Gotterbarme (German Edition)
trockneten. Robert nickte anerkennend.
»Ist Paul zurück?«, fragte Hamp.
Er bringt Mary in den Zellentrakt«, sagte Harry und klopfte seinen Freund auf die Schulter.
»Stan, du musst auch solange in die Zelle«, sagte Hamp.
»Nein, ich will, dass wir die Komplizen enttarnen. Ich habe lange genug geschwiegen«, er schniefte in ein Taschentuch, das Maja ihm reichte.
»Das ist mein Bruder«, Hamp tätschelte ihn fröhlich.
»Was geht hier nur ab, da lebe ich lieber oben«, sagte Robert.
»Wir lieben es hier zu leben. Bis vor einigen Jahren, war es der Himmel auf Erden«, sagte Sandra und trocknete ihre Augen. Nahm das Buch und las angestrengt weiter.
»Sandra, du hast was gut bei mir«, sagte Hamp und lächelte sie an.
»Da ist es noch schlimmer, was meinst du, warum wir hier unten leben? Wir sind hier runter, weil da oben Mord und Totschlag herrschten«, sagte Harry.
»Deutschland ist auch nicht besser, da wird genauso viel vertuscht und gemordet«, sagte Maja.
»Da will mich keiner fressen«, sagte Robert.
»Bist du sicher«, Maja kramte nach ihrem Taschenmesser.
»Ja, das ist gut«, sagte Harry und lachte, alle stimmten mit ein.
»Ich bin froh, dass es raus ist. Es war schrecklich. Heute fängt mein Leben an«, sagte Stan und umarmte Hamp erneut.
»Ich auch, jetzt müssen wir nur herausbekommen, was sie vorhaben und wer ihnen hilft.«
»Mary sicher nicht«, sagte Robert.
»Fäller gehört dazu. Wo könnten die sich verstecken?«, fragte Hamp und strich durch seine verschwitzten Locken.
»Was ist mit Darel?«, fragte Harry.
»Darel ist eine halbe Portion. Der ist ein Genie und steht auf Mary«, sagte Hamp und alle Lachten erneut.
»Frank? Vielleicht hat er von sich abgelenkt?«, fragte Maja.
»Für Frank, Toni und Paul lege ich eigentlich meine Hand ins Feuer«, sagte Hamp.
»Und was ist mit mir?«, fragte Simon, der gerade aus dem Überwachungsraum kam.
»Für dich natürlich auch«, Hamp lief ihm entgegen und gab ihm die Hand.
»Ich habe was gefunden, könnt ihr mitkommen?«
»Was ist jetzt aus der Abstimmung geworden mit dem Rat, bezüglich meines Lebens?«, fragte Maja und schürzte die Lippen.
»Da hast du leider Pech, wir müssen dich abschlachten«, Hamp lachte.
»Hey«, schrie Maja künstlich entsetzt.
»Du hast alle Stimmen der Welt«, er lächelte und Maja schmolz vor Roberts Augen.
»Maja, der ist immer noch verheiratet«, Robert zwickte sie leise in die Seite.
»Ist er nicht unglaublich«, himmelte sie in Hamps Richtung, der sich die Videos ansah.
»Maja, du gehörst mir, schon vergessen. Ich werde dich nicht in dein Unglück laufen lassen«, sagte er.
»Robert, das wusste ich doch, ich bin nur glücklich, weil es doch noch einen Menschen gibt, der mein kaltes Herz erwärmt«, sagte sie und ihre Mundwinkel zuckten.
»Weißt du, wie du aussiehst, wie ein Teenager, Maja, reiß dich zusammen«, er zwickte sie erneut. Seine Finger gingen wieder Richtung Augen und zu Maja.
»Das ist auch albern, Robert. Ich seh dich. Ich gehöre dir nicht, ich kann selbst auf mich aufpassen«, sie stemmte die Hände in die Hüften.
»Er ist ein Familienmensch, der wird seine Frau nie verlassen.«
»Das weiß ich auch. Er sagte mir gestern Nacht, dass er verrückt nach mir ist. Martha würde ihn nicht lieben.«
»Da lief was zwischen euch?«, seine Augen zu Schlitzen sah er in Richtung Hamp.
»Untersteh dich zu ihm zu gehen. Da war gar nichts, ich konnte ihn rechtzeitig ins Bett bringen«, flüsterte sie.
»Ins Bett bringen mit Wein. Maja, der nutzt dich vielleicht auch nur aus?.«
»Er war völlig betrunken. Nein, das klang alles sehr ernst, was er sagte.«
»Ich bring ihn um Maja, wenn er was gemacht hat, dann werfe ich ihn zu den Sanjos«, Robert verschränkte die Arme.
»Ich wollte mit dir als Freund reden, doch du drehst durch«, flüsterte sie viel zu laut.
»Ich liebe dich, erzähle das deiner Freundin.«
»Du bist meine Freundin.«
»Ja, genau, meine Eier habe ich mir ja amputieren lassen.«
»Robert, seit hundert Jahren bist du mein Freund.«
»Das weiß ich auch. Er wird dir auch das Herz brechen. Du kannst nicht wissen, ob er nicht auch dazugehört, vielleicht spielt er auch nur Theater.«
»Kann sein, ich bin immer vorsichtig, du kennst mich«, fauchte sie.
»Ich bin ungebunden«, er lächelte sie auffordernd an.
»Es hat keinen Sinn mit dir zu reden«, sie schmollte.
Kapitel 28
Maja sah wie Hamp und Harry die Videos vor und zurückspulten und ging näher zu
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