlos im Blutschlamm lag.
    »Wir können ihn nicht mitnehmen, er ist zu schwer verletzt«, Simon sah auf Hamps rinnartig fließende Wunde.
    »Er hat meine Schlagader verletzt, ich muss erstmal die Blutung stoppen«, Hamp presste sich auf den Hals.
    Maja raffte sich auf, stapfte durch endlose Blutlachen, verlor fast das Gleichgewicht, während sie auf Hamp zuschwankte. Artus schleckte genussvoll das im schummrigen Licht, blutrote Zusatzmahl. Maja versuchte ihn mit drohendem Körper daran zu hindern, doch gegen die Natur ist man machtlos.
    Maja leuchtet mit der Taschenlampe Hamps Blutspur bis zum Gesicht ab.
    »Lass mal sehen, wir sind auch in erste Hilfe ausgebildet worden, bei den Suchtrupps. Ein Druckverband geht am Hals nicht, du musst selbst pressen, das muss genäht werden«, sie starrte auf die blutigen tiefen Krallenabdrücke in seinem symmetrischem Gesicht.
    »Jetzt sind wir Seelenverwandte« und zeigte auf ihre alte Vernarbung mit gespieltem Lächeln.
    »Kannst du nähen?«
    »Spinnst du? Dazu braucht man kleinste Geräte. Es scheint kein großer Riss zu sein, die Blutung lässt nach beim Druck, vielleicht verschließt sich die Wunde, wenn du ständig einen Druck ausübst.«
    Simon spritze Hamp und David mehrere verschiedene Präparate zum Blutstillen, versorgte die Wunden mit erstklassigem Material. David mittlerweile bei Bewusstsein stöhnte, während

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