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Gotterbarme (German Edition)

Gotterbarme (German Edition)

Titel: Gotterbarme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ute Lagot
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streichelte ihr bekümmertes Gesicht.
    »Leider sind unsere Gesetzte eindeutig Maja und wir können nicht noch mehr Leben riskieren«, Maja erkannte an Simons Gesichtsausdruck, dass ihm David auch nicht egal war.
    »Stan, ich bin bald zurück, dann reden wir«, er legte Stan dabei die Hand brüderlich auf die Schulter.

Kapitel 12
     
    Hamp zog Maja mit sich. Seine kantige Hand umklammerte ihr Handgelenk.
    »Ist dein Bruder auch verheiratet?«
    Ja, wieso?«, Hamp umklammerte ihr Handgelenk noch fester.
    »Willst du mir das Gelenk brechen? Das war nur eine Frage.«
    »Das war nur eine Antwort. Lass uns schnell raus hier, kennst du noch den Gang im Keller? Da müssen wir hin. Hoffentlich bleiben die Sanjos, wo auch immer sie sind«, Hamp marschierte in geduckter Körperhaltung, er wirkte wie Quasimodo.
    »Ja, da wo die Jungs mich angreifen wollten? Manchmal denke ich, es wäre Chancenreicher gewesen.«
    »Es tut mir leid es zuzugeben, aber da hast du recht.«
    Maja atmete tief ein, Bekanntes drang in ihre Erinnerung, ein Gestank, der ihr den Mageninhalt nach oben beförderte. Sie mussten ganz in der Nähe sein. Artus ging stocksteif neben ihr.
    »Ich hab sie auch schon inhaliert.«
    Der Weg durch Gestein, mit sandigem Grund und Wänden, die Bächen glichen, mit Blick auf dem Tod war nicht Majas Protegé.
    »Mein Junge«, sie klopfte Artus liebevoll auf die Schenkel.
    Majas Schutzanzug hielt der Feuchtigkeit stand. Das Gestein winkelte in verschiedene Richtungen, ihr unbekannte Wege. Hin und wieder hingen kleine Feuerfackeln an den Wänden. Eine Frauenstimme drang zu ihnen durch.
    »Keinen Ton«, er drückte ihr sanft auf den Mund und sein Blick ließ sie für einen Augenblick ihre Todesangst vergessen.
    Der Weg bog nach rechts ab und links befand sich ein großes Gewölbe, das mit mindestens zwanzig Sanjos gefüllt war.
    »Was machen sie mit ihr?«, sie hielten die junge Frau mit kurzen brünetten Haaren in die Luft, sie schien wie in Trance zu sein.
    »Frag lieber nicht.«
    Den Blick nicht von der hübschen Frau abwendend gingen sie vorsichtig weiter. Ein Sanjo mit dunkelbraunen filzigen Dreadlocks murmelte Worte in einer seltsamen Sprache und betupfte sie mit Blut. Speichel triefte von seinen mega Zähnen hinunter. Die anderen saßen drum herum auf dem Boden und wiegten sich in Trance.
    »Lass das«, sie wehrte seine Hand ab.
    »Oh Gott«, Hamp hielt ihr jetzt doch die Hand vor den Mund. Der Sanjo griff die zierliche Gestalt und biss ihr den Kopf ab, das Blut pulsierte aus ihrem toten schlaffen Körper und besudelte seinen horrenden Korpus. Kreisend schwang er ihren leblosen Körper und tanzte, die anderen klatschten und Gratulierten ihm. Gesellten sich dazu und jeder riss sich ein Stück ab von dem, was noch von ihr übrig war. Maja hielt sich die Augen zu, Tränen flossen ihr übers Gesicht. Es war das Grausamste, was sie jemals in ihrem Leben gesehen hatte.
    »Sei still.«
    Zu spät, die Sanjos hatten sie gesehen und jagten auf sie zu, Maja blieb keine Zeit zum Nachdenken. Sie ließ sich von Hamp durch die Gesteine zerren. Artus rannte voraus. Das Gewölbe wackelte so sehr, dass kleine Steine auf dem Boden tanzten.
    »Da ist die Tür.«
    Geschwürartiger Gestank und der Sensenmann persönlich eilten hinter ihnen her, um die nächste abartige ritualisierte Fressorgie abzuhalten. Die felsige Geheimtür war nur noch wenige Meter entfernt. Hamp flog voraus, sprang gegen den Eingang, damit sich das Gestein bewegte.
    Nichts, er drehte den Felssprung mit dem Bein und endlich rollte die Gesteinstür schwerfällig wie eine Großmutter zur Seite. Hamp warf Maja mit gewaltigem Ruck in den Gang und schmiss sich von innen gegen die Tür. Ein Sanjo, war dicht hinter ihnen, und sprang auf die noch leicht geöffnete Tür, griff nach Hamps Arm, um das Gebälk daran zu hindern sich zu schließen.
    »Scheiße«, Hamps zog am Arm, versuchte den Sanjo draußen zu halten. Die Krallen bohrten sich abermals tief in sein Fleisch, direkt vor dem Eingang sank er zu Boden.
    »Verpiss dich«, Maja schlug mit einer herumliegenden Eisenstange, die zum Verschließen der Tür diente, so fest sie konnte auf des Sanjos Arm. Es krachte und er zog den Arm zurück. Die anderen Sanjos hatten ihn eingeholt und wollten durch den gerade noch winzigen offenen Spalt hindurch, eine Klaue ragte hinein. Maja schlug zu, wie eine Mutter die um das Leben ihres Kindes kämpfte, entwickelte ungeahnte Kräfte. Sie ballerte vehement auf die Krallen ein, bis sie

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